
The Ted Bundy Tapes (Netflix)
Er ist der bekannteste Serienmörder der Welt. Mindestens dreißig junge Frauen soll er in den USA der 1970er Jahre auf brutale Weise umgebracht haben. In der Miniserie The Ted Bundy Tapes wird mit bisher unveröffentlichten Tonaufnahmen sowie Zeitzeugenaussagen von Polizist*innen, Journalist*innen und Angehörigen der Opfer die Mordserie neu aufgearbeitet. Außerdem wird die Polizeiarbeit zur damaligen Zeit diskutiert, die trotz limitierter technischer Möglichkeiten einen historischen Erfolg in der Täterermittlung verzeichnen konnte. Ein Muss für alle True Crime Fans!

Making A Murderer (Netflix)
Wer sich für wahre Verbrechen interessiert, muss diese Serie dringend auf seine Watchlist packen. Innerhalb der ersten 35 Tage haben fast 20 Millionen Menschen Making a Murderer gesehen. Die Doku erzählt die Geschichte über den zu Unrecht verurteilten Steven Avery, der 18 Jahre unschuldig im Gefängnis saß und dann endlich dank entlastender DNA-Beweise frei kam. Anschließend verklagte er die Polizei auf Schadenersatz in Millionenhöhe, da diese bei den Ermittlungen massiv geschlampt hatte. Kurz darauf wird er plötzlich zum Hauptverdächtigen in einem grauenhaften neuen Mordfall. Die Ermittler*innen? Genau jene Polizist*innen, die von seiner Klage betroffen sind. Eine Reportage über einen Mann, der über sich selbst sagt: „Ich will kein Verbrecher sein.“

Cowspiracy (Netflix)
Die industrielle Tierhaltung trägt maßgeblich Schuld am menschengemachten Klimawandel, der Waldzerstörung und der weltweiten Knappheit an Trinkwasser. Ok, das dürfte vielen nicht neu sein, aber wieso lassen viele Umweltschutzorganisationen diesen Aspekt völlig außer Acht? Der Produzent Kip Andersen befragt im Rahmen seiner Recherchen die Vertreter*innen von Greenpeace, Rainforest Action Network und Co. zu der Tatsache, warum der Fleischkonsum bei ihrer Arbeit so wenig Beachtung findet. Die Wahrscheinlichkeit, dass du nach dieser Doku zum Vegetarier wirst ist so groß wie der CO2-Fußabdruck von Kim Kardashian.

The American Meme (Netflix)
Wie wird man eigentlich zum Influencer? The American Meme nimmt dich mit auf eine verrückte Tour durch das Leben von Promi-Influencer*innen, für die Instagram die Karriere geebnet hat. Mit dabei sind Paris Hilton, die schon in Zeiten vor Social Media zu den It-Girls dieser Welt zählte, und The Fat Jewish, der zunächst seinen nackten Hintern vermarktete und später ein Wein-Imperium aufbaute. Wer die absurde Online-Scheinwelt verstehen möchte, sollte sich diese Doku nicht entgehen lassen.

Y-Kollektiv (YouTube)
Wie geht es Menschen, die bei den Zeugen Jehovas ausgestiegen sind? Was hat es mit dem „Schnüffel-Fetisch“auf sich? Und warum verlieben sich Frauen in verurteile Mörder? Diesen und vielen weiteren Phänomenen in unserer Gesellschaft gehen die Journalist*innen des Y-Kollektivs auf die Spur. Dazu begleiten sie Betroffene in ihrem Alltag und stellen ihnen die Fragen, die jedem unter den Nägeln brennen. Auf diesem YouTube-Kanal siehst du alles außer Mainstream.

