In den kommenden zwei Jahren darf sich die Kleintierklinik der FU Berlin über jährlich 100.000 Euro zusätzliche Mittel für die Versorgung verletzter Wildtiere freuen. „Bisher haben wir diese Aufgabe allein durch das von der FU für Forschung und Lehre zur Verfügung gestellte Budget mitfinanziert. Eine Summe, die kaum ausreichte, um alle bei uns abgegebenen Tiere versorgen zu können“, so Prof. Dr. Leo Brunnberg, vom Fachbereich Veterinärmedizin der FU.
Erst ein Hilferuf der Kleintierklinik, die kurz davor stand, keine Wildtiere mehr aufnehmen zu können, fand im Abgeordnetenhaus Gehör. „Ich kann mich nur bei den Abgeordneten bedanken, dass sie die Finanzierung dieses wichtigen Projektes gesichert haben. Das ist ein wirklich schönes Weihnachtsgeschenk“, erklärte Senator Heilmann angesichts der zugesagten Summe. Cornelia Seibeld, Angehörige des Abgeordnetenhauses, äußert die Hoffnung, dass die Finanzierung der Wildtiernotversorgung auch nach 2015 fortgesetzt wird.
Jährlich werden etwa 1.200 verletzte Wildtiere – unter anderem Vögel, Eichhörnchen, Igel, Fledermäuse oder Amphibien – von Bürgern, Polizei und Feuerwehr oder dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) in der Kleintiertierklinik abgegeben. 70 bis 80 Prozent können nach der Behandlung wieder ausgewildert werden. Nur wenn für die vierbeinigen oder gefiederten Patienten aufgrund zu schwerer Verletzungen keine Aussicht auf Freilassung besteht, entscheidet sich die Klinik für das Einschläfern. „Die dauerhafte Gefangenschaft wird den Tieren in den meisten Fällen nicht gerecht. Wir haben da viele schlimme Beispiele miterleben müssen“, betont Tierärztin Kerstin Müller. Auch die Wildvogelstation des NABU, in der viele der an der FU erfolgreich behandelten Tiere bis zur vollständigen Genesung und Auswilderung betreut werden, darf sich im kommenden Jahr über einen finanziellen Zuschuss freuen.
Du hast ein verwundetes Wildtier gefunden? Weitere Infos zur Abteilung für Heim-, Zoo- und Wildtiere der Kleintierklinik findest du hier.