Das Tempelhofer Feld bleibt frei – so viel ist seit dem Volksentscheid klar. Zu jeder Jahreszeit lässt sich die riesige Fläche des früheren Flughafens für ausgedehnte Spaziergänge, Radtouren sowie andere sportliche und nicht-sportliche Aktivitäten nutzen. Im Sommer wird gepicknickt und gegrillt, im Winter und wochentags ist etwas weniger los. Doch große Veränderungen am Parkgelände wurden bisher nicht sichtbar.
Das ist einerseits ganz im Sinne des durch den Volksentscheid erzwungenen Gesetzes, andererseits wurde darin auch ein Entwicklungs- und Pflegeplan gefordert, an dem sich die Bürger beteiligen können. Die landeseigene Grün Berlin GmbH, Betreiber mehrerer Parks in Berlin, ist für das tägliche Management des Tempelhofer Feldes verantwortlich. Doch wie soll die Zusammenarbeit mit Politik und Anwohnern erfolgen?
Am 14. November ist Wahltag
Erste Schritte hin zur Bürgerbeteiligung sind inzwischen gemacht. Es gab ein erstes Feldforum, eine öffentliche Versammlung, bei der sich interessierte Berliner einbringen können. Die Versammlung spricht Empfehlungen für Parkmanagement und Politik aus. Am 14. November folgt der nächste Schritt: Auf dem zweiten Feldforum werden sieben Bürgervertreter für die Feldkoordination gewählt, die durch je zwei Repräsentanten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt sowie der Grün Berlin GmbH ergänzt werden.
Hier kommst du ins Spiel: Bis zum 30. Oktober können sich Interessierte noch als Kandidaten für die Wahl eintragen. Besondere Voraussetzungen sind dafür nicht nötig: Alle Berlinerinnen und Berliner ab 18 Jahren dürfen antreten. Sie müssen sich lediglich bereit erklären, an den meist monatlichen Sitzungen der Feldkoordination und an den Feldforen (zwei- bis viermal jährlich) teilzunehmen.
Es geht bei der Feldkoordination allerdings weniger um Grundsatzentscheidungen. Als Wahlsieger wärst du vielmehr mit der Einbindung möglichst aller Bevölkerungsgruppen und aller Akteure beschäftigt. Das Feldforum und weitere Arbeitstreffen müssten organisiert werden. Du wärst aber auch beteiligt, wenn es darum geht, die Anforderungen an Planer und Dienstleister festzulegen, die auf dem Feld tätig werden sollen. Es geht also durchaus um Handfestes – und du bekommst Einblicke in den alltäglichen Betrieb des Feldes.
Für Feldforen wie Feldkoordination gilt, dass Entscheidungen nach dem Konsensprinzip erarbeitet werden sollen. Lässt sich partout keine Einigkeit herstellen – was die Senatsverwaltung für eine Ausnahme hält – dürften nach Abwägung aller Seiten Grün Berlin und die Verwaltung einen Beschluss fassen.
Wie du dich als Feldkoordinator zur Wahl stellen kannst und mehr erfährst du auf dieser Webseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.