Linie 221 im Wedding, früher A64…
Die beiden Linien, die vom Leo aus die Luxemburger Straße entlangfahren, haben eine sehr bewegte Geschichte. Die Streckenführung der Linie 221, die heute den Leo über das Afrikanische Viertel mit dem Märkischen Viertel verbindet, existiert in dieser Form erst seit 1994. Der Weddinger Abschnitt wurde schon seit 29.9.1963 vom A64 bedient. Diese lange Linie verband den Vinetaplatz im Brunnenviertel über den Leopoldplatz, die Amrumer und die Afrikanische Straße mit der Gotthardstraße/Teichstraße in Reinickendorf. Der Kurt-Schumacher-Platz wurde von dieser Linie nicht berührt. Ab 1971 wurde die Linie zeitweise bis ins Märkische Viertel verlängert.
2012 wurden jedoch die Linien 122 und 221 im Märkischen Viertel miteinander verknüpft. „Dadurch übertragen sich Verspätungen des 122ers auf den 221er“, erklärt ein Busfahrer, der den Frust genervter Fahrgäste am Weddinger Linienende abbekommt. Aus dem ursprünglich recht zuverlässigen 221er ist nun ein verspätungsanfälliger Kandidat geworden. Staufallen auf der Scharnweberstraße tun ein Übriges, um das Warten auf den Bus zu einer Geduldsprobe werden zu lassen. Dazu teilt uns die BVG auf Anfrage mit: „Derzeit verfolgen wir zwei Handlungsansätze, um die teilweise erheblichen Verspätungen zu reduzieren. Ein Ansatz wäre es, im Bereich Scharnweberstraße einen Bussonderfahrstreifen einzurichten. Auf Grund der gesamten verkehrlichen Situation gestaltet sich die Planung schwierig“, so die BVG. „Ein weiterer Ansatz, den wir prüfen und diskutieren, ist die Teilung der Linie 221 im Bereich Kurt-Schumacher-Platz.“ – Dabei wäre die Lösung doch so einfach: warum nicht die unheilvolle Verknüpfung des 122ers mit dem 221er wieder aufheben?
Linie 142: leider nur tagsüber
Der heutige 142er hat mehrere Vorgängerlinien. Ab 18.4.1957 fuhr die neue Linie A16 vom Louise-Schroeder-Platz über die Seestraße/Amrumer Str. und die Föhrer Straße zum Breitenbachplatz. Die U-Bahn-Linie G (heute U9) gab es erst ab 1961. Später begann die Linie in Reinickendorf an der Klemkestraße, kam über die Amrumer Straße in den Sprengelkiez und band diesen über die Fennbrücke an Moabit, den Nollendorfplatz und den Breitenbachplatz in Dahlem an. Ab 1987 führte die Linie auch über den Leopoldplatz und erhielt die windungsreiche Streckenführung über die Luxemburger, Torf-, Sprengel- und Tegeler Straße, die sie bis heute hat. Im Juni 1991 wurde aus dem 16er die Linie 106, doch schon 1993 wurde die Linie in 248 umbenannt. Diese führte nun statt über Alt-Moabit die Heidestraße entlang und endete dann in Kreuzberg. Bei der großen Netzreform 2004 wurde der Weddinger Abschnitt des 248ers in die Linie 147 integriert, die vom Sprengelkiez kommend über die Müllerstraße und Friedrichstraße zum Ostbahnhof führte. Ab dem 28. März 2010 wurde daraus dann der 142er, der wieder über die Heidestraße – und damit zum neuen Hauptbahnhof fährt.
Mit dem geringen Angebot auf der Linie 142 wird man also noch eine Weile leben müssen. Und wenn doch ein Bus kommt, steht er wahrscheinlich ohnehin bald im Verkehrschaos. Torstraße, Invalidenstraße und Heidestraße sind baustellen- und staugeplagte Innenstadtstrecken. Für den Sprengelkiez-Bewohner heißt das im Zweifel: Fußmarsch zu einer der drei nächsten U-Bahn-Stationen….
Dieser Artikel wurde uns zur Verfügung gestellt von www.weddingweiser.de