30 Jahre war das Stadtbad Oderberger trocken. Die meisten Berliner kennen diesen nostalgischen Ort nur als spektakuläre Eventlocation für Partys, Konzerte oder Kunst-Happenings. Dabei zogen hier noch bis 1986 Prenzl´berger ihre Bahnen und Kinder lernten schwimmen. Bis die Statik Probleme machte und das Becken Risse bekam.
Weder Bürgerinitiative noch die Stiftung Denkmalschutz oder der Berliner Senat schafften es in den Jahrzehnten danach, den denkmalgeschützten Gründerzeitbau von 1902 wieder fit zu machen. Es mangelte an Vielem, vor allem aber an Geld. Bis 2011 die angrenzende Sprachschule GLS das Gebäude übernahm und frischen Wind in die Rettungspläne brachte.
Schwimmbad und Event-Location
Am 17. Oktober hat das Stadtbad wieder als Schwimmbad eröffnet. Das Hotel Oderberger im selben Haus vermietet es außerdem weiterhin als Event-Location. 18 Millionen Euro hat die Sanierung gekostet. Neben dem 20 Meter langen und zwölf Meter breiten Becken gibt es auch einen Mini-Wellnessbereich mit Sauna. Das Bad gehört jedoch nicht zu den Berliner Bäderbetrieben, sondern ist im Besitz der Betreiber der Sprachschule und des Hotels. Neben den Hotelgästen sollen aber auch Berliner das kleine Schwimmbad nutzen. Das Ticket für zwei Stunden Schwimmen kostet einen Erwachsenen 6 Euro. Wer auch in die Sauna möchte, zahlt 19 Euro.
Am Wochenende wird gefeiert
In den ersten beiden Wochen hat das Stadtbad täglich geöffnet; später werden es wohl vier bis fünf Öffnungstage pro Woche sein. In der restlichen Zeit soll dort auch künftig gefeiert werden. Der Boden des Beckens lässt sich anheben, sodass etwa bei Geburtstagen und Hochzeiten insgesamt 800 Gäste unter dem prächtigen Deckengewölbe Platz haben.
Außerdem: Im ehemaligen Heizungsraum des Schwimmbads planen die Hotelbetreiber zusätzlich das Restaurant Oderberger mit deutscher Küche. Die Eröffnung ist für Frühjahr 2017 geplant.