Wenn die Sonne scheint und die Temperaturen die Stadt zum Dampfen bringen, wird es Zeit für Sáncho. Dann packt Tobias Laukemper sein schönes Holzboot mit dem spanischen Namen voll mit Obst, Snacks und Erfrischungsgetränken und sticht als Käptn Späti in See, pardon in die Spree. Seine Standardroute geht an der Insel der Jugend vorbei bis zum Landwehrkanal. Mit guter Laune verteilt er an die freudig überraschten Wasserratten dann seine Schätze: zum Beispiel gekühlter Prosecco mit Eis, Saft, Limo oder Wein. „Am beliebtesten ist eigentlich das Radler – aber nur das Naturradler“, so der 49-Jährige. Seine Preise sind außerdem auch nicht viel teurer als im Späti: ein Bier kostet 2,50 Euro, eine Schorle oder Gösser 3,50 Euro.
Vor zwei Jahren kam er auf die Idee, einen schwimmenden Kiosk zu betreiben. Inspiration waren die schönen holländischen Grachten, die Blumen und Obst transportieren. Deshalb erinnert Tobias Boot Sáncho wohl auch ein wenig an eine italienische Gondel. Immer wenn er Lust bekommt und das Wetter stimmt, fährt der Wahlberliner aus dem Rheinland, der kurz nach der Wende nach Berlin kam, nun zusammen mit einem „Matrosen“ aus seinem Freundeskreis los und verkauft Getränke aus dem Wasser-Späti. „Am Sonntag ist es am schönsten und das Publikum am offensten“, erzählt er. Für gute Laune sorgen sein rheinländischer Humor und sommerliche Musik. Wer Käptn Späti nächstes Mal selber treffen will, kann sich auf seiner Facebookseite über seine Termine informieren und sogar seinen Standort tracken. Sommer Ahoi!