Natascha Ochsenknecht Kollektionspräsentation im Q!
Anne Gorke
Gut zu wissen: Bis Ende Juli kann man ihre letzte Kollektion im Anne Gorke Pop-up Store in der Großen Hamburger Straße 36 shoppen.
Front Row: nicht so wichtig in dem Fall
Tragbarkeit: 6 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 6 von 6
Showerlebnis: Schöner Gag: Beim Schlussapplaus liefen die Models mit Wasserglas nach vorne, um den Kameramännern einmal zuzuprosten.
Sissi Goetze
Front Row: fand im Stage-Bereich statt, daher ohne
Tragbarkeit: 5 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 4 von 6
Showerlebnis: zu vernachlässigen
Reserved
(Freitag, 11.7. um 13 Uhr) Welcome to the sauna! Was sich die Veranstalter bei dieser Fashion Show gedacht haben – außer: Wir müssen den deutschen Markt mit dem britischen Topmodel Georgia May Jagger beeindrucken – entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
Front Row: überraschend hochkarätig mit Daniel Brühl, Elyas M’Barek, Eva Padberg, Anna-Maria Mühe, Franziska Knuppe
Tragbarkeit:6 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 3 von 6
Showerlebnis: ZU HEISS
Vladimir Karaleev
Front Row: keine Promis auf der Bierbank
Tragbarkeit: 3 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 3 von 6
Showerlebnis: Wahnsinnskulisse im Garten des spätklassizistischen Kronprinzenpalais, mit den Kränen der Schloss-Baustelle im Hintergrund
Malaikaraiss
(Freitag, 11.7. um 8.50 Uhr) Die zarte Mode der ebenfalls zarten Berliner Designerin Malaikaraiss erinnert mich immer irgendwie an Lala Berlin – ganz früher. Das hat durchaus Potential und lässt sich auch tragen: schöne Prints (z.B. mit Tukanen, das sind die mit den großen Schnäbeln, und Papageien), viel Transparenz, luftige Bermudas und einige Hautschmeichler aus Leder. Besonders lustig: das Po-Dekolleté (welches wir wiederum eher nicht tragen würden).
Als ich im Shuttle zur nächsten Show gefahren bin, saßen zwei Amerikanerinnen, die gerade in Paris arbeiten, eine Isländerin und eine Russin mit im Auto – und die fanden die Kollektion ziemlich „last season“, meinten, es wäre viel Kopiertes, nichts wirklich Neues. Spannend auch: Sie fragten sich, woher diese ganzen jungen Berliner Designer so viel Geld hätten – in Paris könnten sich nur die Luxushäuser so etwas leisten …
Front Row: nicht nennenswert
Tragbarkeit: 5 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 4 von 6
Showerlebnis: da müsste ich jetzt länger drüber nachdenken
Kollektionslaunch Carmina Campus
Diesen Ansatz wollte die Designerin auch in ihre Arbeit einfließen lassen. Carmina Campus ist der erste handfeste Beweis für dieses neue Bestreben. Die verwendeten Materialien sind ausnahmslos wiederverwertet und stammen beispielsweise aus Überproduktionen oder Vintage-Beständen der italienischen Modeindustrie. Doch auch Dosenböden oder Plastik von Mülltüten kommen zum Einsatz. Billig sieht allerdings keines der Stücke aus. Schließlich wird der Recycling-Ansatz mit italienischer Handwerkskunst und einem feinen Gespür für edles Luxus-Design in Verbindung gesetzt. Sonst hätte es hier im The Corner vermutlich auch keinen Platz gefunden …
Guido Maria Kretschmer
(Donnerstag, 10.7. um 10 Uhr) Gestern um Mitternacht todmüde von der Guido Maria Kretschmer Aftershow-Party, die in den großartigen bridge STUDIOS – direkt auf einer Insel am Westhafen, also quasi am Po der Heide gelegen – stattfand, ins Bett gefallen. Daher erst jetzt ein paar Worte zur Show und dem Danach: Der Hype um den beliebten Modedesigner (vielen bekannt aus „Shopping Queen“) hat schon seine Daseinsberechtigung! Seine Kollektion „Solysombra“ war nicht ganz so „couturig“ wie sonst – etliche Stücke wie z.B. die eisblaue Paillettenhose oder das schwarze lange Seidenkleid würden wir sofort gern in unseren eigenen Schrank hängen! Zu „Arm-aber-sexy“-Musik defilierten insgesamt viele schicke City West-Looks. Witziger Gag: Als Goodie gab’s ’ne Barbiepuppe. Zur Party wurden wir mit der Stern-und-Kreisschifffahrt, klassisch mit Omadeckchen auf dem Tisch, gebracht – und vom Boot aus bot sich bei unserer Ankunft ein Wahnsinnsblick wie aus einem Hitchcock-Klassiker: Im Nebel standen zehn beleuchtete Elfen in weißen Roben. Hammer-Idee!
