„Wisst ihr, dass das hier früher ein Pornokino war? Ich mag diesen Ort!“, erklärte ein gut gelaunter Adam Green zum Start seines Konzertes, nachdem er einen Tisch – noch vom Support-Act Allie auf der Bühne – erst mal umständlich-komisch zur Seite geräumt hatte. „Ja, das haben wir so geplant!“, lachte er.
Mit dabei hatte Green bei seinem Konzert am 30. Januar nicht Binki Shapiro, mit der er sein letztes Album aufgenommen hat, sondern seinen früheren Bandkollegen von den Moldy Peaches Toby Goodshank. „Toby ist quasi Berliner, er hat hier mal ein Jahr gewohnt“, stellte der Sänger ihn vor. Zum Einsatz kam Goodshank vor allem als Gitarrist – Adam brauchte seine Hände zum überschwänglichen Tanzen – und als Zweitstimme für Revival-Duos wie „Who’s Got The Crack?“.
Klar hat Adam in seinem mittlerweile breiten Repertoire Songs, die nur mit Gitarrenbegleitung nicht ganz so zur Geltung kommen, aber seine Stimme – und natürlich auch seine durchgeknallten Texte – machten im Grunde alles wett. Von seinen frühen Hits wie „Mozarella Swastikas“ oder „Dance With Me“ (beide vom Debütalbum „Garfield“, 2002) über „Bluebirds“, „Friends of Mine“ oder „Jessica“ (vom meiner Ansicht nach mit Abstand besten Album „Friends of Mine“, 2003) bis hin zu „Emily“ (Album „Gemstones“, 2005), „Tropical Island“ (Album „Sixes & Sevens“, 2008), „Cigarettes Burns Forever“ (Album „Minor Love“, 2010) und natürlich dem noch ziemlich neuen Duett-Song „Here I Am“ (Album „Adam Green & Binki Shapiro“, 2013) hat der New Yorker so ziemlich alles gespielt. Vor allem alles, was das Publikum sich auf seine mehrmaligen Anfragen hin gewünscht hat. Ich plädiere für: Künstler wie ihn sollte es mehr geben!
„Für mich ein großartiger Revival-Abend. Ich hatte schon fast vergessen, wie großartig Adam Green auf der Bühne ist! Mein erstes Konzert von ihm hab ich im Februar 2005 in Erlangen gesehen.“