Madeleine und der Seemann (Lichtenberg)
Ein gutes Konzept ist alles, vielleicht hilft auch noch ein cooler Name: Beides hat die feine Videothek im Kaskelkiez. Benannt nach einem kleinen Film aus den 1960ern mit Lino Ventura und der großartigen Annie Girardot, hat sich die Videothek nicht nur bei Filmfreunden etabliert, sondern ist auch Anlaufstation für Softeis-Nascher, Vintagemode-Fans und Hermes-Kunden. Ein Nachbarschaftstreff wie er im (Dreh-)Buch steht – inklusive gemeinsamen Filmabenden. Und trotz der vielen Standbeine müssen die Macher von Madeleine und der Seemann nun bangen, ob und inwiefern ihre Zukunft gesichert ist. Den aktuellen Stand erfahrt ihr auf ihrer Facebook-Seite.
mehr Infos zu Madeleine und der Seemann
Videodrom (Kreuzberg)
Von der verrauchten kleinen Videobude zum Hipster-Eltern-kompatiblen Ladenlokal in der Friesenstraße war es nur äußerlich ein weiter Weg – denn der Betreiber Graf Haufen ist geblieben, was er war. Ein Film-Freak, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat.Sein Videodrom ist der älteste alternative Filmverleih in WestBerlin, das Ostberliner Pendant Negativeland musste leider vor ein paar Jahren schließen. Dass das Videodrom heute noch ist, was es ist, verdankt Graf Haufen auch etlichen Filmgrößen wie Tom Tykwer und Volker Schlöndorff, die sich 1999 dafür einsetzten, dass der Verleih nicht wegen Verbreitung jugendgefährdender Werke schließen musste. Neben Klassikern und Independent-Filmen findet man hier auch heute noch Serien wie X-Files und Star Trek oder sonst schwer erhältliche schwul-lesbische Produktionen.
mehr Infos zum Videodrom
Filmkunstbar Fitzcarraldo (Kreuzberg)
Die einen lieben Kunst, die anderen Filme und wieder andere einen Drink an der Bar. In der Filmkunstbar kommt zusammen, was zusammen gehört. Am Ende des Abends lieben nämlich alle Besucher sogar ungewöhnliche Avantgarde-Filme, von Asia-Arthouse über philosophisches Autorenkino bis zu außergewöhnlichen Historienfilmen. Erst 2011 haben Martin Schuffenhauer und Sebastian Schwendner die Filmkunstbar Fitzcarraldo eröffnet, aber schon heute haben sie eine große Fan-Gemeinde, die sich gern überraschen lässt: mit ungewöhnlichen Filmen und rauschenden Partys.
mehr Infos zur Filmkunstbar Fitzcarraldo
20. Feb 2017 um 10:36 Uhr
Filmgalerie Berlin (Mitte)
Platzmangel kann die Sammelleidenschaft von Silvio Neubauer und seinen Mitarbeitern nicht ausbremsen: Mit rund 25.000 Titeln auf etwa 70 Quadratmetern ist die einstige Filmgalerie 451 wirklich sehr gut bestückt. Der Umzug von der Torstraße in die Invalidenstraße war eine Sparmaßnahme, die nötig war, um eines der größten Filmarchive Deutschlands zu retten – inklusive des Filmlexikons Videolex. Wer nicht weiß, wonach er sucht, sollte nicht die praktische Online-Datenbank nutzen, sondern vor Ort durch die Gänge streifen und sich von Herrn Neubauer und seinem Team in ein Gespräch verwickeln lassen. Danach ist man nicht nur schlauer, sondern auch garantiert mit dem passenden Film versorgt.
mehr Infos zur Filmgalerie Berlin
Filmkunst (Friedrichshain)
Die Freundin braucht etwas Komödiantisches gegen Liebeskummer, der Sohn sucht neuen cineastisches Schulhof-Gesprächsstoff und die eigene Laune verlangt nach einer wirklich guten Romanze: Wer nicht weiß, welcher Film der Richtige sein könnte, findet in der Filmkunst die perfekte Beratung. Neben den neuen Top-Filmen gibt es hier auch Klassiker und Independants. Weil man auf einem Fuß heutzutage ja kaum noch stehen kann, hält die Bar vorzüglichen Wein aus Portugal bereit – für Nüchternbleiber guten Kaffee. Die 14.000 Filme gibt es übrigens nicht nur To Go: Das B-Ware!-Ladenkino macht Programm und zwar von morgens bis abends – altes und neues. Heimkino at it’s best.
