Ist es ein Pfefferkuchen? Nein! Ist es ein Lebkuchen? Nein! Ist es ein Keks? Nein! Es sind die süßen, kleinen Pepernoten aus Holland. Die Van Delft Pepernotenfabriek in der Taubenstraße in Mitte ist der erste Minikeksladen dieser Art außerhalb der Niederlande. Die erste Süßigkeit, die mir im Laden begegnet, ist Fine. Die holländische Schönheit ist für ein halbes Jahr in Berlin, erklärt mir mit honigsüßem Akzent und strahlendem Lächeln ihre Pepernoten-Spezialitäten und lässt mich alles in Ruhe anschauen und probieren.
Auf einem langen Holztisch stehen mehrere Schüsseln mit verschiedenen Sorten und eine kleine Kaffeemaschine. Ich bekomme einen Espresso und koste die „älteste, kleinste und süßeste Leckerei aus Holland“, so steht es in hübsch geschwungener Schrift auf einer großen Tafel. Tatsächlich ist es schwer, den außergewöhnlichen Geschmack zu erklären. Pfefferkuchen, Lebkuchen, Keks – vielleicht eine Mischung. Ich will wissen, aus was die Pepernoten bestehen. „Tschimt, Anish und Schalz.“ Dieser Dialekt!
Köstlich zum Kaffee
Das ist mein erster, kleiner Zuckerschock. Das Grundrezept besteht also aus Zimt, Anis und Salz. Die verschiedenen Geschmacksrichtungen scheinen schier unendlich. Ich probiere die Sorten Blaubeere, Trüffel, Limoncello, Trüffel mit Zimt und Karamell-Meersalz. Das ist definitiv meine Lieblingssorte. Diese Süßigkeit ist auf jeden Fall auch ein Tipp für die, die es nicht ganz so süß mögen. Wobei es auch knalliger geht, mit Pina Colada zum Beispiel. Oder Karamell-Waffeln. Die kleinen runden Kreationen passen genau auf den Untertellerrand, auf dem eine Kaffeetasse steht. Sie sind eine ungewöhnliche Alternative zu Amarettinis, obwohl sie ziemlich genau so aussehen. Zum Kaffee schmecken die Pepernoten übrigens wirklich köstlich!
An eine Sorte traue ich mich erstmal nicht ran. Saure Pommes. Bitte?? Das ist selbst mir zu eigenartig und ich stehe total auf Geschmacksexplosionen. Nach einigem hin und her wird klar, statt Pommes sind hier Äpfel gemeint. Jetzt traue ich mich doch. Total lecker! Aber auch sehr süß. Ich entscheide mich für eine Tüte Karamell-Meersalz. Ich schaue mich noch ein paar Minuten in dem kleinen, bunten Laden um und sehe interessante Sorten wie Ingwer und Pfeffer. Damit wir nicht alle tot umfallen oder zumindest voll mit dem Trend gehen können, gibt es das Ganze auch ohne Gluten und Laktose.
Eine schöne Geschenkidee sind die Pepernoten auf jeden Fall, sie sind sehr edel und liebevoll verpackt. Ganz niedlich übrigens ist, dass die Inhaber des Ladens so schreiben, wie sie sprechen. In der Beschreibung der kleinen Süchtigmacher steht: „Eine kleines Kugel Schokolade und das Innen ist ein knusper Plätzchen mit Zimt und Spekulatius.“ Und das finde ich fast so entzückend wie die Pepernoten an sich.