Seit elf Jahren ehrt das Netzwerk Victress alljährlich weibliche Persönlichkeiten, die sich durch gesellschaftliches Engagement sowie einen modernen Stil auszeichnen und somit Vorbild für Frauen in ganz Deutschland sind. Zu den bisherigen Preisträgerinnen gehören unter anderem Uschi Glas, Nina Hoss und NENA.
Und vielleicht werden ab kommenden Montag auch die Gesichter von Sandra Thumm und Sabrina Hezinger auf der Wall of Victress zu sehen sein. Wir haben die beiden sympathischen Unternehmerinnen, die mit schwangerinmeinerstadt.de eine hilfreiche Plattform für junge Eltern geschaffen haben, noch vor dem Blitzlichtgewitter getroffen.
QIEZ: Liebe Sandra, liebe Sabrina: Ihr seid für den Victress Digital Award 2016 nominiert. Wie fühlt ihr euch und was bedeutet euch die Nominierung?
Sandra Thumm: „Wir waren wirklich überrascht und konnten es gar nicht fassen. Es ist uns eine Ehre. Wenn man die Beschreibung liest, wofür der Preis steht, darf man sich wirklich glücklich schätzen, wenn man zu den Auserwählten gehört.“
Wie wird man für den Victress Award nominiert? Wie kam es dazu?
Inwiefern habt ihr mit eurer Arbeit auf die digitale Welt Einfluss genommen und inwiefern seid ihr Vorbild für andere Frauen?
Sabrina Hezinger: „Wir haben ein umfangreiches, deutschlandweit agierendes Portal mit regionalem Bereich für 16 deutsche Städte geschaffen, das die wichtigsten Informationen für werdende Eltern bündelt, so dass sie sich nicht auf zahlreichen Seiten alles zusammen suchen müssen. Gerade die lokalen Informationen, wie unsere Behördengänge inklusive Filterfunktion und die Fachkraftsuchen (Ärzte, Hebammen, Kliniken, Kurse) machen es den werdenden Eltern leichter. Hier stehen alle Anträge inklusive Adressen und Öffnungszeiten gleich zur Verfügung.“
Wie kam es zur Gründung von schwangerinmeinerstadt.de?
S.T.: „Die Idee stammt von Sabrina Hezinger. Viele ihrer Freundinnen in München waren zeitgleich schwanger und beschwerten sich darüber, dass es keine übersichtlichen, lokalen Informationen gäbe. Eine Webseite sollte her, die die wichtigsten Fragen in den ersten Schwangerschaftswochen klärt. So entstand die Idee für schwangerinmünchen.de. Das Konzept stellte Sabrina Sandra aus Berlin vor und diese war sofort begeistert und wollte Teil dieses Projekts werden. So entschlossen wir uns zu einer Partnerschaft und starteten mit einem umfangreichen Businessplan. Die Webseiten schwangerinmünchen.de und schwangerinberlin.de gingen als erstes live. Innerhalb von 4 Jahren wurden 16 Städte und die Dachmarke schwangerinmeinerstadt.de sowie ein 60-seitiges Printmagazin aufgebaut.“
Was ist das Besondere und Innovative an SIMS?
Daher fühlen wir uns sehr geschmeichelt, dass die BKK VBU uns mit der Nominierung gezeigt hat, dass wir unseren Anspruch erfüllen. Auch führen wir viele Feedbackgespräche mit Usern auf den BABYWELT Messen, auf denen wir ausstellen und nehmen Ratschläge und Kritik ernst. Der Austausch ist uns sehr wichtig.“
Was sind eure Pläne für 2016?
S.H.: „2016 ist der Ausbau des Inhalts ein großes Thema für uns. Wir möchten mehr lokale Informationen generieren und den Usern und lokalen Anbietern eine Plattform mit eigenem Login schaffen, auf der sie selbst Inhalte und Tipps einstellen können. So können Geschäfte, Vereine und Kursanbieter ihre Leistungen selbst einbinden oder Endkunden zum Beispiel Freizeit oder Urlaubstipps einstellen. Auch werden wir die Erweiterung nach Österreich und die Schweiz konzipieren.“
Rückblickend auf 4 Jahre SIMS – was hättet ihr anders gemacht?
S.T.: „Nicht sehr viel, denn wir haben aus unseren Erfahrungen gelernt und das braucht man, um den richtigen Weg einzuschlagen. Das würden wir nicht missen wollen. Wir hätten uns nur gerne mehr Zeit für jedes einzelne Projekt genommen und weniger Budget für beratende Anwälte ausgegeben.“
Was sind eure Empfehlungen an Frauen, die sich selbstständig machen wollen?
Auf SIMS geht es um lokale Empfehlungen und Tipps für Schwangere und Familien mit Kindern. Sandra, du lebst mit deiner Familie in Berlin – welche Orte kannst du Familien besonders empfehlen?
S.T.: „Mein persönlicher Lieblingsort ist die Jugendfarm Lübars. Sie wurde vor einiger Zeit vom Kinderheim Elisabethstift übernommen und hat seither ein wirklich schönes Angebot für Kinder: veranstaltet Familienfeste, bietet Kurse, Patenschaften für Tiere und verkauft frisches Gemüse auf dem Hof etc. Es ist eine Art Bauernhof mit Tieren, einer Schänke und einer riesigen Buddelkiste. Immer einen Ausflug wert.
Das Schwimmbad im Sportzentrum Siemensstadt ist perfekt für Babys und Krabbelkinder. Hier gibt es ein sehr großes Babybecken, flach abfallend und warm, inklusive Babywannen zum Abduschen und Wickelstationen in der Halle.
Wunderschön ist auch der Waldspielplatz und das Tiergehege in Hermsdorf. Hier kann man gut und gerne den ganzen Tag verbringen, erst die Wildschweine und Rehe füttern und danach ausgiebig auf dem großen Spielpatz toben.“
Was ist deiner Meinung nach der familienfreundlichste Kiez?
S.T.: „Sehr familienfreundlich ist Pankow. Dort haben wir regelmäßig am Florafest teilgenommen und es ist unglaublich, wie viele Kinder in diesem Bezirk leben. Und es gibt ein tolles Angebot für Familien an Kindercafés, kleinen feinen Geschäften, sauberen Spielplätzen und die Leute reagieren sehr positiv auf Kinder. Ich bin gerne dort.“
Vielen Dank für das Gespräch und euch toi toi toi für Montagabend!
Die Preisverleihung findet in diesem Jahr im Titanic Hotel auf der Chausseestraße statt. Es werden über 800 Gäste, darunter viel Prominenz aus Wirtschaft, Politik, Medien und Gesellschaft, erwartet.