Es gibt extrem viele Bildschirme
Die gesamte Geschichte der deutsch-deutschen Teilung läuft im Museum über 100 Monitore und Leinwände. Einmal erzählt ein Mitarbeiter des Grenzregimes seine Geschichte, ein anderes Mal werden Nachrichten aus Ost- und Westberlin parallel auf eine Betonwand projiziert. Ein Besuch ist darum für alle geeignet, die lieber hören als lesen und trotzdem etwas mitbekommen wollen. Und für junges Publikum, das gern vor dem Bildschirm steht und sitzt. Erst recht, weil der Rundgang durch die 13 Räume mit je einem anderen Themenschwerpunkt nur rund 45 Minuten dauert.
Hier haben viele große Männer mitgeplant
Die Idee zum Museum hatte der Produzent und Journalist Jaka Bizilj. Beim Dreh einer Dokumentation mit Michail Gorbatschow, dem ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion, hat er so viel über die Berliner Mauer erfahren, dass er mit dem Material ein ganzes Museum füllen konnte. Eben das hat er mit dem The Wall Museum privat finanziert. Mit Michail Gorbatschow und dem früheren deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher haben bedeutende Wende-Politiker direkt Input für das Museum geliefert. Außerdem haben der TV-Historiker Guido Knopp und die Dokumentarfilmer Jürgen und Daniel Ast die Macher des Museums beraten.
Hier wird es emotional
In diesem Museum wird weniger auf eine Menge harter Fakten gesetzt, als vielmehr auf Emotionen. Darum gibt es auch eine Menge bewegte Bilder und bewegende Reden. Man erfährt persönliche Geschichten von DDR-Flüchtlingen, von Promis wie Leonardo DiCaprio oder eben Politikern wie Gorbatschow – nicht umsonst steht sein Herzschrittmacher in einem der Ausstellungsräume. Und auch wenn das Museum keine Gedenkstätte sein soll, erinnert es auch an tragische Geschichten aus den Zeiten des Kalten Krieges. Zum Beispiel auf dem Balkon mit dem Blick auf Spree und Oberbaumbrücke. Du erfährst unter anderem, dass viele Kinder in der Spree gestorben sind, weil weder Ost noch West sich für ihre Rettung verantwortlich fühlten.
Das Museum ist perfekt gelegen
Das neue Mauermuseum liegt zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße nicht nur besonders verkehrsgünstig. Es ist auch räumlich ganz nah dran an der Geschichte des geteilten Berlins, denn es ist im zweiten Stock des Mühlenspeichers untergebracht. Mit einem Wachturm auf dem Dach war der Speicher von 1961 bis 1989 selbst Teil der Grenzsicherung. Außerdem steht die East Side Gallery direkt vor der Tür. Da kann die Geschichts-Tour gleich weitergehen.
Ein Besuch im The Wall Museum kostet für Erwachsene 12,50 Euro, ermäßigt 6,50 Euro und für Kinder unter 10 Jahren gar nichts. Mehr Infos findest du hier.