Am Donnerstag um 11 Uhr eröffneten Thomas Schmalfuß, Geschäftsführer der Potsdamer Platz Management GmbH, Ines Krüger, Vorsitzende des Tierschutzvereins für Berlin und Sabine Toepfer-Kataw, Staatssekretärin der Senatsverwaltung Justiz und Verbraucherschutz, ein Taubenhaus auf dem Dach des Gebäudes am Potsdamer Platz 11. Das Taubenhaus wurde von der Metallbaufirma Stefan Fittkau entworfen und kostete 100.000 Euro.
15.000 Tauben in ganz Berlin
Der Bau wurde von der Potsdamer Platz Management GmbH finanziert. Dazu Thomas Schmalfuß: „Die Taubenpopulation hier im Quartier ist problematisch. Vor allem die starke Verschmutzung und die damit zusammenhängenden Reinigungskosten sind kritisch. Daher entschlossen wir uns vor gut einem Jahr zum Bau eines Taubenhauses.“ Das Pilotprojekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein für Berlin konzipiert.
„Zwischen Mensch und Taube herrscht ein ambivalentes Verhältnis. Auf der einen Seite ist die Taube Friedenssymbol und sie fliegt zum Beispiel auf Hochzeiten, auf der anderen Seite werden Tauben im Berliner Jargon als ‚Ratten der Lüfte‘ bezeichnet“, so Ines Krüger. Die hohe Taubenpopulation in Berlin – Schätzungen des Naturschutzbundes NABU gehen von einem Bestand von 15.000 Tauben in der Stadt aus – sei ein großes Problem für die Bevölkerung und für die Sauberkeit von Gebäuden und Straßen, so Krüger weiter.
Plastikattrappen für Regulierung der Taubenpopulation
Nach Vorbild eines ähnlichen Projekts in Augsburg sollen daher ab Mitte November Tauben am Potsdamer Platz gezielt angefüttert und im neuen Taubenhaus angesiedelt werden. In der Hütte, die einer ruhenden Taube nachempfunden ist und die Maße 8 x 5 x 4 Meter hat, sind 68 Nistplätze vorhanden. Um die Taubenpopulation zu regulieren, sollen die gelegten Eier durch Plastikattrappen ersetzt werden. Damit kann der Verschmutzung des Quartiers durch Taubendreck entgegen gewirkt werden.
„Das Taubenhaus ist eine gute Lösung, um die Taubenpopulation zentral zu kontrollieren. Das ist für Stadt und Tier sinnvoll“, so Sabine Toepfer-Kataw. Eine Mitarbeiterin soll alle zwei Tage die Versorgung der Tiere sicherstellen, ausmisten und bei Krankheit den zuständigen Veterinär informieren. Senat und Deutsche Bahn wollen das Projekt bei erfolgreichem Verlauf für andere Quartiere und Bahnhöfe adaptieren.
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