Wer im Tiergarten demnächst bissigen Wölfen und Riesenspinnen gegenübersteht, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit das neue Rollenspiel Hexenwald auf sein Smartphone geladen. Veröffentlicht wurde das Game vom Berliner Unternehmen sprylab technologies und der Firma Chromatrix. Es basiert auf dem erfolgreichsten deutschen Rollenspiel Das Schwarze Auge (DSA), das schon in den 80er Jahren zahlreiche Jünger hatte – damals natürlich ausschließlich in der Offline-Variante mit Papier, Würfel und viel Fantasie.
Das neueste DSA-Abenteuer Hexenwald geht nun in Sachen Realitätsnähe einen Schritt weiter als herkömmliche Smartphone-Games und entführt die Spieler in die ‚Augmented Reality‘ des Berliner Tiergartens. Im Klartext: Die Erforscher des Hexenwalds sitzen mit ihrem Telefon nicht zu Hause auf dem Sofa oder in der U-Bahn, sondern müssen sich tatsächlich durch den größten Berliner Park bewegen. Auf dem Display des Smartphones sehen die Spieler, die in die Rolle eines Kriegers, Magiers oder Elfen schlüpfen, eine Karte des Hexenwalds / Tiergartens. Darauf erkennen sie andere Spielfiguren und Gegenstände in ihrer Nähe. Um mit jemand in Kontakt zu treten oder etwas aufzuheben, müssen die Abenteurer sich in der Realität in die entsprechende Himmelsrichtung bewegen – per GPS werden die Positionen des realen Spielers und der virtuellen Charaktere abgeglichen.
Gekämpft wird nur am Touchscreen
Beim Aufheben von Gegenständen kommt die Kamera der Telefone zum Einsatz. So müssen die Spieler ihre Geräte erst in die richtige Richtung schwenken, bis das Gesuchte auf ihrem Display vor dem realen Bild des Tiergartens auftaucht. Weicht man einem Wolf oder noch gefährlicheren Monstern nicht durch einen Umweg in der Wirklichkeit aus, stellen sich die Gegner zum Kampf – der allerdings nur auf dem Smartphone ausgefochten wird.
Die Verbindung von moderner Smartphone-Technologie mit der Fantasiewelt eines Rollenspiels wirkt bei Hexenwald gut durchdacht. Die Idee, Computerspieler von ihren Rechnern und aus ihren Zimmern in den Tiergarten zu lotsen, hat ebenfalls Charme. Bei der Umsetzung des Games war Sprylab hauptsächlich für die technischen Aspekte und Chromatrix für die Inhalte zuständig. Und Franz Schubert von Sprylab denkt bei der Hexenwald-Launch Party im Tiergarten schon weiter: Mit der Technologie und dem Augmented Reality-Prinzip ließen sich gerade in einer Großstadt wie Berlin noch andere Projekte realisieren – etwa eine neue Form von Stadtführungen.
„Hexenwald“ steht im App Store und Google Play Store für jeweils 2,99 Euro zum Download bereit.
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