Der beliebte Vorort zwischen Autobahn, Teltowkanal und Mauerweg hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Seine erste urkundliche Erwähnung 1375 verdankt Parva (=Klein) Machenow (=abgeleitet von der slawischen Bezeichnung für einen Ort, der in einer moosreichen Gegend angelegt wurde) der günstigen Lage am kleinen Flüsschen Bäke, das heute nur noch in zwei Teilstücken besteht. Das sumpfige Flusstal konnte bis ins 15. Jahrhundert hinein nur an einer einzigen Stelle passiert werden. Sie war eine wichtige Station auf der Handelsstraße Leipzig-Saarmund-Spandau. Die dazugehörige Burg und das Gut sicherten der Ortschaft und der sie innehabenden Familie von Hake deshalb jahrhundertelangen Einfluss.
So richtig aufwärts ging es mit Kleinmachnow aber mit dem Bau des Teltowkanals und der Kleinmachnower Schleuse zwischen 1901 und 1906. Die kleine Ortschaft rückte damit in den Blickpunkt der rasant wachsenden Großstadt Berlin, wurde erst als Ausflugsziel und schließlich als gut gelegene Wohnlage entdeckt. Es folgten der Ausbau der Infrastruktur, die Anlage eines Villenviertels und schließlich die Errichtung standardisierter Einfamilienhäuser. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten schob dem positiven Aufschwung zunächste einen Riegel vor. Im Rüstungsbetrieb Dreilinden Maschinenbau GmbH beschäftigte man unter anderem tausende Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, bei Bombenangriffen 1943 wurden weite Teile des alten Dorfkerns, der Gutshof und die Alte Hakeburg zerstört.
DDR-Elite-Dörfchen
Und auch die Zeit der deutsch-deutschen Teilung machte es nicht besser. Zunächst siedelte die SED in der Neuen Hakeburg eine Kaderschmiede an. Und nach dem Bau der Mauer 1961 durften dann nur noch parteitreue Bürger nach Kleinmachnow ziehen – schließlich war West-Berlin hier fast zu Greifen nah. Trotz dieser strengen „Sicherheitsbestimmungen“ verloren bis 1989 vier Menschen bei dem Versuch, von Kleinmachnow aus in den Westen zu gelangen, ihr Leben.