Es war eine magische und zu tiefst bewegende Nacht als 1989 die Berliner Mauer fiel. Menschen lagen sich weinend und lachend in den Armen. Heute erinnern bei Spaziergängen noch Pflastersteine an den Mauerverlauf, die auf mehr als sechs Kilometer Länge in den Boden eingelassen worden sind.
Gedenkstätte Berliner Mauer (Gesundbrunnen)
Auf dieses Reststück an der Bernauer Straße 111, Teil der Mauergedenkstätte, konzentriert sich die offizielle Erinnerungskultur. Kernstück ist ein 60 Meter langer Teil Originalmauer. Sie trennte hier oft Familien, Freunde oder Nachbarn, die nur wenige Häuserblöcke voneinander entfernt wohnten.
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East Side Gallery (Friedrichshain)
Im Frühjahr 1990 wurde die Mauer von 118 Künstlern aus 21 Ländern bemalt. Die Bilder halten die Freude fest über den Mauerfall und das Ende des Kalten Krieges. Immer wieder wird darüber diskutiert, ob Berlin die East Side Gallery durch einen Zaun vor Vandalismus schützen sollte. Im Moment gibt es keinen.
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Niederkirchner Straße (Mitte)
Am Mauerrest zwischen der Topografie des Terrors und dem Abgeordnetenhaus kann man das Wirken der Mauerspechte besonders gut studieren. So sind in dem 200 Meter langen Stück deutliche Furchen und Löcher aus der Mauerfall-Zeit zu sehen. Das Mauerstück steht seit 1990 unter Denkmalschutz.
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Mauerpark (Prenzlauer Berg)
Der Mauerpark ist der Ex-Mauerstreifen zwischen Prenzlauer Berg und Wedding. Unzählige Sprühdosen wurden an den Mauerresten – gleich neben dem Fußballstadion – schon entleert. Auch sie gehörten zur Hinterlandmauer, war also Teil der tiefgestaffelten, keineswegs nur eine einzige Mauer umfassenden Grenzanlagen.
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Weitere Mauerreste – von Kladow bis Zehlendorf
Teile der Mauer finden sich auf dem Invalidenfriedhof und auf dem Gelände des alten Stettiner Bahnhofs. Der Künstler Ben Wagin hat Teile der Mauer für sein Parlament der Bäume umgesetzt. Ebenfalls nicht am originalen Ort, aber immerhin an der richtigen Stelle steht der mit alten Kaugummis beklebte Mauerrest am Potsdamer Platz. Mauerteile sind auch im Europa-Center zu finden.
Zudem gibt es am Groß Glienicker See – gelegen zwischen Berlin-Kladow und Potsdam – ein Stück Mauer samt Gitterzaun versteckt am Ufer. Die Grenze verlief damals hier direkt durch den See. Zudem gibt es noch einige alte Grenztürme: in der Kieler Straße, an der Puschkinallee und in der Erna-Berger-Straße am Potsdamer Platz. Weitere Grenztürme gibt es bei Nieder Neuendorf und bei Hohen Neuendorf. Am alten Grenzübergang Drewitz-Dreilinden ist der ehemalige Kommandantenturm erhalten. Ein Wachturm samt Mauersegment steht im Zehlendorfer Alliiertenmuseum.