Hauswände, Lagerhallen, Straßenschilder: In Berlin ist es oft schwerer, eine blanke als eine vollgekritzelte Hauswand zu finden. Vor allem in den Szenekiezen wird buchstäblich an jeder Ecke klar, dass Berlin eine Street-Art-Stadt ist: In Friedrichshainer Fabrikhallen sprayen Graffitikünstler, auf Neuköllner Hausfassaden räkeln sich überdimensionale Riesengemälde.
Das Bild „Reclaim your City“ vom italienischen Street-Art Künstler Blu war bis vor Kurzem ein solches Riesengemälde, es lockte tausende Touris in die Kreuzberger Cuvrybrache. Aber damit ist jetzt Schluss. Das Bild wurde auf Anweisung des Künstlers „aus Protest gegen die Gentrifizierung der Stadt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion im Dezember 2014 schwarz übermalt.“ So kann man es in dem Büchlein Berlin en bloc(k): Street Art vom Berlin Story Verlag nachlesen. Leider ist an dieser Stelle des ‚Buches‘ allerdings auch schon Schluss mit Hintergrund-Häppchen: Die 77 Fotos von Street-Art-Kunstwerken werden in dem kleinen Ringblock kommentarlos präsentiert, das Büchlein im Taschenformat ist ein Stylo-Mylo Notizblock, kein Street-Art-Guide
Ganz legal selbst rumschmieren
Auf der unteren Hälfte von jedem Blatt sind Fotos von Graffittis, bekritzelte Plakate und Taggs abgedruckt, darüber ist auf Karopapier Platz für Notizen und eigene, ganz legale Schmierereien. Gerade die Rückseite der Blätter ist perfekt dafür, hier sind die Kunstwerke noch einmal in schwarzweiß abgebildet und können weiter- und ausgemalt werden – das ist Kritzeln für Kreativos. Auskenner können die Orte und, falls bekannt, den entsprechenden Künstler der gezeigten Werke notieren. Unter anderem zu sehen sind die Schablonen-Grafittis von Banksy und die typischen Korkenmännchen von Josef Foos, die es sich in ganz Berlin auf Straßenschildern bequem machen. Ein, zwei in den Kiezen sehr häufig zu sehende Werke, wie etwa die Smileys von ‚Mein lieber Prost‘, sind leider nicht im Block zu sehen.
Touris nutzen das gute Stück besser als Mitbringsel und nicht als Tour-Guide. Anders als beispielsweise der ‚Highlights-Block‘, der ebenfalls aus der Reihe „Berlin en bloc(k)“ stammt und Berliner Sehenswürdigkeiten zeigt, gibt es in der Street-Art-Ausgabe keine Straßenkarten und Hinweise auf den Ort der Bilder. Will man Infos, findet man sie besser im Internet: Netzblogs stechen hier den Notizblock eindeutig aus.
Ein Block wie Berlin
Andererseits ist das kommentarlose Darstellen der Graffittis und Bilder nur konsequent: Genauso wie Spiralblocknotizen ist Street-Art eher kurzlebig: Ganze Kunstwerke – siehe Blu – werden überpinselt, entfernt oder überklebt. So schnell eine Notiz im Mülleimer landet, so schnell verblasst die Kunst im Stadtbild. Form und Inhalt passen so gesehen auf schöne Art und Weise zusammen. Und deshalb ist der Block auch ein bisschen wie Berlin: wandelbar, szenig angehipstert und mit hohem Kreativ-Faktor ein wunderbares Bilderbuch und lifestyliges Accessoire für Hippteens und Street-Art-Lover.
Berlin en bloc(k) – Street Art. Die besten Motive auf den Wänden der Stadt. Norman Bösch (Hg.), Berlin Story Verlag 2015. 5,95 Euro. Mehr Infos gibt es auf der Internetseite vom Berlin Story Verlag.
QIEZ verlost fünf Exemplare! Sende uns dafür eine Mail mit Angabe deiner Adresse an gewinnspiele@qiez.de, Stichwort: „Berlin en bloc(k)“ – und mit etwas Glück gehört dir der Block schon bald.
Teilnahmeschluss ist Sonntag, der 30. August 2015.
Teilnahmebedingungen für das QIEZ-Gewinnspiel:
Teilnehmen darf jede Person ab 18 Jahren, die diese Teilnahmebedingungen akzeptiert. Pro Person und E-Mail-Adresse ist nur eine Teilnahme möglich. Mitarbeiter von QIEZ GmbH, der Gewinnspielpartner, sowie deren Angehörige und Dienstleister sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Aktion gilt nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der ausgeschriebene Preis ist nicht übertragbar und kann nicht geändert oder gegen Bargeld eingetauscht werden. Haftungsausschluss: QIEZ behält sich das Recht vor, insbesondere aus technischen Gründen, die Erreichbarkeit des Gewinnspiels einzuschränken oder für einen vorübergehenden Zeitraum auszusetzen. Hieraus resultieren keine Ansprüche gegen QIEZ. QIEZ haftet nicht für Sach- und/oder Rechtsmängel an Preisen.