Im Grünen sitzen, dabei ein Buch lesen und an einem frisch aufgebrühten Kaffee nippen – ein super Rezept für gestresste Hauptstädter – das kannst du im seit März eröffneten Café The Greens alles zusammen haben sogar mit Vogelgezwitscher, aber ohne auf das Wetter zu achten. Jede Ecke, ob auf den Regalen, in Blumenkästen oder per Makramee-Blumenampel von der Decke baumelnd, wird von Pflanzen regiert und so lässt dich das kleine, aber feine Café in dem ehemaligen Münzprägewerk jeglichen Trubel vom nahe gelegenen Alexanderplatz schnell vergessen.
Für die Pflanzenpracht ist Marie Henze verantwortlich, die Landschaftsarchitektin hat im vergangenen Jahr das Urban-Gardening-Projekt Münzgarten auf dem Gelände der Alten Münze gestaltet. Einige der dort angebauten Kräuter und Gemüse landen auch auf dem Teller des Cafés erzählt uns Christian Otto von der Alten Münze. Laut dem 34-Jährigen liege der Fokus im The Greens vor allem auf vegetarischem und veganem Essen, allerdings würden sie sich noch etwas ausprobieren und die Wünsche der Gäste sollen auch miteinfließen – so gebe es ab und zu auch regionalen Spreewald Schinken auf die Stulle. Vieles werde selbstgemacht oder aus eigenen Ressourcen bezogen, aber bei Engpässen werde zum Beispiel Kuchen oder auch Salat zugekauft, so Christian weiter.
„Das Café soll Aufenthaltsqualität in der Alten Münze schaffen“, sagt uns Betreiber Christian – also ein Ort sein, wo die Gäste der Ausstellungen, aber auch die dort ansässigen Kulturschaffenden gleichermaßen sich stärken und erholen können. Der Kultur- und Veranstaltungsort beheimatet unter anderem auch die Getränkehersteller von Lemonaid, deren Angebote du auf der Karte des Cafés findest. Noch mehr Synergie-Effekt zeigt sich auf der Wand des The Greens, hier hat sich mit einem Dschungel-Bild das Künstler-Kollektiv Drink and Draw verewigt, die auch zum Alte Münze-Kosmos gehören.
Bunte Lattes und ruhiges Plätzchen
Wir haben bei unserem Besuch Glück und sichern uns den Platz direkt über dem kleinen Counter, den du über eine schmale Treppe erreichst. Oben erwartet dich ein Blick wie vom Balkon aus und eine bequeme Couch samt kleinem Hocker für dein Essen. Statt Kaffee, der stammt übrigens vom Weddinger Coffee Circle und ist Bio und Fairtrade, bestellen wir einen der The Greens Latte, die es in drei farblich unterschiedlichen Ausführungen gibt. Entweder in Rot wegen der Roten Beete, in Grün mit Matcha oder in Gelb mit Kurkuma (jeweils 3,50 Euro). Wir entscheiden uns für Letzteres – das köstliche Heißgetränk beinhaltet außerdem Ingwer, Muskatnuss, Pfeffer, Honig und Bienenpollen. Die Mischung aus Kurkuma, Ingwer und Milch stammt aus der ayurvedischen Küche und wird als Goldene Milch bezeichnet, sie soll mitunter die Abwehrkräfte unterstützen. Wir fühlen uns damit auf jeden Fall gestärkt und wohlig umsorgt, wer mag kann sich das Ganze auch mit Hafermilch bestellen.
Neben Müsli, belegten Roggensauerteigbroten sowie den hausgemachten, schokoladigen Power Balls und Bananenbrot mit Nüssen (vegan) gibt es wöchentlich wechselnde Lunchangebote (ab 4,50 Euro). Von Quinoa-Eintopf über Tomatensuppe bis hin zur Süßkartoffel mit Kräuterquark und getrockneten Tomaten hast du hier täglich meist die Auswahl zwischen zwei Gerichten. Wir lassen uns die Kartoffel schmecken. Die ist gut gewürzt und mit dem knackigen Rucola und den Sonnenblumenkernen ein Mittagessen ohne Kugelbauch-Effekt.
Diese gesunde und leichte Küche brilliert weniger mit ausgefallenen Rezepten, sondern zum einen sind vor allem die Lunchpreise echt nicht übel für Mitte und zum anderen wird hier mit viel Liebe mit regionalen Produkten gekocht. Du kannst am Counter sogar fast in den Kochtopf gucken und diese Transparenz wissen wir zu schätzen. FYI: Das The Greens ist ein Self-Service Café.
Die Öffnungszeiten des The Greens sind: Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag von 12 bis 18 Uhr.