Endlich ist es so weit: Thaya, Salween, Mandalay und Lampun, die Tigerjungen aus dem Tierpark Berlin, können sich auf einer großen Freianlage die frische Frühlingsluft um die Nase wehen lassen. Nachdem sie in den ersten Monaten im Käfig von ihren Eltern großgezogen wurden, laden nun Naturbaustämme, Felsen und ein Wassergraben zum Toben ein.
Die Anlage hinter dem Alfred-Brehm-Haus wurde laut Auskunft der Tierparkverwaltung vor Ankunft der Jungtiere mit 15 Tonnen frischem Naturboden ausgelegt und auch sonst sind die Pfleger um das Wohl der sechsköpfigen Tigerfamilie bemüht.
Die Bestände ihrer freilebenden Artgenossen haben sich in den vergangenen hundert Jahren dramatisch reduziert. Alle Unterarten zusammengenommen, durchstreifen nach Angaben von Tierparkmitarbeiter Christian Kern lediglich noch 3500 Tiger den asiatischen Kontinent. Auch diese Restbestände sind von illegaler Jagd und Waldzerstörung akut bedroht.
Erfolgreiches Zuchtprogramm
Seit vielen Jahrzehnten beteiligt sich der Tierpark Berlin deshalb an der Vermehrung artenreiner Tigerpopulationen. Konnten dabei bisher vor allem Erfolge in der Zucht von Amur- und Sumatratigern erzielt werden, seien mit den vier Jungtieren nun erstmals auch Hinterindische Tiger im Tierpark ihren Kinderschuhen entwachsen.
Als besonderer Erfolg müsse dabei gewertet werden, dass sowohl Mutter Sarai als auch Vater Tarek die Aufzucht ihrer Jungen allein bewältigen konnten. Dieses intakte Familienleben ist sicher eine gute Ausgangsbedingung dafür, dass die nunmehr halbstarken Teenager auch in Zukunft den Artenreichtum der Berliner Institution um einen lebendigen Höhepunkt bereichern werden.
Viel Platz um sich zu verausgaben hat der Tigernachwuchs im neuen Gehege allemal. Und damit können sich auch die Besucher auf viele sehenswerte Momente im neuen Zuhause der Hinterindischen Tiger freuen. Egal ob Schwimmkurs oder Erziehungsmaßnahme, man darf gespannt sein, was sich auf dem Tigerspielplatz ereignen wird.