Team Escape

Detektiv für eine Stunde

Und so sieht es innen aus.
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Mariannenkiez - Was macht man, um Menschen von ihren Handys und Computern weg und dahin zu bringen, dass sie mal wieder miteinander reden und ihr Gehirn anstrengen? Genau, man erfindet einfach ein Escape-Spiel, bei dem das möglich ist. Künstlicher Zeitdruck und viele Erfolgserlebnisse sind hier das Rezept für einen Adrenalin-Kick der besonderen Art.

Malte Oberbeck und Niklas von Freeden haben eigentlich Wirtschaftsrecht studiert, hatten allerdings keine Lust nur in Anzügen in irgendwelchen Büros rumzusitzen. Deshalb eröffneten sie im Juni 2014 mit TeamEscape eine Escape-Spiel-Location in der Muskauer Straße, die erste in Berlin. Das Konzept für die Räume haben sie zusammen mit Freunden aus Köln entwickelt und dann nach Berlin gebracht. Mittlerweile haben auch andere die innovative Idee übernommen: So gibt es an neun Orten in Berlin die Möglichkeit, Detektiv zu spielen und das Gehirn anzustrengen. Das Publikum, das beim Original von TeamEscape vorbeikommt, ist größtenteils zwischen 20 und 30 Jahren alt, gerade ins Berufsleben eingestiegen und sucht den ultimativen, neuen Kick. Zusätzlich sind rund 50 Prozent der Besucher Touristen, die davon zum Beispiel bei TripAdvisor als Sehenswürdigkeit in der Hauptstadt gehört haben. Aber was ist ein Escape-Spiel eigentlich?

Das Konzept

Bei dem Spiel wird man in einem Raum eingesperrt und muss probieren, sich innerhalb einer Stunde wieder zu befreien – ein Rennen gegen die Zeit. Das funktioniert aber nicht mit Muskelkraft, sondern durch geschicktes Überlegen und Kombinieren. Im Laufe des Spieles müssen versteckte Dinge gefunden, Codes geknackt und Rätsel gelöst werden, sodass einem sicher nicht langweilig wird. In jeden Raum gibt es verschiedene Hinweise, die alle vom Fußboden bis etwa auf Augenhöhe versteckt sind. Pro Team müssen sich mindestens zwei und maximal sechs Spieler zusammenfinden. Damit der Spaß nicht verloren geht, wenn sie nicht weiterkommen, werden die Teams während sie die Aufgaben lösen durch Kameras vom Game-Master beobachtet. Dieser kann dann über einen Bildschirm Tipps für die nächsten Schritte geben.

Geschäftsführer von Freeden (l.), Oberbeck
Ihre Handys müssen die Detektive auf Zeit während des Spiels in einer Schatzkiste ablegen. Sie könnten beim Lösen der Rätsel allerdings sowieso nicht helfen. Die Aufgaben in den Räumen sind einzigartig, jeder Raum ist anders. In der Muskauer Straße gibt es zwei Räume, demzufolge zwei verschiedene Spielemöglichkeiten. Eine Variante heißt „Mr. Nobodys erster Fall“. Dabei geht es darum, herauszufinden, woran der Journalist und Privatdetektiv Mr. Nobody gearbeitet hat, bevor er verschwand. Der zweite Fall heißt „Das Staatsgeheimnis“ und spielt in der DDR. Dabei soll ein Angriff auf die Regierung verhindert werden und die Ermittler bekommen Zutritt zur Wohnung des mutmaßlichen Täters. Einmal jährlich werden die Räume verändert, bekommen neue Rätsel und ein neues Gesicht. Allerdings schaffen es nur rund 60 Prozent aller Hobby-Detektive, die Fälle zu lösen. Die meisten, die es nicht geschafft haben, lassen sich dadurch zum Glück nicht entmutigen, sondern werden eher dazu angestachelt, nach einiger Zeit auch den anderen Fall zu testen.

Nach dem Spiel

Wenn das Spiel zu Ende ist, wird einem erst bewusst, dass man die ganze Zeit eingesperrt war. Denn man ist so auf das Suchen, Finden und Lösen von Aufgaben konzentriert, dass man diese Tatsache völlig vergisst. Jeder bekommt nach dem Spiel auch noch ein Feedback, sodass niemand frustriert nach Hause gehen muss, sondern alle die Räume glücklich verlassen. Das ist es auch, was Malte und Niklas an ihrer Arbeit besonders mögen: Sie haben nur mit zufriedenen Menschen zu tun.

Auch uns ging es so. Mit zwei cleveren Probanden haben wir uns auf die Spuren Dr. Nobodys begeben und den Fall geknackt. Alle Tester waren von dem Konzept begeistert. Proband Nummer Eins Morten sagt, ihm habe vor allem die freundliche Begrüßung und gute Einführung bei TeamEscape gefallen, sodass schnell klar war, was man machen muss. Seine Freundin Isa lobt vor allem das Hinweis-System, das den Mitspielern ein sicheres Gefühl gibt und toten Punkten während der Zeit vorbeugt.

Wer jetzt auch Lust bekommen hat, das Spiel mal auszuprobieren, kann das bei TeamEscape machen. Allerdings ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Die Preise variieren je nach Teilnehmerzahl zwischen 35,50 und 21 Euro pro Person.

 

„Wir wussten davor nicht wirklich, was uns erwartet. Aber es hat viel Spaß gemacht und am Ende konnten wir das Rätsel sogar in einer ziemlich guten Zeit lösen. Wir waren uns einig: Das machen wir mal wieder! „

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