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Frühlingsgefühle – Park statt App? Unsere Singlekolumne #49

Es müssen jetzt im Frühling wieder Dinge in freier Wildbahn geschehen, findet Mascha.
Es müssen jetzt im Frühling wieder Dinge in freier Wildbahn geschehen, findet Mascha.
Nach ihrem RBB-Radio-Ausflug rekapituliert Mascha mal wieder: Sind Tinder & Co vielleicht eher für Herbst und Winter gedacht? Und bietet der Frühling nicht ganz neue Möglichkeiten zum Flirten?
Es zwitschert und blüht und sprießt, als gäbe es kein Morgen – ja, gut, bemerkt, der Frühling hat es wohl jetzt endlich mal geschafft, aus seinem Loch zu kriechen. Man hatte ja schon ganz vergessen, wie sich das anfühlt. Sonne im Gesicht, draußen sitzen und so. Total verrückt fühlt sich das an. Und vor allem: Man bekommt wieder so viele Menschen zu Gesicht. Und die wiederum bekommen mich zu Gesicht. Dazu noch mit deutlich weniger Klamotten an als in den gefühlt letzten sechs Monaten Darkness, die Haut langsam mit einem Hauch von Bräune überzogen, die die tiefen Augenringe und die Winterfahlheit vielleicht ein wenig kaschieren können … und ja, ich kann es nicht verleugnen, es huscht auch hier und da mal ein Lächeln über mein Gesicht, selbst dann, wenn ich ganz alleine bin und nur das frühlingsfidele Treiben um mich herum beobachte.

Der Frühling ist zum Flirten da

Und siehe da: Plötzlich fällt mir auch wieder ein, dass sich Frühling und Sommer auch in Sachen Gucken und Flirten von dem alten Düsteronkel Winter unterscheidet. Die Menschen, also auch ich, können sich wieder ganz anders präsentieren, ihre Vorzüge in den Himmel recken und sich im gleißenden Sonnenlicht, Knie an Knie, Aperol Spritz hinter die Binde kippen, statt nur schnell mit dem Schirm in der Hand nach der Arbeit aggressiv nach Hause zu hasten. Klar, Bars und Clubs sind auch im Winter eine schöne Spielwiese – aber tagsüber, im Hellen, im Alltag quasi, da sieht man doch viel eher, was oder wen man da vor sich hat.
Wie ja schon mehrfach herausposaunt halte ich nach wie vor Tinder und Co. für ganz wunderbare kleine Flirtkameraden, mit denen ich mir fremde Menschen ganz stressfrei in meine Wohnung und auf mein Telefon zaubern kann. Aber diesen Frühling spüre ich es: Es müssen auch wieder Dinge in freier Wildbahn geschehen, und zwar nicht nur angeknipst und halbnackt im Club, sondern einfach so. Neben der Amsel im Busch. Beim Eisverkäufer. Beim irgendeinem Typ mit dem Fahrrad über den Fuß brettern. Denn ich glaube, wenn man jede Aufregung, jede Scham abgelegt hat, was Online-Dating angeht – in der direkten und vielleicht sogar ungeplanten Konfrontation knallt dass dann so richtig rein. „Hallo, ach, ich bin dir über den Fuß gefahren, der ist vielleicht gebrochen? Blöd, sorry…aber irgendwie habe ich jetzt Lust, ne Rhabarberschorle mit dir zu trinken!“ DAS wäre mal krass. Das muss man sich mal vorstellen.

Trotz Tinder Ansprechen im Realo-Leben nicht verlernt

Denn es stimmt, was ich auch dem RBB erzählte – nur weil man tindert, heißt das nicht, dass man generell das Ansprechen von Menschen im Realo-Leben verlernt. Clubs, Bars, Privatparties, man wird einander vorgestellt oder trifft sich an der Bar… das kann ich mittlerweile ganz gut. Aber spontan, draußen, bei Tag? Womöglich nicht cool gedresst, mit nassem Haar, mit dem Laptop unterm Arm? Das ist ne ganz andere Nummer. Und tatsächlich kenne ich auch fast niemanden, der das gut kann. Maximal einmal im Jahr höre ich eine Geschichte von Freunden, sie hätten doch tatsächlich jemanden im Supermarkt, beim Bäcker, auf dem Friedhof angesprochen. Und da wäre dann auch noch was draus geworden. Zumindest Sex. Das ist dann vielleicht eher alle drei Jahre eine Geschichte wert.
Daher: Ich werde mich und mein Umfeld mal dahingehend abklopfen. Und versuchen, dem Frühling sein gesamtes Potenzial abzutrotzen. Berauscht von der Sonne, vom Zuckerschock nach drei Kugeln Eis…da muss doch was gehen. Ich werde berichten.
So denn,
Auf die Triebe!

Eure Mascha

Mascha heißt in Wirklichkeit vielleicht anders...
Ich bin Mascha (33) und seit rund zwei Jahren Single. Nach einer langen Beziehung habe ich endlich Zeit mich ein bisschen auszuleben, die Sau raus und nichts anbrennen zu lassen. Insgeheim warte ich aber natürlich auf meinen bärtigen Ritter, der mit seinem Pferd in den Hinterhof meiner Neuköllner Wohnung galoppiert und mit dem ich ein, zwei Mate auch mal ohne Wodka trinken kann. Bis es soweit ist, betätige ich mich ab sofort im Auftrag aller Berliner Singles als Versuchskaninchen, teste mich durch diverse Datingportale, -events und -partys. Und lasse auch sonst nichts unversucht, um Libido und Liebe auf die Sprünge zu helfen. Ausgang ungewiss. Was soll ich als nächstes ausprobieren? Schreib an: redaktion@qiez.de

Schillerpark, Barfusstraße, 13349 Berlin

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