Dieser 34-Jährige will die Welt wohl im Alleingang retten. Bereits Sebastian Strickers erstes Projekt Share the Meal war so erfolgreich, dass es vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen übernommen wurde. Mit der App kann man sozusagen vom Küchentisch aus bei jeder Mahlzeit mit einem kleinen Klick aufs Smartphone 40 Cent für afrikanische Kinder spenden. Der ehemalige Entwicklungshelfer in Tansania und Liberia hat gelernt, dass gute Taten für die Geber vor allem eins sein müssen: unkompliziert.
Einfach ist das 1+1-Konzept des neuen Projekts Share auf jeden Fall: Bei Rewe oder Dm einen Müsliriegel, eine Wasserflasche oder einen Seifenspender von Share schnappen statt eine andere Marke zu kaufen. Und automatisch Gutes tun für bedürftige Menschen. Wer einen Müsliriegel kauft, finanziert eine Portion Essen, zum Beispiel durch die Verteilung von Mahlzeiten bei der Berliner Tafel. Der Verkauf einer veganen Seife finanziert eine Seife, vielleicht für eine Hygiene-Schulung für bedürftige Kinder im Senegal und eine gekaufte Wasserflasche versorgt einen Menschen in Not für einen Tag mit Wasser, beispielsweise durch den Bau oder die Reparatur von Brunnen. Das gefällt auch den deutschen Promis, die in einem Clip für das Berliner Start-up werben.
Ein nettes Gimmick ist der QR-Trackingcode auf den Produkten, mit denen der Käufer verfolgen kann, wann und wo seine Spende ankommt. Sogar Fotos und kurze Texte zum unterstützten Hilfsprojekt soll man gezeigt bekommen. Das sorgt für Transparenz und soll zeigen, dass die Spenden nicht im Verwaltungsapparat versickern, sondern wirklich ankommen und helfen.
Mehr Wirkung statt Werbung
Inspiriert zu seinem Start-up habe Stricker die Schuhmarke Tom’s, wie er in einem Interviewe mit der Welt sagte. Das amerikanische Unternehmen spendet für jedes verkaufte Paar Schuhe einem bedürftigen Kind ein neues Paar. Obwohl die Share-Produkte eher hochpreisig sind, wird Stricker die ersten Jahre wohl keinen Gewinn damit machen – worauf es ihm natürlich auch nicht ankommt. Er will „Teilen für eine bessere Welt“, wie sein Start-up wirbt. Wir fragen uns, wovon er seine Miete bezahlt, finden die Idee aber sehr schön und werden beim nächsten Einkauf im Dm oder Rewe nach den Produkten Ausschau halten. Und natürlich die Message weitertragen, denn auch das ist schon eine gute Tat: Da Share statt Geld in Werbung zu pumpen diese direkt in die sozialen Projekte steckt, ist das Start-up auf kostenlose Werbung durch Mundpropaganda angewiesen.