Mode, Shows, Partys - Januar 2015

Unser Fashion Week-Tagebuch

Vor der "Wand": Evi (r.) und Tina (im sechsten Monat).
Vor der "Wand": Evi (r.) und Tina (im sechsten Monat). Zur Foto-Galerie
Die QIEZ-Redaktion lief sich während der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin Autumn/Winter 2015 wieder die Hacken wund, sichtete Mode von Berliner Designern, hielt Ausschau nach den neuesten Trends, begutachtete die Front Rows und stürzte sich ins Partygetümmel - aber lest doch einfach selbst, was wir so erlebt haben ... 

Marina Hoermanseder

(Donnerstag, 22.1. um 18 Uhr) Die offizielle Closing Show der Mercedes-Benz Fashion Week wurde von der lieben Marina Hoermanseder bestritten. Natürlich standen auch diesmal wieder ihre orthopädisch inspirierten Stützkreationen im Vordergrund – mit ihrer individuellen Handschrift hat sie sich schließlich auch Fans wie Lady Gaga erobert.


 

Use Unused

(Donnerstag, 22.1. um 16.30 Uhr) Das ungarische Label der Designer András Tóth, Attila Godena-Juhász und Eszter Füzes war uns bisher nicht bekannt, die drei zeigten auch erstmals auf der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin. Gegründet haben sie ihre Marke aber bereits 2004. Und immerhin Tilda Swinton soll Fan von Use Unused sein. Die Herbst-/Winter 2015-Kollektion war denn auch nett anzusehen – vor allem die Mäntel erzeugten bei uns ein ausgeprägtes Haben-Wollen-Gefühl. Inspiration lieferten die Wälder von Gemenc in Südungarn, die in den 70ern ein beliebtes Reiseziel waren. Entsprechend dominierten Farben wie Khaki, Oliv und Grün sowie Kleidung im Stil von Uniformen der Förster. Passend dazu trugen die Models ziemlich unfrisiert wirkende Pixies. Doch für uns störten die Farben Altrosa und Pistazie sowie die schwarz-weißen Stickmuster irgendwie das Bild. Und wir hoffen, dass diese weiten ¾-Hosen nicht wirklich kommen!

Front Row: also, wir kannten keine/n
Tragbarkeit: 5 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 3 von 6 – im Grunde eben die Mäntel
Showerlebnis: noch ausbaufähig

 

Meet & Greet mit Barbara Becker

(Donnerstag, 22.1. um 15 Uhr) Um eine Auswahl ihrer Modekollektion und ihrer Fitness-Lifestyleprodukte vorzustellen, hat Barbara Becker in den HECH Store – ein „Luxury Fitness Concept Store“ wie er sich nennt – im Bikini Berlin geladen. Da stand Babs also, lächelte in die Kameras, zeigte einen entspannten Kaschmir-Pulli für 200 Euro und ließ von ihrem Fitness-Shake „Rock your Day“ (rund 25 Euro für 21 Tagesportionen) kosten. Nun, nicht unbedingt ein nachmittagfüllender Termin – weiter geht’s …
 

Ewa Herzog

Janz viel Spitze bei Ewa Herzog. (c) picture alliance / dpa
(Donnerstag, 22.1. um 11.30 Uhr) Die Berliner Designerin Ewa Herzog ist mir zuerst als Freundin von Sänger Ben (früher Mützen-Ben, Ben Blümel) untergekommen, erst dann als Modemacherin. Sie schickte heute überwiegend sehr feminine Spitzenkleider, oft in A-Linie, meist Uni, über den Catwalk. Bei den Farben dominierten Schwarz-Gold, Hellblau und auch ganz viel Crème – gerade die letzten Kleider sahen schwer nach Hochzeit aus. Eine Stimme aus dem Publikum hab ich plappern hören: „Wie einfallslos kann man Spitze bitte interpretieren? Und dann noch diese schrecklichen Schuhe!“ Ja, eine Ausgeburt an Kreativität haben wir nicht gesehen, aber sehr elegant-weiblich kamen die Kreationen meiner Ansicht nach durchaus rüber. Die regten das Publikum auch häufig zu spontanem Applaus an. Großes Zusatz-Plus: Herzog produziert fair und nachhaltig.

