Haus Lemke / Mies van der Rohe Haus (Alt-Hohenschönhausen)
Das Haus Lemke, Baujahr 1932/33, ist das letzte Gebäude, das vor der Emigration des Architekten Mies van der Rohe im Jahr 1938 in Deutschland fertiggestellt wurde. Um die Jahrtausendwende unterzog man den schlichten Ziegelbau mit den großen Fensterfronten einer umfangreichen Restaurierung. Eine von Udo Dagenbach entworfene Installation vor dem Haus erinnert heute an van der Rohes zerstörtes Revolutionsdenkmal. Das ganze Wochenende hindurch kann das Haus Lemke, benannt nach seinem Auftraggeber, von den Besuchern besichtigt werden. Am 9. September um 17 Uhr findet außerdem eine Vernissage zur Ausstellung des zeitgenössischen Künstlers Ray Malone statt.
Ehemalige Flussbadeanstalt (Rummelsburg)
Auf dem 22.000 Quadratmeter großen Gelände am Spreeufer befand sich seit 1927 eine der größten Flussbadeanstalten Berlins. Bis zu 10.000 Besucher täglich genossen hier den Sommer, bevor das Gelände in den 50er-Jahren in den Besitz der DDR-Zollverwaltung überging. Nach deren Ende eroberte die Natur das weitläufige Wassergrundstück zurück und in den vergangenen 20 Jahren verwandelte sich das Gelände in eine verträumte Brachlandschaft. Nun wollen die Spreestudios die ehemalige Flussbadeanstalt mit kreativen Projekten und Bootsbau wiederbeleben. Wer das Areal kennenlernen möchte, kann die Gelegenheit am 8. und 9. September wahrnehmen. Neben Führungen gehören auch Konzerte, Artistik, Ausstellungen und kulinarische Angebote zum Wochenendprogramm.
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Ehemaliges Gutsarbeiterhaus (Falkenberg)
Dieses einzige Berliner Lehmhaus wurde 1856 erbaut und diente ursprünglich als Wohnquartier für die Angestellten und Wanderarbeiter der Familie von Arnim. Seit zehn Jahren nutzt der Verein „Landschaftspark Nordost“ das Haus als Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche. In der restaurierten „Denkmalstube“ kann man sich über die Lebenswirklichkeit der Gutsarbeiter im 19. Jahrhundert informieren. Darüber hinaus werden Besucher in der „Informationsstelle Barnimer Feldmark“ mit der Geschichte der Dörfer Falkenberg, Wartenberg und Malchow sowie mit den Sehenswürdigkeiten der Region vertraut gemacht. Wechselnde Ausstellungen zum Landbau und zum Artenschutz, Ökogärten, ein Café und eine Hochzeitsstube gehören ebenfalls zum Angebot des Hauses. Am Wochenende des offenen Denkmals können Besucher täglich zwischen 15 und 18 Uhr (Samstag) und zwischen 10 und 17.30 Uhr (Sonntag) an Führungen durch das Haus teilnehmen – doch auch jenseits dieses Datums ist die Dorfkate Falkenberg einen Ausflug wert.
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Schrotkugelturm (Rummelsburg)
Auch ein Wahrzeichen der Victoriastadt wird am 9. September für Besichtigungen zugänglich gemacht: Der 1908 entstandene Schrotkugelturm ragt bis heute 38 Meter in den Berliner Himmel. Errichtet wurde die Anlage von der „Bleischmelze Juhl und Söhne“ zur Herstellung von Schrotkugeln. In seiner Architektur sollte er an die frühmittelalterlichen italienischen Verteidigungstürme – die sogenannten „Geschlechtertürme“ – erinnern. Wer sich näher über die Geschichte und die Notwendigkeit der Berliner „Waffenschmiede“ informieren möchte, ist jeweils um 14, 15 und 16 Uhr zu einer Führung mit Ulrich Berger vom Büro für Industriekultur eingeladen.
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Ehemaliges Stasigefängnis (Alt-Hohenschönhausen)
Die Gedenkstätte Hohenschönhausen beteiligt sich ebenfalls am „Tag des offenen Denkmals“. Es werden unter anderem manche der sonst nicht zugänglichen Bereiche des Areals geöffnet. So dürfen geschichtsinteressierte Gruppen einen Blick in den Küchentrakt, den Sauna-Bereich für Stasimitarbeiter und das Haftkrankenhaus werfen. Darüber hinaus stehen um 11.30 Uhr, 13.30 Uhr und 15.30 Uhr Führungen durch den Grotewohl-Express, den letzten erhaltenen Gefangenentransporter der Reichsbahn, auf dem Programm und täglich zwischen 10 und 15 Uhr werden stündlich Touren über das gesamte Gelände angeboten.
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Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Friedrichsfelde)
Die auch als „Sozialistenfriedhof“ bekannte Anlage aus dem Jahr 1881 entwickelte sich nach dem Begräbnis von Wilhelm Liebknecht zum zentralen Begräbnisort für die Vordenker der Arbeiterbewegung. Friedrich Bartels, Richard Fischer oder Margarete Wengels sind nur einige prägende Vertreter, die ihre letzte Ruhestätte in Lichtenberg gefunden haben. Auch Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wurden nach ihrer Ermordung auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt – an ihre durch die Nationalsozialisten eingeebneten Gräber erinnert heute eine Gedenkstelle. Mit zahlreichen Schautafeln und einem thematischen Rundgang bemüht sich der Förderverein der Friedhofsanlage um die Information der interessierten Besucher. Am 8. und 9. September wird darüber hinaus täglich um 14 Uhr eine Führung durch den Schatzmeister Prof. Dr. Jürgen Hofmann angeboten.