Vor wenigen Wochen war ein Berliner Radiosender auf der Suche nach einer Freiwilligen, die sich für das Oktoberfest in München einer 24-Stunden-Brustvergrößerung unterziehen wollten. Der Anreiz, sich mit üppigem Dekolleté im Dirndl auf dem Oktoberfest zu präsentieren, hat mit Sicherheit viele Frauen angesprochen. Schließlich träumen viele von einem schönen, wohlgeformten Busen, der im entsprechenden Outfit einen Blickfang darstellt.
Was ist das?
In Deutschland war dieses Verfahren bislang nur in der Erotik- und Pornobranche bekannt. In dieser Szene machte man öfter davon Gebrauch, sich die Brüste kurzfristig vergrößern zu lassen. Die etwas fragwürdige ästhetische Prozedur ermöglichte mit einer Injektion von angeblich problemlos abbaubarer Kochsalzlösung eine eintägige Vergrößerung der Brüste von mehreren Körbchengrößen.
Die Vorgehensweise
Bei der 24-Stunden Brustvergrößerung wird während einer einstündigen Prozedur unter örtlicher Betäubung 250 Milliliter Kochsalzlösung über zwei kleine Einschnitte am Brustansatz in jede Brust gespritzt. Klingt harmlos, ist es aber nicht. Die Menge – ein ganzer Viertelliter an Kochsalzlösung – ist eine enorme Belastung für die Brust. Durch die relativ schnell einhergehende enorme Vergrößerung kann das Gewebe an Festigkeit verlieren, was wiederum zur Erschlaffung der eigenen Brust führt.
Der vermeintlich kurzfristige Spaß einer großen Brust kann so im Nachgang mit dauerhaften Begleiterscheinungen einhergehen, zum Beispiel mit einem „Hängebusen“. Darüber hinaus klagen die Patientinnen über Schmerzen, die daher rühren, dass die Haut extrem gedehnt wurde. Guten Gewissens sollte daher niemand dieses Verfahren öfter als einmal anwenden – wenn überhaupt.
Alternativen
Eine weitere professionelle Methode eine Brustvegrößerung zu simulieren, stellt der 3D-Simulator dar. Mit dieser Software ist es möglich, auf Basis von zweidimensionalen Fotos ein dreidimensionales Abbild einer Brustvegrößerung zu erzielen und zu simulieren, welches Ergebnis eine Brustvergrößerung liefern könnte. Der Vorteil bei beiden Simulationsmethoden: sie sind weder schmerzhaft noch bleiben ungewollte Nebenwirkungen.
Dieser Text wurde uns zur Verfügung gestellt von Prof. Dr. med. Sinis, Leiter der Privatklinik Sinis Aesthetics in Berlin-Schmargendorf.