Front Row: Franziska Knuppe, Britt Kanja
Tragbarkeit: 5 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist) – für Anlässe wie Hochzeit, Gala & Co.
Suchtpotential: 2 von 6
Showerlebnis: janz normal, ohne herausragende Vorkommnisse

Guido Maria Kretschmer

(Mittwoch, 21.1. um 20 Uhr) Vom großen Schaulaufen beim „Shopping Queen“-Meister haben wir die Bilder:

 

Esther Perbandt

Die Designerin Esther Perbandt (r.) vor ihrer Show backstage. (c) picture alliance / dpa
(Mittwoch, 21.1. um 18 Uhr) Eine unserer Berliner Lieblingsdesignerinnen – Esther Perbandt – hat mal wieder alles richtig gemacht: Ihre Show „I belive in Miracles“ hatte genug Traditionelles, um ihre Handschrift wiederzuerkennen (überwiegend Schwarz, Farbtupfer Senf und Kiwi, aufregende Drapierungen und Asymmetrien für Sie und Ihn) und genug Wow-Effekt, um sich von anderen Schauen abzuheben. Der Clou diesmal: Kreide – und zwar an langen Stäben, so dass die Modes beim Walk den Laufsteg kreativ verzierten. Und das hat auch einen sinnigen Hintergrund: Die Designerin hat die Show den Analphabeten unseres Landes gewidmet, derer es noch viel zu viele gibt. Natürlich sind Models wie Perbandts Freund Alexander Scheer oder auch der Edeka-Spot-Star Friedrich Liechtenstein ein echter Zugewinn.

Front Row: Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer, Veruschka Gräfin von Lehndorff, Britt Kanja
Tragbarkeit: 5 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 5 von 6
Showerlebnis: eine 1A-Inszenierung, steht einem gut durchdachten Theaterstück in nichts nach

 

Rike Feurstein

(Mittwoch, 21.1. um 16.30 Uhr) 

Der störrische Frenchie. (c)picture alliance / dpa
Ui, bei der Show hätte PETA seine wahre Freude gehabt: Pelz und Tiere gleichzeitig auf dem Laufsteg. Die Berliner Designerin Rike Feurstein, die seit 2006 vor allem für ihre individuellen Hüte und Strickmützen bekannt ist, zeigte aufregend exzentrische Mode für Sie und Ihn. Kollektionsname: Tribal Dandy – das Zusammentreffen jovialen Dandytums auf traditionelles Massai-Kriegertum. Paradies-Prints, grafische Mustermischungen, viel Strick, Wolle und auch Pelz (Fehlalarm: ist kein echter!) in allerlei Knallfarben.  Am meisten in Erinnerung bleiben von dieser Show aber sicher die störrischen Model-Begleiter: Dalmatiner, Pudel, Labrador oder Windhund wollten nämlich so gar nicht ins Blitzlichtgewitter und ließen sich nur widerwillig überhaupt bewegen. Ein Frenchie trieb es so weit, dass das Model ihn kurzerhand unter den Arm klemmte. Ob es diese Effekthascherei braucht? Feurstein ist doch mit ihrer Mode auch so schon auf dem internationalen Parkett vertreten.

Front Row: nicht nennenswert
Tragbarkeit: 3 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist), gerade die Kombis für Ihn waren doch sehr gewagt
Suchtpotential: 4 von 6 – vor allem das ein oder andere Strickkleid war wahrlich bezaubernd
Showerlebnis: Tiere ziehen halt immer
 

VIP Beauty & Fashion Lounge

(Mittwoch, 21.1. um 14 Uhr) Great, neben Promis wie Minh-Khai Phan-Thi, Nova Meierhenrich, Marie Nasemann und Jackie Hide wurde auch mir ein kostenloses Beauty Make-up von BeYu – und eine Gesichtsanalyse von SkinCeuticals im Marriott Hotel zuteil. Diese Analyse hat mich tatsächlich gelockt. Sich schminken zu lassen endet meiner Erfahrung nach nicht selten in einer mittleren Katastrophe. Aber: Mein Make-up Artist aus Venezuela war ein Traum. O-Ton: „Ich kenne diese ganzen deutschen Promis nicht. Du bist für mich genauso wie sie.“ Und als er mir dann noch erklärte „Nein, bei dir brauche ich nicht viel Concealer“ (eine glatte Lüge), hätte ich ihn gern geküsst. Ja, da fühlt man sich doch dann wirklich besser – und mein Hautbild sieht auch noch großartig aus. Den Vorher-Nachher-Effekt will ich euch mal nicht vorenthalten – auch wenn das jetzt nichts Weltbewegendes à la „The Swan“ bereithält:

