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Weihnachtsfeier? Jetzt bloß kein Partnerstress! – Unsere Singlekolumne #41

Gegen eine feuchtfröhliche Weihnachtsfeier ist ja erstmal nix einzuwenden. Oder?
Gegen eine feuchtfröhliche Weihnachtsfeier ist ja erstmal nix einzuwenden. Oder?
Mascha findet Weihnachtsfeiern eigentlich ganz gut – aber nur, weil sie nette Kollegen hat. Anderswo kann so ein Abend nämlich, als Single und auch mit Partner, ganz schön panne werden. Vor allem, wenn doofe Fragen gestellt werden ...

Es ist Adventszeit, und damit auch Weihnachtsfeierzeit. Fast jeder meiner Freunde ist auf einer, manchmal sogar zwei oder drei Weihnachtsfeiern eingeladen. Doch dabei muss man sich manchmal auch mit gar nicht mal so  einfachen Fragen beschäftigen. Und das gilt für Singles und Paare. Denn bei der Weihnachtsfeier kommt zusammen, was oft nicht zusammen gehört. Zum Beispiel der Chef und der Partner. Oder Gespräche mit Chefs und Kollegen darüber, dass man gar keinen Partner hat. Dazu potentielle Flirts, die ebenfalls von Kollegen und Chefs beobachtet werden können. Und, natürlich: ganz viel Alkohol. Ach herrje! Da kann sich spätestens der nächste Tag komisch anfühlen. Deswegen sollte man sich vorab vielleicht ein paar Fragen beantworten. Und heute spreche ich mal für Singles und Paare.

Wenn bei der Feier Partner mitgebracht werden dürfen, bringt man unweigerlich ein Stück Privatleben mit in die Firma. Das ist in jungen, entspannten Unternehmen, in denen ich mich mittlerweile rumtreibe, in denen man vielleicht sogar Freunde hat, meist kein Problem. In piefigen Firmen oder zwischen lauter seltsamen, geschwätzigen Kollegen oder garstigen Chefs schon eher. Insbesondere in diesen Fällen sollte man abwägen: Will ich meinen Partner wirklich dieser Meute aussetzen? Will ich riskieren, dass die Ätzkollegin sich meinen Lover schnappt und mit schrecklichen Geschichten über mich vollschwadroniert? Oder dass meine Chefin ihm womöglich, wenn er sich aufgrund von Alkoholeinfluss nicht mehr wehren kann, privateste Dinge entlockt? Das will wohl überlegt sein.

Hat man Lust, privat und Job zu vermischen?

Ziemlich super finde ich dagegen, dass ein guter Freund von mir seinen Boyfriend mit zur Weihnachtsfeier genommen hat. Und zwar schon ab dem ersten Jahr seiner Anstellung in einem eher konservativen Umfeld – Technikbranche und so. Das kann dann ja schon fast als Statement durchgehen. Er hat seine sexuelle Ausrichtung nie wirklich zum Thema gemacht und auch nicht groß verkündet „ach übrigens, meine Begleitung ist ein Mann“ – warum auch? Und dann wurde es, so wurde mir berichtet, ein richtig guter Abend, denn wie immer fanden alle die beiden wahnsinnig nett (das ist fast schon langweilig, jeder mag sie IMMER!) und der Chef, immerhin lange jenseits der 40, outete sich plötzlich als großer Technofan, der sich gerne mal in den Clubs die Nächte um die Ohren kloppt. Auch das kann natürlich eine Möglichkeit sein, wie so ein Abend verläuft. War in diesem Fall aber vielleicht einfach Glück.

Ich fordere: Jeder soll mitbringen dürfen wen er will!

Immer, immer aber finde ich, dass man sich niemals rechtfertigen müssen sollte, wenn man ohne Partner kommt. Das gilt für Hochzeiten genauso wie für Weihnachtsfeiern. Leute, spart euch das mitleidige Nachfragen, warum man denn alleine da sei – wir schreiben das Jahr 2017 und wir leben in Berlin und ja, hier gibt es sehr viele Singles. Und viele finden diesen Status auch durchaus okay! Absoluter Fan bin ich auch von der Idee, denn manchmal braucht man ja schlichtweg einen Verbündeten, statt eines Partners eine Freundin mitzunehmen. Das habe ich ja so bereits bei einer Hochzeit von Freunden im vergangenen Jahr praktiziert, und das war super und easy – weil das Brautpaar eben auch super und easy war. Ich finde, das sollte immer drin sein. Sind doch Freunde oft sowieso die stabilsten und dauerhaftesten Partner, die man haben kann.

Wie ich jetzt hier so vor mich hinschreibe, merke ich: Eigentlich ist das eine Ode an die Offenheit, die Coolness und die Erwartung, dass jeder feiern können soll, mit wem und wie er möchte. SO. Das kann sich jeder doch mal für Weihnachten 2017 hinter die Löffel schreiben. Und liebe Chefs: Peinliche Fragen an Begleitungen von Mitarbeitern bitte trotzdem einfach bleiben lassen. Rummachen mit dem Chef ist übrigens auch selten eine gute Idee. Hätte ich fast vergessen. Danke.

Auf die Triebe!

Eure Mascha

 

Ich bin Mascha (32) und seit rund anderthalb Jahren Single. Nach einer langen Beziehung habe ich endlich Zeit mich ein bisschen auszuleben, die Sau raus und nichts anbrennen zu lassen. Insgeheim warte ich aber natürlich auf meinen bärtigen Ritter, der mit seinem Pferd in den Hinterhof meiner Neuköllner Wohnung galoppiert und mit dem ich ein, zwei Mate auch mal ohne Wodka trinken kann. Bis es soweit ist, betätige ich mich ab sofort im Auftrag aller Berliner Singles als Versuchskaninchen, teste mich durch diverse Datingportale, -events und -partys. Und lasse auch sonst nichts unversucht, um Libido und Liebe auf die Sprünge zu helfen. Ausgang ungewiss. Was soll ich als nächstes ausprobieren? Schreib an: redaktion@qiez.de

Hermannplatz, Hermannplatz, 10967 Berlin

Früher drehte sich das "Rixdorfer Tanzpärchen" am Hermannplatz stündlich zweimal um die eigene Achse.

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