Front Row: im Grunde die gesamte Berliner Promiszene vereint – vor allem auf der Aftershow-Party
Tragbarkeit: 3 von 6, eben weniger für den Alltag geeignet (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 3 von 6
Showerlebnis: 10 von 6 (!)
Aleks Kurkowski
(Mittwoch, 9.7. um 18 Uhr) Mal ein neuer Name im Programm: Das Avantgarde-Label Aleks Kurkowski zeigte erstmalig auf der Berliner Fashion Week. Die Wahl-Berlinerin (seit 2013 in der Hauptstadt) setzt auf ein klares Designkonzept und mathematische Präzision, alles ist in Schwarz gehalten. Das macht die Kollektion unisex tragbar. „Heutzutage verläuft sich die Trennung zwischen den Geschlechtern. In der Kleidung sieht man das sehr stark, sodass es für mein Verständnis keine Aufteilung mehr in Damen- und Herrenbekleidung gibt“, so die Designerin, die vorbildlich auf ökologisch und sozial hergestellte Materialien und eine faire Produktion Wert legt.
Front Row: gab es so nicht, da die Show nicht auf dem Runway, sondern im Stage-Bereich stattfand
Tragbarkeit: 5 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 2 von 6
Showerlebnis: keine bleibenden Erinnerungen
Frida Weyer
(Mittwoch, 9.7. um 15 Uhr) Oh, Frida, du hast uns Frauen verstanden! Die Berlinerin Frida Weyer kann glamourös – das musste sie uns nicht mehr beweisen, zu viele schöne Kleiderkollektionen haben wir von ihr schon gesehen; zeigte sie doch schon im Sommer 2009 zum ersten Mal bei der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin. Zauberschleifenhaft waren ihre Roben, die sie passenderweise in der historischen Kassenhalle im Humboldt Carré zeigte, auch diesmal. Unter dem Namen „Drunk in Love“ waren die Kleider mit den verschiedenen Stadien einer Liebesgeschichte gleichzusetzen – vom ersten Date im sexy schwarzen Mini mit Cut-Out über das sommerlich-fließende Abendkleid bis hin zur weißen Spitzen-Traumrobe für den Gang zum Altar.
Front Row: hohe Promi-Dichte, darunter Franziska Knuppe, Julia Dietze, Anna Maria Mühe, Laura Osswald, Betty von Amrhein, Nova Meierhenrich (die hatte auf ihrem Platz allerdings keine Goodie Bag, die nur rund 20 Auserwählten vorbehalten war – die war übrigens vom Kooperationspartner Bentley)
Tragbarkeit: 5 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist und natürlich ein entsprechender Anlass gegeben)
Suchtpotential: 5 von 6
Showerlebnis: Der Laufsteg auf dunklem Fischgrätparkett mit weißen Blütenblättern in der historischen Kassenhalle des Humboldt Carré am Gendarmenmarkt passte perfekt zur Kollektion.
