Wir empfehlen dir ja immer nur Food Places, die uns überzeugt haben. Aber diesmal sind wir so begeistert, dass wir uns mit folgender Aussage nicht zu weit aus dem Fenster lehnen: Wer dieses Restaurant nicht besucht hat, hat in Berlin was verpasst! Nicht nur das Essen, zu dem ich gleich noch ausführlich komme, schmeckt wie aus dem Himmel. Die Atmosphäre ist dermaßen einzigartig, wir hätten uns keinen besseren Ort für den Premieren-Besuch nach dem Lockdown aussuchen können.
Nur einen Steinwurf vom Savignyplatz entfernt, in dem ruhigen Teil der Knesebeckstraße, nehmen wir im einladenden Außenbereich von Tacoriño Platz. Autos fahren hier kaum, dafür ist people watching angesagt. Für die Zeit nach dem Lockdown hat die Charlottenburger High Society die Designertaschen ausgepackt und das Komplettprogramm im Beauty-Salon gebucht. Der Bürgersteig ist ihr Catwalk, wir das Publikum. Konträr dazu das gediegene Flair bei Tacoriño, Co-Gründer Soran strahlt eine Kombination aus Lebensfreude und tiefenentspannter Gelassenheit aus, während er zu jedem einzelnen Tisch geht, Gäste begrüßt und Gerichte empfiehlt.
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Authentisch-mexikanisches Feel-Good-Food
Die Karte gibt für jeden etwas her, egal ob Fisch, Fleisch oder vegan. Zum Start bestellen wir die saisonale Guacamole (9,50 Euro), garniert mit Granatapfel- und Kürbiskernen, und die Frijoles Negros (6 Euro), Schwarze Bohnen mit Queso Fresco und Koriander. „Das Geheimnis im Bohnentopf ist das Epazote-Kraut, dadurch entsteht das geschmackvolle, erdige Aroma“, erklärlt uns Soran. Unsere Vorspeisen werden mit Totopos serviert, auf die wir ordentlich aufladen (Was ist dippen?) und genießen. Für feurige Fans stehen zusätzlich Salsas mit unterschiedlichen Schärfegraden bereit.
Weiter geht’s mit dem Hauptgang: Wir entscheiden uns für den Taco mit Shrimps (9,50 Euro) im knusprigen Quinoamantel, Agave-Chipotle-Salsa, Avocadostreifen und Koriander. Aus den veganen Optionen wählen wir den Crunchy Aguacate (8,90 Euro) mit Avocadospalten in einem Tortilla-Crunch-Mantel, Koriander, Kaktusstreifen, knusprigen Hibiskusblüten, Pico de Gallo, Zwiebeln und dazu Tomatillo-Salsa. Wir wollen nicht übertreiben, aber sowas Gutes hatten wir schon lange nicht mehr aus der pflanzenbasierten Küche. Für Fleischliebhaber*innen empfiehlt Küchenchef Paul den Taco Al Pastor Style (7,90 Euro). Der Klassiker aus Mexiko kommt mit Schweinestreifen in Chili-Guajillo-Marinade (leicht scharf) daher, serviert mit Zwiebeln, Koriander, Ananasstreifen und Salsa Borracha. Übrigens wird für die frisch- und selbstgemachten Tortillas ausschließlich Bio-Maismehl direkt aus Mexiko verwendet.
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Hochprozentiges Dessert
Statt Süßem hinterher gönnen wir uns etwas Buntes von der Cocktail-Karte. Der Chili-Passion-Margarita (10,50 Euro) ergänzt das traditionelle Vorbild mit einer feurigen Note bestehend aus Agave Tequila, Limette, Agave, Tabasco, Maracuja, Tajin und Jalapeño. Getrunken wird aus einem hohen Glas mit prickelndem Chili-Salz-Rand. Der Mexican Espresso Martini (13 Euro) tauscht den Vodka aus bekannter Rezeptur mit Kaffeelikör und Espresso gegen mexikanischen Rum. Soran und Paul lieben es, Cocktailrezepte auszuprobieren, bewährte Rezepte durch moderne Kniffe zu verändern.
„Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, ein neues Restauranterlebnis zu erschaffen, mit viel guter Laune, Spaß an der Arbeit und modernem lateinamerikanischem Flair“, so die Geschäftsführer Soran und Paul. Uns werden die beiden sicher bald wiedersehen, wenn wir für die nächste Fiesta Mexicana vorbeikommen.