Seit der Gründung vor 50 Jahren wurden schon rund 100.000 Produkte getestet, also ungefähr 2.000 Produkte im Jahr. Durchgeführt wurden zur Überprüfung schon etwa 5.500 Warentests. Lange Zeit war die Stiftung Warentest die einzige Institution ihrer Art in Deutschland, heute konkurriert sie mit vielen Online-Portalen, auf denen die Nutzer direkt selber bewerten und vor allem kostenlos die Bewertungen anderer Menschen lesen können. Seit ihrem Bestehen haben die Angestellten durch ihre Versuchsreihen schon zur Aufdeckung einiger Skandale bei der Produktion oder den Inhaltsstoffen beitragen können. Der Beweis der Qualitätsmängel sorgte oft für einen Einbruch der Verkaufszahlen und zog nicht weniger häufig Klagen vor Gericht nach sich.
Die Testkriterien
Zu Beginn – also Mitte der 60er Jahre – standen vor allem Sicherheit und Funktion eines Gerätes bei der Prüfung im Vordergrund. Seitdem hat sich einiges geändert. Schnell kam als ein weiterer Faktor der Umweltschutz hinzu und wurde fester Bestandteil aller Untersuchungen und seit neuestem sind auch die Schadstoffuntersuchungen ein ganz großes Thema bei den Überprüfungen. Seit zehn Jahren testet die Stiftung Warentest die Erzeugnisse neben den gängigen Kriterien auch auf soziale und ökologische Aspekte bei der Herstellung. Dafür reisen die Mitarbeiter auch mal extra zu Näherinnen nach Bangladesch oder an andere weit entfernte Orte, um sich selber ein Bild machen zu können.
Die Finanzierung
Finanziert wird die Arbeit zu 15 Prozent vom Staat und zu 85 Prozent durch den Verkauf von Publikationen. Doch auch die Magazine „test“ und „Finanztest“ sind von der Krise der Zeitungsbranche nicht verschont geblieben. Die Zahl der Abonnenten der Zeitschriften geht seit einigen Jahren langsam, aber kontinuierlich immer weiter zurück. Den höchsten Absatz hatte das test-Heft im Jahr 1991, als insgesamt um die 960.000 Exemplare verkauft wurden. Mittlerweile hat sich die Zahl mehr als halbiert. Allerdings ist natürlich auch ein neuer Markt dazugekommen: has Internet. Zehn Prozent der Einnahmen werden schon jetzt über das Online-Angebot erwirtschaftet. Schließlich muss man bezahlen, wenn man die vollständigen Testergebnisse lesen möchte. Entweder kann man eine Warentest-Flatrate abschließen, die für das ganze Jahr einmalig 50 Euro oder im Monat 7 Euro kostet. Oder man zahlt je nach Erscheinungsdatum einen kleinen Betrag und kann so einzelne Artikel freischalten, die einen interessieren. Aktuell ist beispielsweise eine Untersuchung zu verschiedenen Soundsystemen, die man an den Fernseher anschließen kann, online, die, wenn man sie einmalig ohne Abo lesen will, 2,50 Euro kostet.
Unterteilung in Themengebiete
Auf der Website sind die Tests nach Themengruppen geordnet. Oberkategorien sind dann zum Beispiel „Bildung + Beruf“, „Multimedia“ und „Kinder + Familie“. In den Untergruppen finden sich Themen wie Studium, Digitalkamera oder Drucker und Schulranzen sowie Schulbedarf. Getestet wird in allen vorstellbaren Bereichen und wer Anregungen für neue Testserien hat, kann sie über ein Kontaktformular oder per Post einreichen.
Die Süddeutsche Zeitung hat auf ihrer Website zehn Tops und Flops aus 50 Jahren zusammengestellt. Zu diesem Artikel kommst du hier.