Abstecher zur Premium
(Mittwoch, 9.7. um 11 Uhr) Ein absoluter Fashion Week-Pflichttermin ist ein Besuch der Premium – der internationalen Fachmesse für High-Fashion-Mode. Schließlich sorgte Messegründerin Anita Tillmann dafür, dass Berlin seit 2003 wieder verstärkt in den Blickpunkt der internationalen Modeszene rückte – und schließlich sogar eine eigene Fashion Week bekam. Wir haben uns diesmal genau den richtigen Tag ausgesucht, um bei dem dreitägigen Event vorbeizuschauen. Die Sonne lacht vom Himmel und im weitläufigen Innenhof der STATION Berlin fühlen sich Aussteller, Einkäufer und andere Fachbesucher sichtlich wohl. Ob Currywurst, selbstgemachtes Eis am Stiel, leckerer Kuchen oder ein Blick in die neuesten Mode- und Lifestylemagazine – hier kann man sich gut ein paar Stunden die Zeit vertreiben. Auch im Inneren wird für reichlich Abwechslung gesorgt. Im Mittelpunkt stehen dabei natürlich die mehr als 1400 Kollektionen, die auf einer Fläche von rund 23.000 Quadratmetern (!) mal mehr, mal weniger ansprechend präsentiert werden. Zu sehen sind neben edlen Designerklamotten auch lässige Jeansteile, Sportswear, Taschen und Rucksäcke, tolle Sonnenbrillen, jede Menge Schuhe und vieles mehr. Da würde man am liebsten sofort loskaufen. Geht aber natürlich nicht. Wir haben trotzdem viel Spaß beim Durchstöbern der neuesten Trends und Kollektionen – und könnten unseren kleinen Fashion-Spaziergang gefühlt noch eine Ewigkeit fortsetzen. Doch die nächste Show ruft und wir müssen der Premium für heute leider den Rücken kehren.
C’est tout & CE’NOU
(Dienstag, 8.7. um 18 Uhr) Achtung, Doppel-Show: Zunächst schickte das Berliner Label C’est tout wieder mit gekonnter Lässigkeit seine Models über den Laufsteg, Paris-Chic mit urbanem Touch lässt grüßen. Vieles erzeugt bei uns spontan einen Haben-wollen-Effekt! Dann kam das neue Label CE’NOU, für das sich die C’est tout-Designerin Katja Will mit dem Model Eva Padberg zusammengetan hat, um eine Wohlfühl-Kollektion zu entwerfen – die Sachen sind aber nicht nur dafür gedacht, in der Yoga-Klasse zu glänzen, mit denen kann man auch prima „draußen“ punkten. Lieblingsstück: Die Zebra-Cardigans (in verschiedenen Farben) wirken herrlich anschmiegsam und sehen dabei ziemlich stylo aus. Und da die Kollektion auch noch für ebay entstanden ist, könnt ihr ab morgen schon kaufen – und zwar hier.
Front Row: ziemlich hohe Promi-Dichte, sogar A-Klasse wie Alexandra Maria Lara, auch Sonja Kirchberger, Anna Julia Kapfelsperger, Hadnet Tesfai, Susan Hoecke, Johanna Klum
Tragbarkeit: 6 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 5 von 6
Showerlebnis: ein eingespieltes Video, das die Zusammenarbeit der C’est tout-Designerin Will mit dem Model Padberg erklärte – sehr ‚menschelnd‘, sehr sympathisch und Eva war bei ihrem ersten Auftritt als Designerin auf einem Laufsteg voll im ‚Ich kann’s gar nicht fassen‘-Modus – we like!
