Kolumne Gerlindes Geheimtipps

Steak und Avocadotatar an der Spree

Mehr als nur köstlich: Das Rinder- und Avocadotatar als Starter im Steakhaus.
Mehr als nur köstlich: Das Rinder- und Avocadotatar als Starter im Steakhaus.
Mitte – Gerlinde Jänicke ist Morgenmoderatorin bei 94,3 rs2. In ihrer Kolumne auf QIEZ.de verrät sie jede Woche exklusiv ihre liebsten Orte, besondere Events und mehr. Diesmal genießt sie lecker Steak in Mitte.

Schöne Locations und Lieblingsorte kennt und hat jeder, der in dieser Stadt lebt. Eine meiner Lieblingsstraßen ist der Schiffbauerdamm in Mitte. Dieser befindet sich am rechten Spreeufer, eben direkt am Wasser zwischen der Weidendammer Brücke und der Reinhardtstrasse. Ich bilde mir hier immer ein, ich sei eine kleine Französin in der Kulisse eines Films, in dem – wie in vielen französischen Filmen – sehr lange nichts passiert.

Das ist hier anders. Hier habe ich witzige und romantische Abende erlebt, in der Ständigen Vertretung und zum Beispiel auch in einem meiner Lieblingsrestaurants in Berlin, der französischen Brasserie Ganymed. Jetzt gibt es harte Konkurrenz. Das Restaurant Brechts Steakhaus. Okay. Jetzt ist relativ. Die Neueröffnung als Steakhaus fand schon vor ein paar Jahren statt. Ich bin als Fan von gutem Fleisch schon erstaunt, dass ich auf die Einladung zum Steak essen mit einem „Kennicknich“ reagiere. Und ich bin sehr kritisch, was Steak angeht. Das Beste hatte ich bis jetzt im Asado in der Potsdamer Chaussee in Wilmersdorf. Hier bin ich seit Jahren Stammgast, aber lasse mich gerne von Neuem überraschen.

Und ich bin überrascht, begeistert, verliebt. Das Restaurant an sich ist gemütlich, schick, teintfreundlich – das heißt die Beleuchtung ist indirekt genug, um uns Mädels schön aussehen zu lassen – der Service sehr fein und mit einem Touch Arroganz im Dinner for one Style. Vielleicht verwechsle ich borniert aber auch mit Excellence. Mir ist sowieso alles egal, als die Vorspeise kommt. Meine Begleitung, selber Koch, sagt, ich müsse das Avocadotatar probieren. Weil ich einem Koch per se vertraue was Essen angeht, bestelle ich es. Auch wenn ich lieber bei allen Gängen Fleisch hätte.


Das Avocadotatar ist ein Traum
. Das kommt definitiv auf meine Liste der kulinarischen Highlights 2016. Ich möchte darin baden und mich so mit einer Schleife um den Hals dem lieben Gott in Frankreich vorstellen, falls er das noch nicht kennen sollte. Es kostet 10,50 Euro. Finde ich gerecht und akzeptabel.

Als Hauptgang bestelle ich ein kleines Rinderfilet mit Süßkartoffelpommes und Rotweinsauce. Das Steak ist natürlich gefühlt so groß wie mein kleiner Finger, aber der Geschmack ist unglaublich! Ich habe mein Steak medium bestellt, bekomme es auf den Punkt gebraten. Das Fleisch ist so gut, dass ich es auch medium-rare hätte bestellen können.

Grundsätzlich gibt es Rump Steak, Filet, Rib Eye, Rib Eye dry aged und Wagyu Rib Eye Steak. Double Flank, Chateaubriand, Tomahawk dry aged aus Irland und Porterhouse Steak. Alles Fleisch von glücklichen Kühen, sofern man von glücklich sprechen kann, wenn man am Ende des Tages auf einem Teller landet. Es gibt  Burger, Hummer, Garnelen, aber auch einiges für Vegetarier. Zum Beispiel das vegetarische Grillfest. Oder natürlich auch eine Salatauswahl, wie den Ceasar Salad oder den Brechts-Salat mit Tomaten, Wildkräutern und Croutons.

Zu unserem Menü gibt es eine Auswahl von unendlich vielen Weinen. Da ich den Überblick schnell verliere, vertraue ich unserem Kellner, der mit geübtem Blick relativ schnell einschätzen kann, was mir wohl gefiele. Und er hat recht.

Spätestens im Sommer werde ich wiederkommen, um den Blick von der Terrasse aufs Wasser zu genießen. Und ein gutes Steak. Und mit Glück eine romantische Begleitung. Wie in diesen französischen Filmen, von denen man hier träumen kann.  

Brechts Steakhaus, Schiffbauerdamm 7, 10117 Berlin

Telefon 030 27572037

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