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Spontansex in der KFZ-Werkstatt – Realität oder Fantasie? Unsere Singlekolumne #55

Eine Frau und ein Mann küssen sich auf einem Motorrad im Parkhaus
Spontan eine Nummer mit einem süßen Typen im Parkhaus schieben? Hat Mascha irgendwie noch nicht erlebt.
Single-Lady Mascha ist mal wieder etwas aufgefallen: Abseits von Tinder und Clubs hatte sie noch nie einen spontanen wilden Quickie mit einer fremden Person. Weder im Supermarkt noch in der Autowerkstatt. Warum eigentlich nicht? Und geht es anderen genauso?

Mir ist ja kürzlich, fast schockartig, aufgefallen, dass ich noch nie Sex mit Kollegen hatte. Noch nicht mal ein bisschen rumgemacht. Völlig verrückt. Darüber habe ich mir ja bereits in einer früheren Kolumne ausführlich Gedanken gemacht. Und jetzt, beim munteren morgendlichen Grübeln über das eigene Intimleben, stelle ich noch etwas anderes fest: Ich habe noch nie eine dieser filmreifen Szenen erlebt, in denen man einen anderen Menschen nur kurz sieht, sich fest in die Augen schaut – und dann übereinander herfällt. Oder zumindest knutscht. Oder, man, Nummern austauscht!! Ein spontaner Tagesflirt, sozusagen.

Mit einer Einschränkung. Nein, zwei: Tinder gilt nicht. Da hat man ja die Chance, vorab alles virtuell zu besprechen. Das ist nicht spontan. Und: In einschlägigen Clubs ist mir so etwas natürlich schon passiert. Meist in der Reihenfolge: tanzen, sofort knutschen, eventuell Sex, manchmal Nummer austauschen (meistens nicht). Aber es wäre fast schon unfair, das mit dem Alltagsleben in einen Topf zu schmeißen. Im Sexclub atmet man ja praktisch die Lust, zudem hat man in der Regel getrunken, wummernde Musik lässt die Leiber erotische Bewegungen ausführen und alle sind eh schon halbnackt. Was nicht heißt, dass hier alles von selbst passiert, da muss man sich schon einlassen können. Und wollen. Aber das ist eine andere Geschichte

Spontansex im Club ja – aber im Alltag?

Jedenfalls: Ein Spontanflirt oder sogar Spontansex in ganz normalen Situationen – das ist schon eine ganz andere Nummer. Ich bin ja schon immer ganz beeindruckt, wenn mir etwa eine Kollegin erzählt, sie habe mit dem Handwerker geflirtet, als er im Büro einen neuen Schrank aufgebaut und irgendwas vermessen hat. Und dann habe sie ihn einfach nach seiner Nummer gefragt. Und ihn dann getroffen. Potzblitz, die Frau hat Schneid! Denn wie gesagt: Einfach so, aus der Lamäng, das finde ich einfach viel krasser als jeden Aufriss im Club. Da muss man ja erstmal eine Stimmung aufbauen!

Noch krasser wäre daher besagtes Spontan-Kopulieren. Mit dem Postboten, mit dem Physiotherapeuten, mit dem Gemüseverkäufer, mit der Bademeisterin. Das kann doch nicht nur den schmierigen Pornos vorenthalten sein, das muss es doch auch in der Realität geben! Klar, ich weiß doch: Wo kämen wir hin, wenn ein Physiotherapeut nur aufgrund seines nun mal sehr körperlichen Jobs ständig Sexangebote bekäme. Das wäre ja Belästigung und das meine ich damit natürlich nicht. Mir geht es um die Alltagssituation, das Aufeinandertreffen zweier fremder Menschen. Es muss doch vorkommen, dass sich zwei Personen plötzlich so sagenhaft super und sexy finden, dass sie nicht mehr an sich halten können! Und das auch abseits von Suff und Nachtleben. Ich will zumindest, dass sowas passieren kann, dass es mir mal passiert! Dafür müsste ich aber vermutlich selbst aktiv werden. So ein Mist.

Rummachen in der Autowerkstatt – nur im Film?

Wenn ich so in meinen Erinnerungen grabe: Einmal, ein einziges Mal habe ich zumindest ansatzweise etwas ähnliches erlebt. Ich habe noch in meiner Heimatstadt gelebt und musste mal wieder mit meinem Auto in die Werkstatt. Und da war er, dieser heiße KFZ-Mechaniker. Ich war mit 19 natürlich noch viel unfähiger zu flirten als heute, habe also vieles getan, mir nur nicht anmerken lassen, wie heiß ich ihn in seinem Blaumann und mit den öligen Händen fand.

Ein Beitrag geteilt von stmb63 (@stmb63) am Jul 7, 2018 um 2:55 PDT

Dann kam aber dieser wunderbare Zufall: Ich habe den Autoschlüssel wieder mit nach Hause genommen. Der sexy Boy konnte also mein Auto weder umparken noch reparieren. Und musste mich anrufen und zurückbeordern. Wow, eine extrem erotische Geste! Fand ich. Irgendwie habe ich es dann geschafft, doch ein wenig mit ihm zu schäkern und habe dann herausgefunden, dass er mit einem guten Schulfreund Handball spielt. Und wir sogar oft in die gleiche Bar gehen. Wahnsinn. Dort haben wir uns tatsächlich am kommenden Wochenende gesehen – und sind zusammen nach Hause gegangen. Er war dann zwei Monate mein Lover, Sehnsuchtsobjekt und Herzensbrecher, denn verliebt war er leider nicht in mich.

Spontansex, ohne Tinder, ohne Club: Kennt das jemand?

Aber immerhin: Tagesflirt, relativ kurz danach Sex. Viel besser wäre es natürlich gewesen, wenn wir direkt in der Werkstatt, auf der Motorhaube meines kleinen Schrottautos, eine heiße, ölverschmierte Nummer geschoben hätten. Aber wie gesagt: Das passiert offenbar nur im Film.

Oder: Wer den Gegenbeweis antreten möchte, ich bin sehr neugierig auf eure Spontan-Sex-Geschichten. Es darf auch der Postbote sein, den man schon seit drei Jahren kennt. Ist klar.

Soweit: Auf die Triebe!

Eure Mascha

Ich bin Mascha (33) und seit rund zwei Jahren Single. Nach einer langen Beziehung habe ich endlich Zeit mich ein bisschen auszuleben, die Sau raus und nichts anbrennen zu lassen. Insgeheim warte ich aber natürlich auf meinen bärtigen Ritter, der mit seinem Pferd in den Hinterhof meiner Neuköllner Wohnung galoppiert und mit dem ich ein, zwei Mate auch mal ohne Wodka trinken kann. Bis es soweit ist, betätige ich mich ab sofort im Auftrag aller Berliner Singles als Versuchskaninchen, teste mich durch diverse Datingportale, -events und -partys. Und lasse auch sonst nichts unversucht, um Libido und Liebe auf die Sprünge zu helfen. Ausgang ungewiss. Was soll ich als nächstes ausprobieren? Schreib an: redaktion@qiez.de

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