Der Körnerkiez ist ziemlich klar abzustecken. Im Osten wird er durch die Karl-Marx-Straße abgegrenzt, im Westen durch die Hermannstraße. Im Norden bildet die Thomasstraße mit der grünen Thomashöhe und dem St. Thomas Kirchhof den Abschluss und im Süden schneidet die Ringbahn durch den Bezirk. Daraus ergibt sich ein überschaubares Rechteck, in dem es im Vergleich zu den angrenzenden Hauptstraßen sehr ruhig zugeht. Von der Ringbahnstation Neukölln gelangt man über die Emser Straße in den Kiez. Schon dort nimmt das Tempo dank der eher engen Straßenführung ab. Hier rasen keine Autos hindurch – generell sind eher wenige Autos im Kiez unterwegs.
(Noch) wenige Hipster und mehr altes Neukölln
Außerdem herrscht nicht überall die entspannte Samstagnachmittag-Stimmung, wie man sie etwa aus dem Reuterkiez kennt. Dazu fehlen noch die Cafés und Shops, welche die trendsuchenden SpaziergängerInnen anlocken würden. Wer hier in der Sonne sitzen möchte – und nicht schon im Körnerpark ist – trinkt mal eben den Coffee to go auf der Bank vor dem Kiosk.
Die löchrigen und teils verdreckten Gehwege und das Graffiti an den Wänden sollte also weniger romantisiert und vielmehr als Bestandteil einer Gegend mit einfacher Wohnlage gewertet werden. Doch auch hier wird es für diejenigen, die neu in den Kiez ziehen möchten, immer teurer. Neukölln wird schließlich seit einigen Jahren als neuer Hotspot von Kreativen erschlossen. Im Gebiet um den Körnerpark zeigt sich die Aufwertung vor allem in der Emser Straße. Dort befinden sich einige Galerien, die in Prenzlauer Berg nicht weiter aufgefallen wären, hier jedoch (noch) zwischen den Hauseingängen, Elektronik-Läden und Bäckereien hervorstechen.
Schmuckstück Körnerpark
Die Menschen im Körnerpark kommen aus verschiedenen Milieus, hier sieht man Gruppen von rauchenden Jugendlichen, aber auch kunstaffine, eher bürgerliche oder hipster-mäßige (Neu-)NeuköllnerInnen. Die kommen vor allem wenn das Café im Körnerpark zur Saison wieder aufmacht und man auf der Terrasse vor der Galerie mit einem Latte Macchiato auf dem Tischchen den schönen Park überschauen kann. Da lohnt es sich auch, mal aus den anderen Berliner Stadtteilen in den Körnerkiez zu fahren.