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Gefühlslawine im Anmarsch – Unsere Singlekolumne #18

Händchenhalten und ständig sehen - das hatte Mascha schon lange nicht mehr.
Händchenhalten und ständig sehen - das hatte Mascha schon lange nicht mehr. Zur Foto-Galerie
Wo bleibt die Liebe? Unsere Singlelady Mascha ist gerade ganz schön aufgeregt ... denn vielleicht ist die ja gar nicht mehr so weit entfernt? Tasächlich bringt sie ein Mann gerade ordentlich aus der Fassung.

Es ist etwas passiert! Ich habe jemanden kennengelernt. Und es ist ernster, als es in den vergangenen anderthalb Jahren jemals war. Zackbumm!

Zugegeben, diesen Herren gab es auch schon vor einigen Wochen, aber da war ich mir mit der Ernsthaftigkeit noch nicht so sicher. Er sich, glaube ich, auch nicht. Daher habe ich ihn bisher nicht erwähnt. Doch jetzt stehen so große Begriffe wie „Beziehung“ und „Verliebtsein“ im Raum. Uiuiui.

Dauer-Daten fühlt sich gut an

Mal ein paar Eckdaten: Kennengelernt habe ich ihn bei Tinder, er ist ein Jahr jünger als ich und hatte eigentlich gaaar keine Lust mehr auf Online-Dating und diesen ganzen, wie er es nennt, „oberflächlichen Scheiß“. Fand ich irgendwie gut.

Zunächst fing alles so an, wie ich es von Tinder-Dates gewohnt bin. Wir haben uns in einer Kneipe getroffen und – das war komischerweise auch meistens so – uns ziemlich rasant einen hinter die Binde gekippt. Das löst ja bekanntlich Zunge und Stimmung. Plötzlich kam ihm die Idee, doch noch tanzen zu gehen. Gut, warum nicht, etwas ungewöhnlich, aber bitte … und so landeten wir in einem Technoschuppen und tanzten bis zum Morgengrauen. Und weil ich bekanntlich schon lange auf diesen Regelquatsch à la „kein Sex vor dem ersten Date“ pfeife, habe ich ihn dann natürlich mit zu mir genommen

 

Und da blieb er dann auch eine Weile. Tatsächlich das ganze Wochenende. Und das danach. Und auch dazwischen ziemlich oft. Und egal, wie oft wir uns sehen: Es wird mir nicht zu viel. Es fühlt sich alles so natürlich an. „Sehen wir uns später?“ „Klar!“ Meine besten Berliner Freunde haben ihn schon kennengelernt. Immer wieder haben wir über bisher Erlebtes gesprochen, über Wünsche und Erfahrungen, auch mal darüber, wie sich das mit uns gerade so anfühlt. Ihm fällt es offenbar noch schwerer, das Ganze einzuordnen. Klar zu benennen. War auch okay für mich, denn für überstürzte Handlungen habe ich – sind wir mal ehrlich – zu lange gewartet. Auf DEN Mann. 

Aber nach und nach musste ich mir trotz aller Verlustangst und meiner meterhohen Selbstschutzmauer eingestehen: Dieser Typ bedeutet mir was. Der hat zwar auch sein Päckchen zu tragen und wir sind nicht immer einer Meinung – aber die Vorstellung, dass er mit anderen Frauen schläft oder sich eines Tages einfach nicht mehr meldet, löste bei mir eine ganze Lawine von negativen Gefühlen aus. Schon nach zwei Tagen des Nichtsehens habe ich ihn vermisst. Es war geradezu erschütternd. In den ersten Wochen hat mich besagter Selbstschutz noch dazu verleitet, immer mal wieder ein Date mit anderen Typen einzuschieben. Wieso „monogam“ sein, wenn der Herr vielleicht eh bald wieder nen Abgang macht?

Selbstschutz versus Exklusivität

Doch zum Glück wurden unsere Gespräche dann doch mal konkreter. Denn so ganz egal war ihm das alles auch nicht. Und nach ewigem Rumgeeiere und großem Eventuell-Blabla (man will sich ja nicht gleich in die Gefühlskarten schauen lassen), brachten wir es dann beide über die Lippen: Wir haben schon Bock auf was Festes. Miteinander. Und weniger Bock darauf, dass der jeweils andere weiterhin in der Weltgeschichte herumvögelt. Deswegen haben wir vor ein paar Tagen, fast einer feierlichen Zeremonie gleich, beschlossen: Keine anderen Sexpartner mehr. Doppeltes uiuiui! 

Und was soll ich sagen? Aktuell fehlt mir nichts. Der Sex ist nicht nur großartig, sondern auf besondere Art emotional, die ich lange nicht mehr erlebt habe. Auf einschlägige Parties gehe ich immer noch gern. Aber es reicht mir, dort meinen Freunden einen Kuss aufzudrücken. Und kann selber nicht fassen, wie schön es ist, im Morgengrauen in das Bett eines Mannes zu wanken, den man wirklich mag. Auch ausgenüchtert noch. Und den Tag danach. Hach… Aber ich halte es noch mit meiner Lieblingsphrase und sage: Mal schauen!

Auf die Triebe (und die Liebe?!)

Eure Mascha

Mascha heißt in Wirklichkeit vielleicht anders...
Ich bin Mascha (32) und seit rund anderthalb Jahren Single. Nach einer langen Beziehung habe ich endlich Zeit mich ein bisschen auszuleben, die Sau raus und nichts anbrennen zu lassen. Insgeheim warte ich aber natürlich auf meinen bärtigen Ritter, der mit seinem Pferd in den Hinterhof meiner Neuköllner Wohnung galoppiert und mit dem ich ein, zwei Mate auch mal ohne Wodka trinken kann. Bis es soweit ist, betätige ich mich ab sofort im Auftrag aller Berliner Singles als Versuchskaninchen, teste mich durch diverse Datingportale, -events und -partys. Und lasse auch sonst nichts unversucht, um Libido und Liebe auf die Sprünge zu helfen. Ausgang ungewiss.
Was soll ich als nächstes ausprobieren? Schreib an: redaktion@qiez.de

Foto Galerie

Gefühlslawine im Anmarsch – Unsere Singlekolumne #18, Alexanderplatz, 10178 Berlin

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