Bis Ende des Jahres sollen die Fressbuden auf den Brachen am Checkpoint Charlie verschwinden – damit dem Bau von Geschäftshäusern an der Friedrichstraße durch einen neuen Investor nichts mehr im Wege steht. Die irischen Grundeigentümer, die Mitte der 2000er Jahre Anteile an den Brachen erworben aber ihre Baupläne nie realisiert hatten, wollen die Flächen nun verkaufen. Und die große Nachfrage nach Häusern in Berlin wird Marktexperten zufolge dazu führen, dass der Käufer die Baulücken unverzüglich füllt.
Bezirk will „unangemessenes Provisorium“ loswerden
Baustadtrat Carsten Spallek begrüßte, dass endlich etwas passiert auf den Bauflächen, die seit 20 Jahren brach liegen und will einem Investor keine Hürden in den Weg stellen.
Keine Hürden für Baupläne
Für die Grundstücke besteht Spallek zufolge Baurecht nach „Paragraf 34“. Soll heißen: Ein Investor, der die Lücken mit Wohn- und Geschäftshäusern auffüllt, die sich in Höhe und Proportionen an den umgebenden Bauten orientiert, kann zügig mit einer Genehmigung rechnen.
9000 Quadratmeter wollten Verkäufer bauen
Ganz ohne Druck der mächtigen „Nama“-Bank dürfte dies nicht geschehen: Das Geld, mit dem die Entwickler das Bauland erwarben, steht heute als Schulden in den Büchern der irischen „Bad Bank“ für Not leidende Kredite. Die hofft durch den Verkauf die Altschulden wieder hereinholen zu können.
Senat hält an Museumsplänen fest
Der Senatsverwaltung für Kultur ist die Verkaufsabsicht bekannt. An Plänen für ein „Museum des Kalten Krieges“, für das Räume in den dort geplanten Neubauten gemietet werden sollen, hält man fest: Das Museum „ist nach wie vor politischer Wille“. In „förmliche Verhandlungen“ können man „aber erst mit dem letztlichen Erwerber des Grundstückes“ eintreten, so Sprecher Günter Kolodziej. Im Mauermuseum, zurzeit noch Anlaufpunkt vieler Berlin-Besucher, ist man nicht überrascht über die Verkaufsabsichten: „Das hört man immer mal wieder“. sagte Chefin Alexandra Hildebrandt. Bei den Plänen für ein Museum des Kalten Krieges steht sie außen vor: „Die Person von Frau Hildebrandt und ihr Museum spielen in diesem Gesprächsprozess keine Rolle“, hieß es bei der Kulturverwaltung.