Blog-Tipp

Die Gesichter des russischen Berlin

Fotografin und Bloggerin Beatrice Grundheber möchte auf Berlinograd.com das wahre und kreative russische Berlin jenseits von Klischees zeigen.
Fotografin und Bloggerin Beatrice Grundheber möchte auf Berlinograd.com das wahre und kreative russische Berlin jenseits von Klischees zeigen.
Wodka, Nerzmäntel und protziger Schmuck – Klischees über Russen gibt es viele. Aber auf die Russen, die heute in Berlin leben, treffen sie selten zu. Eine junge Bloggerin versucht, das russische Berlin in seiner kreativen Gesamtheit abzubilden.

Russisch kann man in Berlin an jeder Ecke hören. Zwischen 30.000 und 100.000 Russen leben der Statistik nach in Berlin. Seit dem Zerfall der Sowjetunion ist Berlin zu einem Magnet für russische Emigranten geworden. In den 90er Jahren kamen besonders viele, vor allem Spätaussiedler und jüdische Exilanten. Auch in den letzten Jahren ging der Zuzug weiter. Die Russen lieben Berlin, aber bei den Berlinern sind sie nicht immer beliebt.

Mit diesen Klischees will eine Berliner Bloggerin jetzt aufräumen. „In Berlin stoße ich immer wieder auf Staunen und Unkenntnis in Bezug auf die russische Kultur“, sagt Beatrice Grundheber, 34, die nach einem Slawistikstudium jetzt als Eventmanagerin arbeitet. In ihrem Blog will sie zeigen, dass die Berliner Russen „moderne, kreative und engagierte Leute sind“, Leute, die nicht nur in Berlin leben, sondern „das Leben in Berlin bereichern und die Stadt noch vielfältiger machen“.

Vom Musiker bis zum Erzieher

Dafür porträtiert sie auf ihrem Blog www.berlinograd.com junge, kreative Berliner, die aus Russland kommen oder russische Wurzeln haben: Künstler, Musiker, Modedesigner, aber auch Barbesitzer, Schuster, Erzieher… Es zählt nur: Was sie tun muss Berlin „ein wenig schöner machen“. Oft trifft sie ihre Modelle zufällig, wenn sie auf der Straße, in der U-Bahn oder beim Einkaufen jemand Russisch sprechen hört. Inzwischen bekommt sie aber auch schon Anfragen. Das Projekt läuft so gut, dass es bereits Ausgehtipps und eigene Berlinograd-Partys gibt. Ihr Projekt ist zu Roadmap und Reiseführer durch das russische Berlin geworden.

 

Ein von @berlinograd geteilter Beitrag am

Viele ihrer Protagonisten sind in den 90er Jahren als Kinder oder Jugendliche nach Berlin gekommen. Der Titel des Blogs spielt aber darauf an, dass das künstlerische russische Berlin eine viel längere Tradition hat. In den 20er Jahren nach der Oktoberrevolution strömten schon tausende Künstler, Literaten und Oppositionelle in die Stadt und erträumten sich in verrauchten Bars ein alternatives Russland. Das berühmteste Beispiel ist Vladimir Nabokov. Zu dieser Zeit lebten über 300.000 Russen in Berlin. Sie nannten die Stadt „Berlinograd“.


Quelle: externe Quelle

Russisches Haus, Friedrichstraße, 10117 Berlin

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