Zwei Jahre hat es gedauert, jetzt ist er endlich da: Der Bildband zum legendären Club SO36. Zu seinem 36. Geburtstag startete des SO ein Crowdfunding, um sein eigenes Buch herauszubringen – mit Geschichten über drohende Schließungen, musikalische Gäste und Verrücktes vor Ort. All das gehört zu dem Club wie der Punk zu Kreuzberg. Die Chronik eines Kult-Ortes eben, der im August 1978 erstmals zum Konzertsaal wurde. Trotz einiger Gegenwehr und allen Hypes hat er es geschafft, rotzig und echt zu bleiben. Jetzt ist der Bildband SO36 – 1978 bis heute da. 462 Seiten dick, vollgepackt mit Fotos, Partydokumenten und Geschichten.
In denen geht es nicht nur um Lautstärke, Feierei und Rock’n’Roll. Stattdessen steht im Buch auf Deutsch und Englisch, welche Geschichten der Kulturraum in fast 40 Jahren hervorgebracht hat. Woher sollte der Konzert-Nachwuchs und Kreuzberg-Sympathisant sonst noch erfahren, dass der Künstler Martin Kippenberger selbst für kurze Zeit die Location führte? Dass Sänger wie Henry Rollins von Black Flag auf der Bühne ständig Gefahr liefen, vom Publikum eine Dose an den Kopf geworfen zu bekommen? Dass in den Räumen schon türkische Hochzeitsgesellschaften getanzt haben? Oder dass Riza A. Cörtlen von Der Partei das SO36 um ein Haar in Brand gesteckt hätte? Eben.
Zu Wort kommen außerdem Lou Koller von Sick of it All, Bettina Köster von Malaria, DJ İpek İpekçioğlu oder Fatma Souad, Mit-Gründerin der Gayhane-Partyreihe. Das Buch von und über Berlins letzten kollektiv geführten Club ist damit Geschichte und Subkultur, Unterhaltung und Kampfansage in einem.
Ab dem 1. April 2016 ist das Buch SO36 – 1978 bis heute für 36 Euro offiziell im Handel erhältlich. Am besten natürlich direkt im Shop des SO36. Zum Band gehört eine DVD u.a. mit Filmen von Peter Müller, mit Interviews und Videos.
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