Tina - Vorher. (c)QIEZ
Tina - Nachher. (c)QIEZ

 

Dafür ging mir allerdings die William Fan-Show um 15 Uhr im Zelt durch die Lappen …
 

Glaw

Wie wär's mit einem Lederkleid? (c) QIEZ
(Mittwoch, 21.1. um 13 Uhr) Das Designerduo Maria Poweleit und Jesko Wilke hatte geladen – und neben der üblichen Mode-Equipe fand auch ziemlich viel Prominenz den Weg ins Zelt. In den Sitzreihen wurde es jedenfalls kuschelig – und bis das große Blitzlichtgewitter vorbei war, musste man auch noch eine gute viertel Stunde auf den verzögerten Start der Show warten. Doch die Geduld zahlte sich am Ende aus! Wieder einmal bezaubert das Label Glaw mit seiner erstaunlich tragbaren Vielfalt: vom glamourös bestickten Abendkleid, über den feuerroten Faltenrock und die hochgeschlossene Seidenbluse bis zu Wohlfühl-Strickpulli und Bomberjacke war alles dabei. Dabei glitzerte es zum Teil gehörig: Neben den Schlangen-Prints, einem Leitmotiv der neuen Kollektion, kamen Pailletten, funkelnde Steinchen und glänzendes Leder zum Einsatz. Den Abschluss bildete schließlich ein traumhaftes Brautkleid, in dem sich wohl nicht nur die Damen in der Front Row gern sehen würden.

Front Row: unter anderem Maja Prinzessin von Hohenzollern, Sila Sahin, Nikeata Thompson und Massimo Sinató
Tragbarkeit: 5 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 5 von 6
Showerlebnis: wer die große Show wollte, konnte sie hier erleben; jede Menge Stars, überfüllte Sitzreihen und nicht zuletzt die tolle Mode machen einen Besuch bei Glaw zum Fashion Week-Pflichttermin!

 

SOCCX Fashion Talk 

(Mittwoch, 21.1. um 12 Uhr) 

Soccx Fashion Talk, Jacks (l.), Neufeldt (M.), Bülter.(c)QIEZ
Soccx (Womenswear) gehört wie Camp David zur Clinton Großhandels GmbH – und war bisher nicht eben bekannt dafür, besonders stylisch zu sein. Eher etwas prollig, sportiv bis langweilig. Das hat sich seit dem Relaunch im Oktober letzten Jahres gehörig geändert. Jünger, sexy und feminin lautet seitdem eher die Devise. Zum Fashion Talk lud Soccx nun ins Hotel Zoo. Hintergrund: Drei neue Botschafterinnen, die gleichzeitig ab sofort für das Label bloggen, wurden vorgestellt. Und es sind drei uns nicht ganz Unbekannte! Moderatorin Tanja Bülter (die auch ab und zu für uns schreibt), Buchautorin Tanya Neufeldt alias Lucie Marshall (mit der wir erst einenKiezspaziergang unternommen haben) und Stylistin Miriam Jacks (über ihren neuen Shop im Bikini haben wir ebenfalls erst berichtet). Mit dieser Auswahl ist quasi eine Themenbandbreite von Mode- und Make-up-Trends über Rote Teppich-Geflüster bis hin zu Reisen, auch mit Kind und Kegel, gesichert. Wir verfolgen das … Zur Seite geht’s hier entlang.

Anne Gorke

Wollen wir haben! (c) Getty
(Dienstag, 20.1. um 17 Uhr) Wir gestehen: Seit ihrer ersten großen Runway-Show letzten Sommer gehört die deutsche Designerin zu unseren Lieblingen. Deshalb waren wir fast ein bisschen enttäuscht, dass diesmal „nur“ auf der Stage gezeigt wurde. Doch während nebenan Katie Holmes bei Marc Cain vorbeischaute, fühlten wir uns bei Anne Gorke sofort über das klein wenig unglamourösere Ambiente hinweggetröstet. Feminine und gleichzeitig lässige Schnitte, die Wohlfühl-Stoffe Wolle, Seide, Flies, Flanell und Bio-Baumwolle, dezente Farben wie rosa, grau und dunkelblau sowie das lässige Kombi-Prinzip 3x3x3 der präsentierten Pullover-, Falten- und Hemdkleider lassen unser Herz auch diesmal höher schlagen. Passend im Takt: Der Schlagzeuger, der in der Mitte des improvisierten Laufstegs den Ton angab und die Models schließlich sogar zum Tanzen anhielt. Feel good!

