Tierschützer haben ein gutes Herz. Die würden sowieso keinen herrenlosen Vierbeiner hängen lassen. So oder so ähnlich scheinen die zuständigen Behörden über die Arbeit des Tierschutzvereins für Berlin zu denken. Täglich werden durch die etwa 150 Mitarbeiter im Tierheim Berlin rund 1500 Tiere versorgt – ohne, dass der Verein dafür Geld vom Land Berlin sieht. Und auch die Tiersammelstelle, quasi das Fundbüro für Tiere in Berlin, wird nur zu zehn Prozent aus staatlicher Kasse finanziert. Obwohl so eine Sammelstelle eine gesetzliche, kommunale Verpflichtung ist.
Tiersammelstelle vor dem Aus
„Die Verhandlungen mit der Stadt auf verschiedensten Ebenen – vom Bezirksamt Lichtenberg bis hin zu den zuständigen Senatoren – führten jedoch zu keinem Ergebnis. Niemand sieht sich zuständig oder verantwortlich, diese Beträge anzugleichen“, klagt Wolfgang Apel, Präsident des Tierschutzvereins für Berlin e.V.. „Annehmbare Finanzierungsmodelle“ wären für ihn etwa eine jährlich anzupassende Pauschale oder sogar die vollständige Übernahme der Kosten bis zur Vermittlung. In anderen Bundesländern ist solch eine faire Abrechnung längst gängige Praxis. Auch eine Kastrationspflicht für Katzen oder eine Regelung der Folgekosten des neuen Hundegesetzes könnten den Tierschutzverein entlasten.