mehr Infos zur Filmkunst
Galerie Janssen (Wilmersdorf)
Der Mann in der Kunst … darum dreht sich das vielfältige Angebot der Galerie Janssen. Das weitläufige Thema findet sich hier in Gemälden, Skulpturen und Büchern, aber auch in Filmen, die du dir ganz klassisch ausleihen kannst. Bei vielen Werken, die es in die Sammlung von Volker Janssen geschafft haben, handelt es sich um pornografische Kunst, deshalb gibt es online nicht so viel zu stöbern – Jugendschutz. Also entweder gehst du direkt in die Galerie, die sich seit den 1970er-Jahren am Ludwigkirchplatz befindet, um dich vom kunstvollen Angebot inspirieren zu lassen. Oder du lässt dir DVD-Neuzugänge und Infos wöchentlich per Mail zukommen. Beides lohnt sich.
mehr Infos zu Galerie Janssen
13. Feb 2015 um 9:40 Uhr
Videoland
Achtung: Hier dürft ihr nur im übertragenen Sinne Großes erwarten, denn das Ladenlokal vom Videoland ist so klein, dass man vorbeiläuft, wenn man nicht genau auf Hinweise achtet. Das wären etwa dunkel gekleidete Cineasten, die vor dem Eingang rauchen, oder das Rahmen dekorierte Fenster, das seit Jahren Markenzeichen der Videothek sind. Bei einer guten Videothek kommt es schließlich immer noch auf die inneren Werte an und die stimmen im Videoland selbstverständlich auch. Die Ecke mit den Berlin-Filmen ist praktisch und für Neu-Berliner gespickt mit echten cineastischen Überlebenserfahrungen. Die restlichen DVDs sind gut sortiert von Neuheiten über Klassiker bis zu unerwarteten Filmhighlights.
mehr Infos zum Videoland
Film Forum
Die Kunden, die auf das Film Forum schwören, sehnen sich nicht nach dem neuesten Blockbuster, sondern nach wirklich guten Filmen. Die Filme nach Oscarjahrgängen sortiert oder nach Genres und einige auch nach Regisseuren? Genau das macht das Film Forum, weil sie von Besessenen betrieben wird, die mehr über Filme wissen als die Macher selbst. Eine Bar gibt es hier leider nicht, aber vielleicht ist das gut so, sonst würde man vor lauter spannenden Film-Geschichten gar nicht mehr nach Hause gehen.
mehr Infos zum Film Forum
Mittelpunktbibliothek Schöneberg
Im Mittelpunkt stehen in der Mittelpunktbibliothek Schöneberg natürlich Bücher, aber – was kaum einer weiß – hier befindet sich auch eine DVD-Abteilung, die einige Schätze bereit hält. Im Gegensatz zu den großen Videotheken, die die Regale für aktuelle Blockbuster freihalten müssen, kann es sich die Bibliothek erlauben, unbekannte Arthouse-Filme und verloren geglaubte Filmkunstwerke zu sammeln. Das durchsuchen dieser Sammlung nimmt ein wenig Zeit in Anspruch, denn die Filme befinden sich wie Karteikarten in Kästen. Wer genau weiß, was er will, kann den Bestand am Computer durchwühlen. Wenn du in einem anderen Bezirk wohnst, sieh doch mal in der dortigen Mittelpunktbibliothek nach, was das DVD-Angebot hergibt. Die Ausleihe ist in den zehn Euro Jahresbeitrag enthalten.
mehr zur Mittelpunktbibliothek
18. Dez 2013 um 13:04 Uhr
R.I.P.
Es betrübt uns sehr, zu sehen, wie viele coole Videotheken in den letzten Jahren ihre Pforten für immer schließen mussten. Die möchten wir nicht einfach in Vergessenheit geraten lassen. Also, erinnern wir uns in alter Oscar-Tradition mit schwarz-weißen Bildern im Kopf an das Negativeland, die erste Videothek im Osten der Stadt, an die Cinemania Videothek, die auf europäisches Kino spezialisiert war, das Incredible Strange Video mit all den fremdsprachigen Filmen, die Videocollection Schreier, die für thematische Sortierungen und ihr Backup-Programm bekannt war und auch an das kleine Diabolo, das mit 1500 Erotikfilmen so manches Schäferstündchen in Oberschönweide versüßt hat. Mögen ihnen nicht noch mehr folgen!