Front Row: die Prominenz war nebenan – und hat was verpasst
Tragbarkeit: 6 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 6 von 6
Showerlebnis: aus der kleinen Stage hat Anne Gorke das Beste rausgeholt, der Andrang war groß – deshalb nächstes Mal unbedingt wieder ab auf die große Bühne!

Highlights an Tag 2

Heute steht Hollywood auf der Matte: Katie Holmes, Tom Cruise-Ex und mäßig erfolgreiche Schauspielerin, wird bei der Marc Cain Modenschau um 16.30 Uhr im Zelt erwartet. Auch Liz Hurley sitzt beim schwäbischen Label in der Front Row. Und Model Tali Lennox, Tochter von Pop-Sängerin Annie Lennox, läuft über den Catwalk. Na, wenn das mal nicht die hochkarätigste (und für den Designer teuerste) Show wird … Später bei Riani modelt Boris Becker-Spross Anna Ermakova. Die entsprechenden Fotos haben wir natürlich bald für euch.

Bobby Kolade wählte für seine Kollektionspräsentation um 12 Uhr eine Halle am Berghain – die einer Art Abstellkammer glich. Und sonst so freuen wir uns noch auf Anne Gorke um 17 Uhr, Bauhaus-Mode aus Weimar …
 

Party-Hopping

(Montag, 19.1. um 23 Uhr)  Da am ersten offiziellen Tag jede Menge Partys gleichzeitig an den Start gingen, machte unser Party-Fotograf André C. Hercher eine beachtliche Hopping-Tour. Die Bilder dazu gibt’s hier:

RAU Berlin

(Montag, 19.1. um 21.30 Uhr) Also, grundsätzlich gefällt mir die feminin hochwertige Mode von RAU Berlin (früher f.rau) ziemlich gut. Deshalb dachte ich mir, so ein Abend im Felix könnte ja mal wieder ganz nett sein. Was es da aber gestern dann zu sehen gab, war ein echter Brüller – nicht im positiven Sinn. Das lag weniger an der wirklich sehenswerten Kollektion von Martina Rau mit viel Leder, softer Wolle und gedeckten Farben, nein das lag am Konglomerat aus verschiedenen anderen Marken, die im Rahmen dieser so genannten „Vision Of Fashion“ ebenfalls ihre Kollektionen zeigten und zwar in so epischer Länge, dass man für RAU am Schluss schon gar keinen Kopf mehr hatte.

Die Mode (wenn sie den Begriff überhaupt verdient) samt der sie tragenden Models (wenn sie den Begriff überhaupt verdienen) waren im Grunde nur mit Alkohol zu ertragen (allerdings keine Option, wenn man im sechsten Monat schwanger ist). Dazu kamen einige organisatorische Patzer bei Sitzplatzkarten („Wenn noch ein Promi kommt, müssen Sie bitte wieder aufstehen!“) und Sound (inklusive genervter Ansage von Moderator Frank Hannig an den Techniker: „Können wir uns jetzt bitte mal konzentrieren? Die Musik etwas leiser und nicht aufhören, wenn noch Models auf dem Catwalk sind!“). Die Differenz zwischen gewollt und gekonnt bzw. zwischen wie will ich wirken und wie wirke ich, brachte dann Ex-Bachelor-Siegerin Alissa Hourat auf den Punkt, die sich als Co-Moderatorin probieren durfte und wohl nicht verstand, dass das Gegröle einiger Herren, die sie offenbar aus dem Playboy kannten, eher ironisch denn anerkennend gemeint war: „Sind da etwa Fans von mir hier?“. Fremdscham-Alarm! Aber das passte irgendwie.

