Eine Pianistin spielt Bésame mucho. Im Eingangsbereich befindet sich keine schnöde Lobby, sondern die prächtige „Peacock Alley“. Mir wird erklärt, dass das nur eine der etlichen Waldorf Astoria-Traditionen ist, die in allen Häusern (26 weltweit, 14 in den USA) hochgehalten werden. Der Name (zu Deutsch: „Pfauenallee“) kommt von dem imposanten Korridor im Art-Déco-Stil, der das ursprüngliche Waldorf Hotel mit seiner Schwester, dem Astoria, verband. Die Verbindung der beiden Hotels erklärt auch die Schreibweise „Waldorf=Astoria“. Heute ist sie als eine Art Bar, Lounge, Café – Treffpunkt eben – zu sehen. Auch die Waldorf-obligatorische Grandfathers Clock steht hier. Eine weitere Tradition des Hauses: In allen Zimmern gibt es eine Art Esstisch – schließlich hat man das In Room Dining erfunden.
Noch mehr zu sehen gibt es hier:
Zu den Prominenten, die sich im Berliner Haus wohlfühlten, zählen Steven Tyler, Depeche Mode oder Anastacia. „Hierher kommen aber auch viele, die unsere Diskretion schätzen“, erklärt Marketing Consultant Marion Schön. Man könne auch direkt von der Tiefgarage aus mit dem Lift in den Tower fahren. Dort befinden sich die insgesamt 80 exquisiten Suiten, die 31. Etage wird komplett von der 280 Quadratmeter großen Präsidentensuite belegt. Ansonsten gibt es noch 152 Deluxe-Zimmer, deren witzigstes Gadget sicherlich der in den Spiegel eingebaute Fernseher ist. Was uns überall und rundum aufgefallen ist: Berlin aus nächster Nähe, schließlich ist der Panorama-Blick auf die ganze Stadt von den bodentiefen Fenstern aus sehr dominierend. Auch das Romanische Café im Erdgeschoss entstand in Anlehnung an die ursprüngliche Institution am Breitscheidplatz.
Seit unserem Besuch sind wir insbesondere Fan des Spas! Man kann natürlich darüber streiten, ob es sich lohnt, für eine 90-minütige Beauty-Anwendung mal eben 170 Euro los zu sein. Herrlich entspannend ist es im Guerlain Spa, der einzige seiner Art in Deutschland, aber schon. Zumal es schön leer ist und man Pool, Day Beds, Dampfbad und Sauna häufig für sich hat. Der Eintritt für einen Tag liegt für externe Besucher bei 60 Euro. Ach ja: Die Berlin Chic Massage (60 Minuten für 110 Euro) halten wir für eine prima Geschenkidee für die Hauptstädterin oder den Hauptstädter.
Zur Geschichte
Fast jeder hat schon mal vom Waldorf Astoria in New York gehört. Dort ist schließlich auch der Ursprung der Kette von Luxushotels, die zur Hilton-Gruppe gehören. Das erste sogenannte „Waldorf Hotel“ hat William Waldorf Astor 1893 am heutigen Standort des Empire State Buildings an der Fifth Avenue errichtet, daneben eröffnete sein Cousin das „Astoria Hotel“. Das heutige Waldorf Astoria befindet sich seit 1931 an der Park Avenue in Manhattan und wurde seinerzeit das größte Hotel der Welt. Der Waldorfsalat kommt übrigens wirklich aus dem Hotel, er wurde Ende des 19. Jahrhunderts kreiert.
Zimmerpreis: ab 210 Euro/Nacht, www.waldorfastoriaberlin.com
„Als ich zu dem Rundgang eingeladen wurde, habe ich halt einfach ein weiteres Luxushotel erwartet. Dass es so viel Berlin-Liebe in sich birgt, überraschte mich dann doch. Allein die flauschigen Bademäntel im Spa sind einfach ein Knaller, mit sowas kriegt man mich ganz schnell!“