Die Straße Unter den Linden führt vom Lustgarten auf der Musemsinsel bis hin zum Brandenburger Tor auf dem Pariser Platz. Damit bildet der Prachtboulevard das Zentrum des historischen Berlins in Mitte. Ihren Namen erhielt die Straße dank Kurfürst Friedrich Wilhelm, der im Jahr 1647 jeweils 1.000 Linden und Nussbäume entlang des alten Reitweges pflanzen ließ. Während die Nussbäume eingingen, blieben die Linden erhalten und gaben der Straße ihren Namen.
Der Thronnachfolger Friedrich Wilhelm III. ließ die Straße dann nach dem Sieg über Napoleon von seinem Hofbaumeister Karl Schinkel zu einer Triumphstraße nach französischem Vorbild ausbauen. Unter den Linden entwickelte sich schnell zur beliebtesten Flaniermeile in Berlin und zog neben Geschäftsleuten auch Künstler und Dichter an. Heinrich Heine beschrieb das Treiben auf der Straße mit den Worten: „Ja, Freund, hier unter den Linden kannst du dein Herz erbaun“ und verwies damit auf die Schönheit der Gegend.
Botschaften, das ZDF und der alte Fritz
Entlang der Straße befinden sich viele Sehenswürdigkeiten und historische Gebäude: Unter anderem haben dort die Russische Botschaft und die Ungarische Botschaft ihren Sitz. Am östlichen Ende der Promenade steht seit dem Jahr 1851 das Reiterstandbild von Friedrich dem Großen, auch bekannt als der Alte Fritz. Die Neue Wache, eines der Hauptwerke des deutschen Klassizismus, ist eine weitere Sehenswürdigkeit und diente als Hauptgebäude der Königswache. Seit 1993 ist die Neue Wache zentrale Gedenkstätte für Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
2008 eröffnete hier das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds. Kurz nach der Eröffnung riss ein Besucher der Wachsfigur von Adolf Hitler den Kopf ab, woraufhin das Museum für einige Zeit geschlossen blieb. Der Besuch des Kabinetts lässt sich gut mit einer Einkehr in das Café Einstein verbinden, das in Toplage zu Kaffee und Kuchen einlädt. Im ZDF-Hauptstadtstudio (Unter den Linden 36-38) werden die Sendungen „Frontal 21“, „Maybritt Illner“ und das „ZDF-Morgenmagazin“ produziert.
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