Berliner Persönlichkeiten zeigen ihren Kiez

Oliver Wnuk über das grüne Köpenick

Schauspieler Oliver Wnuk fühlt sich in Köpenick wohl.
Schauspieler Oliver Wnuk fühlt sich in Köpenick wohl.
Köpenick - In wenigen Tagen starten die Dreharbeiten zum großen "Stromberg"-Film, in dem er wieder den Büroangestellten Ulf Steinke verkörpert, und auch das neue Buch des Schauspielers steht kurz vor der Veröffentlichung. Trotzdem hat sich Oliver Wnuk kurz Zeit genommen, um mit QIEZ über den Charme Köpenicks und seine liebsten Adressen im Bezirk zu sprechen.

Für den gebürtigen Konstanzer Oliver Wnuk ist das trubelige Berlin in den vergangenen Jahren zur neuen Heimat geworden. „Die Stadt ist unglaublich inspirierend. Eine Fahrt mit der S-Bahn oder der Straßenbahn fühlt sich oft an wie eine Reise quer durch Deutschland“, findet der smarte Schauspieler. Und diese Reise tritt er nicht selten an: Seit einigen Jahren ist der Partner von Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld nicht nur im Prenzlauer Berg, sondern auch im Südosten Berlins zu Hause. Der grüne Bezirk Köpenick weckt in Oliver Wnuk Heimatgefühle. „Hier ist man von der Natur umgeben. 70 Prozent der Fläche sind Wald, Wiesen oder Wasser – manchmal ist es fast so, wie am Bodensee“, schwärmt er.

Der auch als Autor erfolgreiche 37-Jährige schätzt darüber hinaus die entspannte Atmosphäre zwischen Dahme und Müggelsee. „Das viele Wasser scheint die Leute zu entschleunigen. Hier ist alles ein wenig unaufgeregter als im Zentrum Berlins und man sieht auch noch viele ältere Menschen auf der Straße“, erzählt er. Eine Mischung, die in anderen Regionen der Hauptstadt nicht mehr selbstverständlich sei. Auch die vielen alten Gebäude, die noch immer an das alte Ostberlin erinnerten, verleihen dem Bezirk laut Wnuk eine besondere Atmosphäre.

Doch die Randlage Köpenicks hat auch ihre Schattenseite. „In Wahlzeiten hängen überall rechte Wahlplakate – natürlich sehr weit oben, damit sie nicht so einfach entfernt werden können“, ärgert sich der Schauspieler.

Es tut sich was im Kiez

Alles in allem zeichne sich jedoch ein positiver Trend ab. „Immer mehr Menschen ziehen nach Köpenick und was das kulturelle und gesellschaftliche Leben angeht passiert gerade sehr viel“, berichtet Wnuk. So werde beispielsweise die Auswahl an empfehlenswerten Adressen im Kiez immer reicher. Besonders gern ist der Autor zum Beispiel im Café Milchkaffee in der Köpenicker Altstadt zu Gast. Dort gibt es nicht nur guten Kaffee, sondern auch selbst hergestellte Backwaren und vegetarische Mittagsgerichte in Bioqualität. Auch das benachbarte Mokkafee kann Wnuk empfehlen: „Man bekommt leckere Salate, kleine Gerichte und wirklich gutes Frühstück zu einem günstigen Preis.“

Als Vater einer kleinen Tochter kennt der Autor, dessen zweiter Roman „Luftholen“ am 21. Februar erscheint, natürlich auch die familienfreundlichen Adressen im Bezirk. Besonders empfehlenswert sei etwa das Flussbad Krokodil in der Gartenstraße. „Hier gibt es einen schönen, kinderfreundlichen Strand direkt am Fluss, auf der Terrasse kann man schön essen und für wenig Geld stehen Kajaks zum Ausleihen bereit“, so Wnuk. Leider habe das Restaurant immer erst ab nachmittags geöffnet. Wem die Zeit bis dahin zu lang wird, der kann sich auch im nahegelegenen FEZ vergnügen, laut Wnuk ebenfalls eine der Top-Adressen für Familien im Südosten Berlins: „Vor allem am Wochenende lohnt ein Ausflug, dann finden regelmäßig große Familienfeste statt.“

Tipp: Ein Ausflug mit dem Hausboot

Den Naturliebhabern und Ruhesuchenden rät der ausgebildete Schauspieler, der sein Kinodebüt vor 13 Jahren im Film „Anatomie“ feierte, zu einem Bootsausflug. „Beim Nautilus Hausbootcharter zum Beispiel kann man tolle neue Hausboote ausleihen und damit einfach losfahren, um Dahme, Spree und Müggelsee vom Wasser aus neu zu entdecken.“ Die Möglichkeit dazu solle man Wnuk zufolge nutzen, so lange es noch geht. „Die Flugbahn über den Müggelsee ist eine unfassbare Katastrophe. Das stille Naturerlebnis wird dadurch zu einem großen Teil zerstört werden“, ist er sich sicher.

In den kommenden Wochen dürfte Oliver Wnuk selbst allerdings wenig Gelegenheit dazu haben, die noch ungestörte Ruhe am Müggelsee zu genießen. In wenigen Tagen beginnen die Dreharbeiten zum von vielen Fans schon lange herbeigesehnten „Stromberg“-Film. Der Schauspieler freut sich auf die Dreharbeiten: „Ich bin super froh über die Rolle des Ulf Steinke, ich habe ihr viel zu verdanken“. Einziges kleines Manko: „Würde „Stromberg“ noch einmal von vorne beginnen, hätte ich gern ein Mitspracherecht beim Namen meiner Rolle. Zwar ist das Leben in Berlin auch in dieser Hinsicht relativ entspannt, doch hin und wieder wird einem doch ein lautes „Ulf!“ auf der Straße nachgerufen – und da gibt es schon schönere Namen“, schmunzelt Wnuk.

Ein Pflichttermin für alle Fans von Oliver Wnuk: Am 23. Februar stellt der Autor gemeinsam mit Freundin Yvonne Catterfeld und Schauspieler Steffen Groth seinen neuen Roman „Luftholen“ in der Backfabrik im Prenzlauer Berg vor. Weitere Infos unter www.literatur-station.de.

 

Lesen Sie nächste Woche in unserer Reihe „Berliner Persönlichkeiten zeigen ihren Kiez“: Stephan Pramme.

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Das beliebteste Kiezcafé der Köpenicker Altstadt in der Kirchstraße.

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