Do the chicken dance! Wer dieses Hühnchen-Gericht isst, den hält es garantiert nicht lange auf seinem Stuhl: Denn das Nashville Hot Chicken ist so scharf, dass der Verzehr zur Mutprobe wird. Entstanden ist das Rezept in den 30ern, klar, im amerikanischen Nashville. Die Geschichte besagt, dass eine Ehefrau die Affäre ihres Mannes entdeckte und sich rächen wollte: Sie kochte sein Lieblingsgericht aus frittiertem Hühnchen und würzte es mit jeder scharfen Zutat, die sie in der Küche finden konnte. Womit sie jedoch nicht gerechnet hatte: Der betrügerische Ehemann wurde nicht ohnmächtig oder bekam Bauchweh vor Schärfe, sondern war begeistert – das Essen schmeckte ihm außerordentlich gut.
Die Geschichte samt Rezept verbreitete sich allmählich über die Stadtgrenzen hinaus und ist in Amerika inzwischen ein totaler Hype. Das Original findest du nur in Tennessee: Die Nachkommen des Frauenhelden Thornton Prince, der damals indirekt „mithalf“, das Gericht zu erfinden, führen das legendäre Prince‘s Hot Chicken Shack immer noch weiter. Hier wird seit 70 Jahren Nashville Hot Chicken verkauft: Als einen Zustand zwischen Bestrafung und Glück zur gleichen Zeit beschreibt die Besitzerin Andre Prince das Gefühl beim Essen des scharfen Hühnchens.
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Scharfe Mutprobe
Inzwischen hat sich der Food-Trend still und heimlich auch in Berlin eingeschlichen: In dem im Oktober 2017 eröffneten amerikanischen Restaurant Southern Vittles in Prenzlauer Berg gibt es das legendäre Nashville Hot Chicken schon. Und unser Lieblings-Pommesladen Goldies in Kreuzberg verriet uns, dass das Nashville Hot Chicken in ein bis zwei Monaten auch hier zu finden sein wird. Wer sich das scharfe Hühnchen lieber direkt nach Hause bestellen will, um erst mal im stillen Kämmerchen seine Schärfe-Resistenz zu testen, kann das bei Born Again Chicken tun – allerdings wird nur nach Friedrichshain und Mitte geliefert.
Aber wie ist denn nun das Rezept des legendären Gerichts? Eine geheime Zutat gibt es glücklicherweise nicht: Das klassische Nashville Hot Chicken wird in Buttermilch mariniert, mit Schmalz und viel Cayenne-Pfeffer gewürzt und schließlich frittiert. Serviert wird das Huhn auf Weißbrot und mit Gewürzgurken oben drauf. Wir sind schon gespannt, wer sich traut, das scharfe Hühnchen herauszufordern. Kleiner Tipp: Nach dem Essen am besten eine Weile nicht in die Augen fassen!