Es gibt im Alltag eines Journalisten gewiss unangenehmere Termine, als an einem sonnigen Frühlingstag mit Birte Glang vor einem Café im Kollwitzkiez zu sitzen. Denn die in Recklinghausen geborene Schauspielerin gibt sich im realen Leben so wie in ihrer neuen Rolle als Hebamme im ZDF-Zweiteiler „Lena Lorenz“. „Der Charakter liegt mir sehr nah. Sie ist sehr quirlig und fröhlich, sieht alles positiv“, beschreibt Glang „Susanne“. Im Film bleibt die Geburtshelferin in einem großen Berliner Krankenhaus zurück, während es ihre Kollegin, Hauptfigur Lena, in die Berge zieht.
Voraussichtlich Ende des Jahres ist Glang außerdem als alleinerziehende Mutter auf der Suche nach dem richtigen Mann zu sehen – im Kino in der nicht wirklich subtil betitelten Liebeskomödie „Gut zu Vögeln“. Ein Ziel der Teilzeit-Berlinerin bleibt jedoch Hollywood. Für die neue Ausgabe der „Mission Impossible“-Reihe wurde sie immerhin gecastet und Glang ist zuversichtlich, dass sich bald eine Tür in die Traumfabrik auftut. Unterdessen hat sie eine lustige Rolle in einem Musikvideo mit Kurzfilmcharakter zum Song „Make You Better“ der Band The Decemberists übernommen. Dabei stand sie neben dem US-Comedian Nick Offerman vor der Kamera und war begeistert von dessen freundlicher Professionalität: „Es war der Hammer, mit Nick zu drehen.“
Krimis? Ja, aber…
Zu den Talenten von Birte Glang, die studierte Juristin ist und auch mit Model-Jobs Geld verdient, gehört spätestens seit ihrer Heirat mit dem ebenfalls aus dem ‚Pott‘ stammenden DJ Moguai aka André Tegeler ein Ohr für dessen Musik. „André ist meine Meinung sehr wichtig. Ich höre mir jeden neuen Track an und dann sprechen wir darüber. Mittlerweile bin ich schon ein kleiner Experte in Sachen elektronischer Musik geworden“, erzählt Glang. Der Wiederbelebung der Love Parade, die – unter anderem Namen – für diesen Sommer in der Hauptstadt geplant ist, kann sie durchaus etwas abgewinnen: „Wenn irgendwo, dann in Berlin“, findet die Schauspielerin.
Das moderne Künstler-Ehepaar lebt zeitweise im Kollwitzkiez – wenn die beiden nicht in Los Angeles weilen oder Moguai im Studio in der alten Heimat ist. Zu ihrem Berliner Viertel hat Birte Glang ein distanziert-positives Verhältnis. „Ich fühle mich hier ein bisschen wie bei ‚Unter uns'“, gesteht sie im Gedenken an eine frühere Schauspielrolle. Die vielen bekannten Gesichter und die Kinderwagen erinnern sie an die bekannte RTL-Soap. Nicht, dass die Schauspielerin viel an ihrer Umgebung stören würde: „Positiv ist, dass es so gesittet abgeht. Du hast hier so eine Ruhe. Aber manchmal ist mir das dann auch ein wenig zu spießig.“ Sagt Glang und trinkt ihren Cappuccino mit Sojamilch, einfach weil es ihr schmeckt.
Kulinarische Weltreise durch Prenzl‘berg
Überhaupt mag sie die vielen guten Cafés und Restaurants im Kiez. Etwa den Vietnamesen Umami am Wasserturm: „Der ist echt gut und gemütlich eingerichtet. Sehr warm, mit viel Holz“, findet sie. Etwas Besonderes und speziell für einen Pärchenabend mit Kerzenschein und Klavierbegleitung gut geeignet sei auch das französische Restaurant Poulette ein paar Häuser weiter. Zu ihrem Lieblingsgriechen Berkis kamen Glang und Tegeler über Umwege: „Auf Mykonos hat uns jemand in einem Restaurant gesagt: Da gibt es einen guten Griechen am Kollwitzplatz“, erzählt die Schauspielerin. Richtig gute Küche gebe es außerdem im Delizie d’Italia in der Kollwitzstraße.
„Lena Lorenz – Willkommen im Leben“ läuft am Donnerstag, 9. April um 20.15 Uhr im ZDF, die Fortsetzung „Lena Lorenz – Zurück ins Leben“ eine Woche später zur gleichen Zeit.