Stefanie Gronau vom tic Kultur- und Tourismusmarketing Berlin-Pankow, das mit dem Gewerbenetzwerk IG CastingCarrée e.V. eng zusammenarbeitet, erklärt: „Bei dem Info-Abend, bei dem das Projekt Puhlmannhof im Kiez vorgestellt wurde, wurden die Preise auch ironisch kommentiert. Aber ansonsten fand die Tatsache, dass da etwas gebaut wird und die Art der Bauplanung auch Anerkennung. Die Projektentwickler haben sich bemüht, beispielsweise die Nachbarhöfe nicht zu verdunkeln und Lichtfluchten beizubehalten. Es wird einen Durchgang von der Kastanienallee zur Schönhauser Allee für die Öffentlichkeit geben, es wird nicht so eine abgegrenzte Luxuswohnsituation entstehen. Im Vergleich etwa zum Marthashof hat es was Positives, der Puhlmannhof wird rund um die Uhr geöffnet sein.“
Warum das Areal so heißt, wie es heißt? Der Gastronom Carl Puhlmann hatte in der Schönhauser Allee 148, also genau an dieser Stelle, zwischen 1869 und 1960 ein Ausflugslokal samt Theater und später auch Kino betrieben. 1963 wurde es wegen angeblicher Baufälligkeit abgerissen. Das 3156 Quadratmeter große Gelände war seitdem ein beliebter Parkplatz für die Anwohner.
Den vermisst auch Christoph Krone vom Laden God Bless You auf der Kastanienallee. Er sagt: „Wir nehmen das Bauprojekt mit gemischten Gefühlen wahr. Ich finde es völlig in Ordnung, dass hier etwas gebaut wird. Aber ein Delikatessenladen vorne drin, relativ teure Wohnungen, akkurate Bäume – man muss sehen, was sie daraus machen! Wenn hier ein Ufo landet, dann ist das vielleicht für Zugezogene etwas, aber für uns nicht!“ Man solle das Projekt vielmehr ans Geschehen, an den Puls der Straße anpassen. „Wir als Gewerbetreibende machen hier nicht die Prada-Auslage, wir versuchen, den eigenen Beat zu machen. Wenn Investoren versuchen, den kaputt zu machen, dann ist das nicht in Ordnung“, findet er. Krone betreibt seinen Klamotten-Shop schon seit zwölf Jahren an der Kastanienallee.
Die Fertigstellung des Puhlmannhofes ist laut des Immobilienunternehmens für Frühjahr 2016 geplant.
Weitere Infos zum Projekt findest du hier.