Was für ein schöner Kiez! Das ist der erste Eindruck, wenn man zwischen dem stark befahrenen Autobahn- und IKEA-Zubringer Alt-Tempelhof und dem lauten Tempelhofer Damm in die Straßen rund um Bosepark, Lehnepark und Alter Park eintaucht. Hübsche Altbauten glänzen mit kleinen Giebeln und urigen Vorgärten, versteckte Cafés laden zur Einkehr, die Straßen sind schmal und wenig befahren. So beschaulich hätte man es ein paar Meter vom Rathaus Tempelhof entfernt gar nicht erwartet.
Uns interessieren an diesem Sommernachmittag vor allem die drei Parks, die das Zentrum des Kiezes bilden und sich jenseits des Tempelhofer Damms mit dem Franckepark zu einem schönen Grünzug verbinden. Der Titel „Grüne Lunge“ ist in Tempelhof zwar schon an das ehemalige Flughafenfeld vergeben – ein paar schöne und erholsame Stunden kann man jedoch auch hier zubringen.
Spazieren zwischen Grabsteinen
Hier entdeckt man unter anderem das trotz fortschreitender Verwitterung noch immer imposante Wandgrab der Familie Berlinicke aus dem 19. Jahrhundert, einen Gedenkstein aus dem Jahr 1828 (das Original ist im Museum Tempelhof zu finden) oder das Mahnmal für die 47 Berliner und Brandenburger Opfer des Tsunamis 2004.
Eine Oase für den Kiez
Wer seinen Spaziergang fortsetzen möchte, kann dies jenseits des Tempelhofer Damms im Franckepark tun. Auch hier trifft man nur ganz vereinzelt auf Sonnenanbeter und Spaziergänger – und mit etwas Glück erhascht man sogar einen Blick auf das scheue Damwild, das hier hinter dem Rathaus Tempelhof beheimatet ist.