Über dem Veganz-Laden an der Warschauer Straße gibt es ein neues Restaurant. Hinweise darauf findest du vor Ort noch nicht – überall prangen noch Schilder vom Clean-Eating Restaurant The Bowl, das längst geschlossen ist. Wer die Holzstufen ins Obergeschoss hinaufsteigt, entdeckt aber schon jetzt einen Secret Garden. Das ist der Name von dem neuen und rein veganen Sushi-Restaurant, das dich ab sofort dort kulinarisch verwöhnt.
Das Interieur ist liebevoll zusammengestellt und wirkt insgesamt ein bisschen, als würdest du in einem asiatischen Garten-Pavillon sitzen. Die meisten Möbel sind aus Holz gefertigt, an einigen Metalltischen blickst du durch eine Glasplatte auf leuchtend grünes Moos. Auch auf dem Boden findet sich Moos wieder, zum Teil zwischen Steinchen und Steinplatten, die einen Weg zur offenen Küche bilden. Das Licht scheint warm aus Papier-Lampions.
Doch die Hauptattraktion ist natürlich die Speisekarte: Klar, veganes Sushi ist das Schlagwort. Entsprechend unkonventionell wird das Sushi gefüllt. Neben Sojastreifen, die original aussehen wie Streifen vom Lachs oder Thunfisch, werden kreative Füllungen in Algenblätter gefüllt wie bei Gunkan Sushi; Kürbis, Seetang-Salat oder ein Mais-Paprika-Gemisch zum Beispiel. Statt des typischen weißen Klebreis wird schwarzer Reis verwendet. Das mag für einige befremdlich sein, gibt dem Ganzen aber einen schönen Biss.
Aus klassischem Sushi wird vegane Fusion Küche
Die Idee vom Fusion Food, das von der traditionellen japanischen Küche inspiriert ist, zieht sich nicht nur durch die Sushi-Gerichte. Auch mit Rote-Bete-Reisnudeln gefüllte Sommerrollen, gedämpfte Dumplings mit getrockneten Oliven oder Ramen mit Pak Choi, Mais und verschiedenen Pilzen gibt es. Aber Achtung: Aktuell ist das Secret Garden noch in der Soft Opening Phase und das Food-Angebot beschränkt. Bis sich alle Abläufe eingespielt haben, gibt es vorerst nur Dumplings und Sushi sowie eine kleinen Getränkeauswahl.
Ach, was heißt hier „nur“? Das allein reicht schon, um einen Besuch in dem neuen Laden zu empfehlen. Das Soja-Fisch-Imitat, das wir kosten, hat geschmacklich zwar nur ein bisschen was von Lachs und Co., kommt in Sachen Aussehen und Konsistenz aber ganz nah ran. Dank der Algenblätter, Sojasauce, Wasabi und Ingwer schmeckt’s insgesamt trotzdem nach Sushi. Die halb gedämpften, halb gebratenen Dumplings mit Limetten-Brösel und Matcha Pesto schmecken mindestens genauso gut. Beides zusammen macht absolut Lust darauf, die ganze Karte hoch und runter zu probieren – wenn es denn soweit ist.
Berliner Meister der veganen Asia-Küche
Wir haben aber auch nichts anderes erwartet, immerhin steckt hinter dem Secret Garden der Macher vom vegan-vietnamesischen Restaurant Soy in Prenzlauer Berg und vom absolut empfehlenswerten 1990 Restaurant am Boxhagener Platz in Friedrichshain, wo rein vegane vietnamesische Tapas auf den Tisch kommen. Warum es jetzt auf einmal um japanische Küche geht? „Wir wollen die ganze Bandbreite zeigen, die veganes Essen zu bieten hat“ , sagt Inhaber Trung. Sein Werdegang als Gastronom begann übrigens mit einem vietnamesischen Restaurant seiner Mutter. Und auch das neue Projekt bleibt in Familienhand. Denn Trungs Onkel hatte selbst schon ein Sushi-Restaurant, „da war es naheliegend, hier gemeinsam ein veganes Sushi-Restaurant aufzumachen“, so der Chef. Danke dafür!