Rote-Insel-Kiez - Stadtumbau in Schöneberg: Am 17. Juni wurde der Leuthener Platz freigegeben, auch auf der Bautzener Brache und im Cheruskerpark tut sich etwas. Doch dafür musste viel Grün dran glauben - der Rote Insel Blog hat genau hingeschaut.
Am Montag wurde der erweiterte Leuthener Platz mit acht Monaten Verspätung freigegeben, zumindest der „Kiefernhain“ mit ein paar Sitzbänken auf einer terrassenartigen Sandfläche sowie ein Ballspielplatz. Die etwas hochtrabend als „Lichtung“ bezeichnete Fläche (Rasen, der erst noch wachsen muss, von Granit umgrenzt – ich vermute eine Lichtung doch eher im jahrhundertealten Wald und nicht neben einer Sandfläche) ist dagegen noch eingezäunt.
Insgesamt macht der Platz doch einen etwas verlorenen Eindruck im Vergleich zu seinem alten Pendant, das von Häusern eingefasst ist. Auf der einen Seite liegt eine Brachfläche, die von Hundebesitzern als Freilaufgebiet okkupiert wurde, auf der anderen steht ein altes, etwas gammeliges Fabrikgebäude. In ferner Zukunft ist hier auch eine (Neu-)Bebauung vorgesehen, ob der neue Aufenthaltsort bis dahin angenommen wird, muss sich erst zeigen.
Gelegenheit, von den anderen Stadtumbau-Projekten zu berichten: Die Erweiterung des Cheruskerparks und der Grünzug an der Torgauer Straße machen große Fortschritte. Inzwischen sind alle Gebäude abgerissen – bis auf die Lebersche Kohlenhandlung -, die Kettensäge hat zahlreiche Pappeln, Büsche und anderes störendes Grün beseitigt und somit auch beispielsweise die Nachtigall erfolgreich vertrieben. Ob dieser extreme Kahlschlag nötig war, ist doch recht zweifelhaft.
Hängepartie wegen Baracke?
Die ersten neuen Wege sind auf dem Cheruskerdreieck bereits zu erkennen, die Sperrung der Torgauer Straße soll dann 2014 erfolgen. Unsicherheiten gibt es noch auf dem Grundstück der Kohlenhandlung. Das Bezirksamt würde gerne um die Baracke herum bauen, damit nicht auf Jahre eine Lücke im Grünzug entsteht und eventuell Gelder verloren gehen. Was mit dem Gebäude selber geschieht, steht in den Sternen. Da sich niemand zuständig sieht (weder Bezirk noch Senat, schließlich müsste man dafür Geld ausgeben), ist eine jahrelange Hängepartie zu befürchten.
Auch auf der Bautzener Brache ist einiges zu beobachten, Bauarbeiter legen gerade den Treppenaufgang zur Monumentenbrücke an, auch hier musste viel Grün weichen und es scheint eine Art Abenteuerspielplatz zu entstehen, zumindest deuten die grauen Beton-Felswände darauf hin. So wie beim Cheruskerpark ist auch hier eine Fertigstellung bis Herbst 2014 angekündigt.
Am 29. August findet eine weitere Bürgerversammlung zum Thema Stadtumbau im BVV-Saal statt, auf der vermutlich auch detaillierter über die Planungen im Wannseebahngraben, der ebenfalls Teil der Schöneberger Schleife werden soll, informiert wird.
Dieser Artikel wurde uns zur Verfügung gestellt vom Rote Insel Blog: roteinsel.blogspot.com
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