Berlin-Kreuzberg in den 1930er Jahren. Gar nicht weit entfernt vom Technikmuseum, man könnte glatt zu Fuß laufen, entwickelte der Tüftler Konrad Zuse den ersten Computer der Welt. Das Computerzeitalter begann also wesentlich früher als angenommen. Zum 100-jährigen Geburtstag präsentiert das Museum seit 2010 die Modelle Z1 und Z3 als Nachbau in einer interaktiven Dauerausstellung.
Zuse schrieb im Juni 1937 in sein Tagebuch: „Seit etwa einem Jahr beschäftige ich mich mit dem Gedanken des mechanischen Gehirns.“ Ergebnis dieses Gedankens war der 1938 fertiggestellte mechanische Rechner Z1. Im Rechner klemmten regelmäßig die Schaltwerke, außerdem war er sehr unzuverlässig. Am Prototyp Z2 überarbeitete Zuse die mechanische Schaltung und baute schließlich 1941 den vollautomatischen Z3, der heute als erster funktionstüchtiger Computer der Welt gilt. Verwendet wurde das Gerät zum Berechnen von Verwandtschaftsbeziehungen, zur Rassen- und Ahnenforschung und für die Vererbungslehre. In den Routinebetrieb wurde der Rechner nie übernommen, aber er hat definitiv Pionierarbeit geleistet.
Auf ca. 300 qm werden in sechs Themeninseln – Die Z1, Computerbau im II. Weltkrieg, Die Zuse KG, Der Erfinder Zuse, Der Künstler Zuse, Meilensteine der Computergeschichte – Leben und Werk Konrad Zuses vorgestellt.
Die Ausstellung im Technikmuseum öffnet von 9 bis 17.30 Uhr ihre Tore. Der Eintritt kostet regulär 8 Euro, ermäßigt 4. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt, Jugendliche bis 18 Jahre bzw. bis zum Abschluss der Schulausbildung haben ab 15 Uhr freien Eintritt.