Lass uns über Liebe reden ...

Ein (Männer-)Flashback in die Vergangenheit. Unsere Singlekolumne #43

Und schwupps, schon ist 2018. Die Probleme bleiben die gleichen, vor allem beim Heimatbesuch ...
Und schwupps, schon ist 2018. Die Probleme bleiben die gleichen, vor allem beim Heimatbesuch ...
Mascha war zum Jahreswechsel in ihrer Heimatstadt. Und diesmal hat sie nicht nur die Masse an neugeborenen Kindern im alten Freundeskreis fasziniert. Sondern auch, wie vergangen Vergangenes wirklich ist. Männer zum Beispiel.

Ich habe ja schon im vergangenen Jahr davon erzählt, dass die Tage, die ich zu Weihnachten und zum Jahreswechsel in meiner relativ kleinen Heimatstadt verbringe, immer ein wenig wunderlich sind. Ein wenig alienartig komme ich mir vor, wenn ich durch die gefühlt winzigen Straßen, über den kleinen Spielplatz hinterm Haus oder mein winziges Jungendzimmer streife. Und dann kam es dieses Jahr auch noch ganz dicke: Eine meiner ältesten Freundinnen hat ein Baby bekommen, was ich natürlich wusste – aber es fasziniert mich nach wie vor. Meine alte, hartgesottene Party- und Zweifelkameradin … verrückt. Und dann der nächste Knaller: Mein erster Freund ist nun auch Papa geworden. Wurde mir mal eben so in einem Nebensatz mitgeteilt. Auch ein Ding. Da sitzt man also unterm Weihnachtsbaum bei den Eltern und staunt ein bisschen.

Was ganz gut war: Gefühle von Eifersucht oder gar Missgunst habe ich nicht. Echt nicht. Ich bin froh, dass ich aktuell da stehe, wo ich stehe. Ohne Kind. Und freue mich also ganz rein und wonnig für meine Freunde. Was bleibt ist nur das Gefühl, selbst ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein. Mit diesem Berliner Lotterleben. Das war aber nicht das einzige Gefühl, das mich im ausklingenden Jahr 2017 fasziniert hat. Bezeichnend war auch der Besuch des Weihnachtsmarktes in besagter Heimatstadt. Mit einer Freundin, die ebenfalls schon Kinder hat und die ich gefühlt schon immer kenne, besichtigten wir dieses glühweinselige Event am Tag vor Heiligabend.

Maximal verschwommene Erinnerungen an betrunkene Nächte

Das Wort besichtigt ist hier bewusst gewählt, denn ich bin nur mit großen Kulleraugen von Stand zu Stand gelaufen und habe entweder Menschen gesehen, die immer hier waren und wohl auch immer hier sein werden – und die sich teilweise einfach gar nicht verändert haben. Bis auf den einen oder anderen Typen, der ein feisteres Gesicht oder einen Kugelbauch bekommen hat. Und dann gab es mindestens drei Männer, die mir irgendwie bekannt vorkamen. Die ich aber einfach nicht mehr zuordnen konnte. Bis meine Freundin etwas zu laut rief: „Ey, mit dem hast du doch damals auch was gehabt!“ Ich grübelte und grübelte, und irgendwann dämmerte mir was. „Polizist, oder?“ Ja, da war was. Aber es wollte mir partout nicht gelingen, auch nur ansatzweise Erinnerungen zu wecken, wie, wann und wo wir miteinander geschlafen hatten.

Und auch bei einigen anderen Männern, die entweder an mir vorbeiliefen oder an die ich mich plötzlich flashback-artig erinnerte, allesamt Eroberungen aus meiner späten Schul- und früheren Unizeit – nix, maximal verschwommene Erinnerungen an betrunkene Nächte und seltsame Morgende. Und das hat mich dann schon etwas hart getroffen. Ich bin mittlerweile so alt, dass manche Männererinnerungen einfach aus meinem Kopf gelöscht wurden. Samt Namen und genauerer Details. Kein Wunder irgendwie, ist ja teilweise über ein Jahrzehnt her. Aber irgendwie war ich als junges Girl der Meinung, sowas vergisst man nicht, sowas bleibt. Damals konnte ich ja sogar noch alle alten Kusspartner aufzählen.

Darauf musste ich mir erstmal drei kräftige Schlucke aus dem von Zuhause mitgebrachten Weißwein genehmigen, den meine Mutter netterweise in eine Papiertüte gesteckt hatte. Wein aus der Flasche, auf dem Weihnachtsmarkt – ach, bei mir ändert sich offenbar, juchu, auch nicht alles.

So denn,

frohes neues und auf die Triebe!

Eure Mascha

Mascha heißt in Wirklichkeit vielleicht anders...

 

Ich bin Mascha (32) und seit rund anderthalb Jahren Single. Nach einer langen Beziehung habe ich endlich Zeit mich ein bisschen auszuleben, die Sau raus und nichts anbrennen zu lassen. Insgeheim warte ich aber natürlich auf meinen bärtigen Ritter, der mit seinem Pferd in den Hinterhof meiner Neuköllner Wohnung galoppiert und mit dem ich ein, zwei Mate auch mal ohne Wodka trinken kann. Bis es soweit ist, betätige ich mich ab sofort im Auftrag aller Berliner Singles als Versuchskaninchen, teste mich durch diverse Datingportale, -events und -partys. Und lasse auch sonst nichts unversucht, um Libido und Liebe auf die Sprünge zu helfen. Ausgang ungewiss. Was soll ich als nächstes ausprobieren? Schreib an: redaktion@qiez.de

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