Front Row: Barbara Engel (ehemals Herzsprung, ab und an kläglich den Kopf schüttelnd), Henry de Winter, Micaela Schäfer, Daniel Schuhmacher, Lexy Hell und eine unsägliche, Kaugummi kauende Barbie-Blondine, die es doch tatsächlich schaffte, sich permanent vor eine Rollstuhlfahrerin zu stellen
Tragbarkeit: wenn ich nur Raus Kollektion in Betracht ziehe 5 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential:  wenn ich nur Raus Kollektion in Betracht ziehe 5 von 6, alles andere löste eher einen anderen Reflex bei mir aus …
Showerlebnis: ich habe die ganze Nacht gebraucht, um diese zweieinhalbstündige Show zu verarbeiten; nur die Kombination mit Live-Performances von Bobby Melange aus Berlin und einem Soul-Sänger aus Bremen war eine schöne Idee, beide überzeugten mit tollen Stimmen und brachten jeweils kurze Verschnaufpausen

 

Sopopular

Sopopular auf der großen Bühne. (c) QIEZ
(Montag, 19.1. um 15 Uhr) Zum grauen Berliner Winterwetter vor der Tür passte die kühle Schau des Berliner Designers Daniel Blechman ganz ausgezeichnet. Viel schwarz, grau und ein wenig dunkelblau waren die prägenden Farben auf der ersten großen Runway Show des Labels. Auch sonst bleibt man sich in der mittlerweile zwölften Kollektion treu: Die Schnitte sind inspiriert von militärischen Uniformen und dem Chic der 30er Jahre. Auffällig ist die Vielfalt der verwendeten Materialien: Neben echtem Leder kommt plastisches Leder, Plastik sowie beschichtete und gewachste Baumwolle zum Einsatz. Trotzdem blieben bei der Show im Zelt am Brandenburger Tor einige Plätze leer. Vielleicht war es vor der Tür doch schon grau genug.

Front Row: „Bachelorette“ Anna Hofbauer und „ihr“ Marvin, DJ Nicolino Hermano
Tragbarkeit: 3 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 1 von 6
Showerlebnis: leider keins, es blieb unterkühlt und ohne nennenswerte Überraschungen, hätte man mehr draus machen können

 

Charlotte Ronson

Charlotte Ronson-Mode.(c)QIEZ
(Montag, 19.1. um 10 Uhr) Hach, was wünschen wir uns den Sommer herbei, wenn wir die mädchenhaft leichten Looks von Charlotte Ronson – eine beliebte Designerin aus New York, geboren in London – über den Laufsteg gleiten sehen. Von einem Tagtraum ist die Kollektion inspiriert. Die Shorts und Kleidchen, vor allem in Hellblau (oder „dream blue“ wie es bezeichnet wird) und Nude, mit Spitze und zartem Frühlings-Muster, aber auch sexy Silhouetten wirkten sehr tragbar. Übrigens: Blake Lively, Kate Moss, Diane Kruger & Co. sind Fans der Marke. Wir fanden den Startschuss sehr angenehm-leicht, ohne großes Brimborium, dafür aber mit Stil.

Front Row: Eva Padberg, Ivy Quainoo
Tragbarkeit: 6 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 4 von 6
Showerlebnis: keine nennenswerten Highlights, angenehm in seiner einfachen Beschwingtheit und der coolen Musikauswahl

Die alte Location: das Zelt am Brandenburger Tor

Der Fashion-Zirkus geht wieder los, leider nicht mehr in der schönen Sommer-Location im Erika-Hess-Eisstadion. Gut, die WM ist ja auch nicht mehr – das Stadion war schließlich nur Ausweichquartier. Und die internationale Fashion-Szene (sofern sich die überhaupt noch nach Berlin begibt) dürfte sich am Brandenburger Tor wohl doch aufgehobener fühlen als im Wedding.

Gefühlt gibt es jede Saison weniger große Namen. Boss und Escada sind schon länger weg, Kaviar Gauche und Achtland auch, Michalsky hat diesmal seine legendäre Stylenite abgesagt, der schon traditionelle Nachwuchspreis Designer for Tomorrow ist ebenfalls abgeblasen und nicht mal die Bread & Butter findet mehr statt. Deshalb ist es auch ganz schön schwierig, Highlights aufzuzählen – immerhin auf Guido Maria Kretschmer ist Verlass. In Anne Gorkes Mode haben wir uns ja erst im Sommer verliebt, daher freuen wir uns auf ihre Show. Und toll wird sicher auch jene der Wahl-Berlinerin Marina Hoermanseder.

Immerhin etwas Hollywood-Glanz bringt Model und Leonardo DiCaprio-Ex Bar Refaeli und zur Modemesse Premium kommt Shooting-Star Ella Rose Richards, die Enkelin von Rolling Stones-Gitarrist Keith Richards. Na dann …


Hier könnt ihr Spaß haben:

Foto Galerie

Unser Fashion Week-Tagebuch, Straße des 17. Juni, 10557 Berlin

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