Der Penny-Markt auf der Reeperbahn (YouTube)
Diese Reportage muss man einfach gesehen haben. Das dachten sich wohl auch die Verantwortlichen von Spiegel TV und haben die Doku aus dem Jahr 2007 Anfang April diesen Jahres erneut auf YouTube hochgeladen, wo sie bereits über zwei Millionen Menschen Views kassiert hat. Im Penny-Markt auf der Reeperbahn könnte man wahrscheinlich eine valide Sozialstudie durchführen, so verschieden sind die Charaktere, die hier ein und aus gehen. Ob Hafenarbeiter, Kiez-Schläger, Überlebenskünstler*in oder Schnäppchenjäger. Da der Discounter sogar an Weihnachten und Silvester bis 23 Uhr geöffnet hat, treffen hier die verschiedensten Persönlichkeiten aufeinander. Von Fassungslosigkeit bis hin zum Lachanfall hat dieser Zweiteiler einige Emotionen in petto.

Colonia Dignidad - Aus dem Innern einer deutschen Sekte (ARD Mediathek)
Diese Doku ist nichts für schwache Nerven. Sie handelt von dem Deutschen Paul Schäfer, der in der 1960er Jahren vor den Ermittlungsbehörden nach Chile floh, wo er eine streng christliche Gemeinde gründete, indem er deutsche Auswanderer um sich scharrte. Streng abgeschottet von der Außenwelt empfing die Sekte nur ausgewählte Besucher*innen. Später wurde die Colonia Dignidad wegen massiver Menschenrechtsverletzungen weltweit bekannt. Nicht nur soll die Kolonie als Folterzentrum des chilenischen Geheimdienstes genutzt worden sein. Es wurden auch Zwangsarbeiter*’innen gefangen gehalten, medizinische Versuche an Inhaftierten durchgeführt sowie von sexuellem Missbrauch und körperlicher Züchtigung von Jugendlichen berichtet. Die Reportage versucht, ungeklärten Fragen nachzugehen und die Geschehnisse von damals aufzuarbeiten.

Die Erde bei Nacht (Netflix)
In dieser Naturdoku bekommst du dank moderner Nachtsichttechnik einen einzigartigen Blick auf das Leben verschiedener Kreaturen bei Dunkelheit. Die Miniserie besteht aus sechs Folgen, von denen fünf die unterschiedlichen Lebensräume der Tierwelt beleuchten. Die 4K-Auflösung mit erweitertem Farbraum macht Die Erde bei Nacht zu einem außergewöhnlichen Spektakel im eigenen Wohnzimmer.

The Mask You Live In/Miss Representation (Netflix)
Sei ein Mann! Echte Männer weinen nicht! Du musst cool sein! Solche Sätze hat vermutlich jeder kleine Junge schon einmal gehört. Tatsache ist, dass die Gesellschaft immer noch versucht, Männer und Frauen in Geschlechterrollen zu drängen und ihnen stereotypische Eigenschaften zuzuschreiben. Die Doku The Mask You Live In begleitet Jungs und Teenager bei ihrem Bestreben, die eigene Persönlichkeit zu entfalten und gleichzeitig dem amerikanischen Narrativ toxischer Maskulinität gerecht zu werden. Umgekehrt geht es in Miss Representation um die Unterrepräsentation von Frauen in Macht- und Führungspositionen und wie die Medien sowie die amerikanische Gesellschaft maßgeblich dazu beitragen.

Beltracchi - Die Kunst der Fälschung (Netflix)
Es ist der größte Kunstfälscherskandal seit dem Zweiten Weltkrieg. Über 40 Jahre lang hat Wolfgang Beltracchi Werke großer Maler gefälscht und damit Millionen umgesetzt. In der Doku erzählt er im Detail, welche Fälschungstechnik er nutzte und zeigt, wie versiert er mit Pinsel und Farbe umgehen kann. Als Zuschauer*in hängt man förmlich an Beltracchis Lippen, wenn er von seinen kreativen Täuschungsmanövern berichtet, die auch aus dem Drehbuch von Catch me if you can stammen könnten. Für Außenstehende ist es ein herrliches Vergnügen, zu sehen, wie ein einzelner Mann die versnobbte Kunstwelt über einen so langen Zeitraum an der Nase herumführen konnte.