Hafenbar macht unfreiwillig dicht

Kein bisschen Frieden

Schlagerlegende Roy Black ist längst Geschichte - hier mit Silke Höllerich. Die Hafenbar in Mitte ist es leider bald auch.
Schlagerlegende Roy Black ist längst Geschichte - hier mit Silke Höllerich. Die Hafenbar in Mitte ist es leider bald auch.

Oranienburger Tor - Eierlikörempfang und Mehrspur-Polonaise - damit ist bald Schluss in der Kultdisko. Das bestätigt das Team um "Kapitän" Klaus Zagermann. Er hatte das Tanzlokal 1967 übernommen und Hafenbar getauft. Seit knapp 20 Jahren steht die Adresse in der Chausseestraße wie keine zweite für Karaoke- und Schlagerpartys.

Gerüchte, dass bereits am 30. Juni alles aus sein soll, dementiert die Hafenbar. „Richtig ist hingegen, dass es einen Besitzerwechsel gab. So viel wir wissen, handelt es sich dabei um einen Münchener Investor, der auf dem Grundstück Tatsachen schaffen will und dort entweder Wohnungen oder ein Hotel errichten wird“, schreibt die Hafenbar auf ihrer Website.

Über diese Entwicklung seien alle extrem traurig. „Für uns als Team ist die Vorstellung eines drohenden Endes am Standort in der Chausseestraße 20 kaum vorstellbar und hinterlässt eine große Baustelle in unserer Gefühlswelt.“ Ähnlich geht es den Partygängern, die regelmäßig Freitag- und Samstagabend Schlange standen. „Wieder stirbt ein Stück Berlin“, schreibt ein Facebookfan heute zu den schlechten Neuigkeiten. Ein anderer postet: „Da bricht ein Stück Herz und ein zu Hause.“ Nur wann ist die Frage.

The Schlager must go on

Einen konkreten Termin gibt es nicht. Der Pachtvertrag läuft Ende des Jahres aus. Bis dahin können alle Betroffenen nur hoffen, dass der Bauantrag nicht allzu schnell gestellt wird. Aber selbst wenn die Schotten in Mitte tatsächlich final dicht machen, ist die Hafenbar nicht Geschichte. „Unsere Partyformate gehen an einem anderen Ort weiter“, verspricht das Team. „Vielleicht gehen wir damit in eine bestehende Location. Vielleicht bauen wir so viel wie möglich von der alten Hafbar ab und irgendwo wieder auf.“ Darauf einen Eierlikör!

Wann die Hafenbar wirklich schließen muss und wie es danach weitergeht, darüber informiert sie auf ihrer Homepage und Facebookseite.

Hafenbar, Karl-Liebknecht-Straße 11, 10178 Berlin

Telefon 030 2828593
Fax 030 28045672

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täglich von 19:00 bis 04:00 Uhr

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