Michael Sontag
(Dienstag, 8.7. um 16 Uhr) Auf die Show des Berliner Designers, der ja schon ein alter Hase im Fashion Week-Business der Stadt ist, haben wir uns gefreut: so schön fließen seine Stoffe immer, so tragbar und edgy zugleich wirken seine Kleider. Diesmal fiel aber als allererstes auf: Oh, diese Models sehen aber gar nicht gut aus, viel zu dünn – scheinbar gehörte es zum Konzept, besonders natürlich auszusehen, kaum geschminkt, mit Haaren im Wet Look und Flip Flops. Leider sahen die meisten dabei ziemlich krank aus. Eigentlich ziemlich doof, wenn die Models selbst von der Kleidung ablenken – diese war wieder schön drapiert (das macht Sontags Stil ja auch so besonders) und einige schöne Stücke waren auch dabei, aber in ihrer Gesamtheit hat uns die Kollektion nicht unbedingt überzeugt. Zu wenig Überraschendes, zu wenig Farbe. Schade eigentlich.
Front Row: Tatort-Star Friederike Kempter, sonst kaum Prominenz
Tragbarkeit: 4 von 6 (wenn 6 am tragbarsten ist)
Suchtpotential: 2 von 6 (wenn 6 am süchtigsten macht)
Showerlebnis: keine Aha-Effekte, aber mit einer speziellen Runway-Zeichnung der Künstlerin Caroline Bayer, die den pyramidischen Dachaufbau des Stadions imitierte
Michael Sontag und C‘ est tout & CE’NOU
(Dienstag, 8.7. um 11 Uhr) Heute geht’s ins Zelt, also ins Eisstadion, also ins Zelt im Eisstadion oder wie auch immer das aufgebaut sein wird – wir sind schon gespannt, was sich die Macher für diese Saison haben Schönes einfallen lassen. Um 15 Uhr schauen wir uns die Show des Berliner Designers Michael Sontag an, der für puristisch-elegante, tragbare Mode mit dem gewissen szenigen Touch bekannt ist. Im Anschluss zeigt das Label C’est tout seine Fashion Show fumée. Das Besondere: Es handelt sich um das Kollaborationsprojekt CE’NOU, eine ebay-Kollektion von Eva Padberg. Die Berlinerin wird sicher auch auf dem Laufsteg glänzen! Zudem wollen wir heute noch die Modenschau „Aquarius“ von Matthias Maus angucken, die direkt am Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain stattfindet – wenn das mal keine Location ist …
Premium Young Designers Award Spring/Summer 2015
(Montag, 7.7. um 23 Uhr) Für uns startete die Fashion Week wie letzte Saison mit dem Premium Young Designers Award im Wyndham Hotel direkt gegenüber dem Tempodrom. Mit diesem Preis soll der Modenachwuchs geehrt und besonders gefördert werden – dafür zeichnet Premium-Chefin Anita Tillmann verantwortlich, die natürlich auch vor Ort war. Diesmal auf dem unsichtbaren Siegertreppchen: die Womenswear von Marina Hoermanseder (hat an der Berliner ESMOD studiert und begeistert sogar Lady Gaga), Menswear von MaXhosa by Laduma (aus Südafrika) sowie Accessoires von Deji George aus London. Besonders sympathisch kam Hoermanseder im Interview mit Moderator Patrice Bouédibéla rüber, der mit uns übrigens auch schon einen Kiespaziergang durch seinen Bergmannkiez gemacht hat. Auf ihre Show am Freitag darf man auch gespannt sein!
Die neue Location: Erika-Heß-Eisstadion
(Montag, 7.7. um 11.45 Uhr) Heute ist noch Warmlaufen – und Kräfteschonen – angesagt, im Zelt in der neuen Location Erika-Heß-Eisstadion in der Weddinger Müllerstraße laufen die letzten Vorbereitungen, bevor morgen früh um 10 Uhr hier erstmals Models über den Catwalk flanieren.
Zu den Highlights in dieser Saison zählen für uns die Schauen von Guido Maria Kretschmer, Augustin Teboul, Malaikaraiss, C’est tout, Lala Berlin und Frida Weyer. Ach so: Tommy Hilfiger himself schaut für die Designer for Tomorrow-Show vorbei. Leider nicht mehr dabei sind unsere Lieblingsbrautmode-Designerinnen von Kaviar Gauche und die Berliner Newcomer-Überflieger von Achtland – beide zeigen in Paris.
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