Oft sind es die einfachen Probleme, die die Menschen bewegen: Im Rahmen der Diskussionen zum Bürgerhaushalt von Lichtenberg wiesen Bewohner mehrfach auf die geringe Zahl von stillen Örtchen im Bezirk hin, die man nutzen kann, ohne sich als Bittsteller zu fühlen. Tatsächlich ist das ein Dilemma, das jeder von längeren Spaziergängen oder feucht-fröhlichen Grillpartys kennt. Auch als halbwegs kultivierter Mann will man schließlich nicht an jeder schönen Ecke wildpinkeln. Daher zeigte die Bezirksverordnetenversammlung ebenfalls Verständnis und beschloss, zumindest die bestehenden Örtlichkeiten zu sammeln und bekannt zu machen.
Inzwischen gibt es eine erste Version der Lichtenberger Klo-Karte auf Google Maps im Internet. Über 50 Standorte sind verzeichnet, unter ihnen Einkaufszentren, Tankstellen, Bibliotheken oder soziale Einrichtungen. Einige von ihnen sind allerdings doppelt angelegt. Der zuständige Bezirksstadtrat Andreas Prüfer (Die Linke) äußerte sich wie folgt zur erleichternden Übersicht: „Es gibt eigentlich eine ganze Menge öffentlich zugänglicher Toiletten. Es ist nur nicht bekannt, wo sie sind. Unsere Auflistung erhebt dabei auch noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Aktualität. Zur stetigen Aktualisierung ist das Bezirksamt auf Mithilfe angewiesen.“
Damit noch einige WCs hinzukommen – weiße Flecken auf der Karte gibt es etwa noch in Teilen von Karlshorst und Friedrichsfelde – bittet das Amt insbesondere öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser, Seniorenheime, aber auch Gaststätten und Einzelhandelsunternehmen um die Bereitschaft, ihre Toiletten öffentlich zu machen und sie zu melden. Im Idealfall könnten auch Hinweisschilder und Flyer bei der Bekanntmachung helfen, so Prüfer.
Die Besitzer von Toiletten, die bereit sind, diese öffentlich zugänglich zu machen, können sich unter der Mail-Adresse katrin.soult@lichtenberg.berlin.de beim Bezirksamt melden.