Alt ist das neue Neu und Hep ist das alt-neue Hip. Die ursprünglichen Hipster nannten sich Hep Cats und trafen sich nicht, um dicht gedrängt mit minimalistischen Bewegungen zu elektronischer Musik zu tanzen, sondern brauchten für ihre ausladenden Schritte und Drehungen viel Platz. In der Blütezeit des Swing, Ende der Zwanziger bis in die Dreißiger und Vierziger Jahre, bekamen die Tanzwütigen dazu sogar ihre eigene Ecke in den jeweiligen Ballsälen zugesprochen. Von dieser Tradition ließ sich Petra Schwalbe, Gründerin und Geschäftsführerin, für den Namen ihres Hepcats´ Corner in der Schinkestraße inspirieren.
Schon in den Neunzigern träumte die damalige Studentin davon, ein Swing-Café zu eröffnen. Irgendwie fehlten jedoch immer Zeit und Geld, sodass sie ihren Plan ständig weiter aufschob.
Als die Tanzbegeisterte vor zwei Jahren bemerkte, dass der Swing wieder beliebter wurde, ein regelrechtes Revival erfuhr, dachte sie sich: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Und schon ging plötzlich alles ganz schnell und im Dezember letzten Jahres konnte mit gleich zwei Live-Bands zum Eröffnungstanz gebeten werden.
Seitdem werden jeden Samstagnachmittag die Tische und Stühle beiseite geschoben und das liebevoll mit einem Hauch Retro eingerichtete Café verwandelt sich in einen swingenden Ballsaal.
Dabei sind nicht nur die alten Profis der Berliner Szene eingeladen, sondern auch Neugierige und AnfängerInnen. Die können sich von dem Show-Tanzpaar Talea und Holger in die Schritte und Kniffe des Lindy Hop einführen lassen, der gilt als die ursprüngliche Form des Swing-Tanzes.
Die Veranstaltung findet derzeit einmal die Woche statt, erfreut sich aber schon jetzt so großer Beliebtheit, dass bereits nach weiteren Terminen gefragt wurde.
Bis dahin gibt es an den restlichen Wochentagen neben den für ein Café obligatorischen Heißgetränken und leckeren Kuchen, schmackhafte Gerichte wie Gemüse-Mango Quiche oder Serviettenknödel. Vormittags kann zudem ausgiebig gefrühstückt und gebruncht werden.